Wahlen genügen nicht für Demokratie von Thierry Meyssan

Vom Westen aus gesehen, fanden vor kurzem drei demokratische Wahlen in Tunesien, Libanon und Irak statt. Aber für diese Völker hatten diese Wahlen wenig mit dem demokratischen Ideal zu tun, weil die Institutionen, die ihnen vom Westen auferlegt wurden, so konzipiert waren, dass sie ihre Führer nicht frei wählen konnten.

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Die massive Enthaltung in den libanesischen (50 %), irakischen (65 %) und kommunalen tunesischen Wahlen (77 %) wurde vom Westen als Beweis der Unreife dieser Völker interpretiert. Gleichgültig ob sie seit 7 oder 75 Jahren über Demokratie verfügen, sind sie unverantwortlich und sollten daher unter Vormundschaft gestellt werden.

Die westlichen Stimmen vergessen, dass im Westen auch einige nationale Wahlen durch ähnliche Quoten von Stimmenthaltungen gekennzeichnet waren, erklären aber die von Tunesien, dem Libanon und dem Irak durch die schlechten wirtschaftlichen Ergebnisse ihrer Regierungen. So als ob die Araber nicht verstanden hätten, dass sie über Projekte beraten und ihre Zukunft wählen konnten, sondern sich vorstellten, dass sie die Leistung ihrer vergangenen Regierunge…

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