"Boxer SPD hat einen Leberhaken bekommen" - Reaktionen zum Wahlergebnis in Nordrhein-Westfalen

"Boxer SPD hat einen Leberhaken bekommen" - Reaktionen zum Wahlergebnis in Nordrhein-Westfalen
Bestürzung bei der SPD und jubelnde Christdemokraten nach der Landtagswahl im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen. 
 
Nach den schweren Verlusten für die bislang regierenden Sozialdemokraten erklärte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ihren Rücktritt als stellvertretende SPD-Vorsitzende und als SPD-Landesvorsitzende.
Die Entscheidungen, die getroffen worden sind, dafür übernehme ich persönlich die Verantwortung. Ich habe mein bestes gegeben. Ich bin fest davon überzeugt, wir haben in den letzten sieben Jahren das Land Schritt für Schritt nach vorne gebracht.

SPD-Kanzlerkandidat Schulz sprach von einer "krachenden Niederlage", und Parteivize Ralf Stegner bezeichnete den Ausgang der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen als "ganz ganz schwarzen Tag" für seine Partei bezeichnet:
Das ist eine wirklich herbe Niederlage. Der Boxer SPD hat einen Leberhaken bekommen, aber er steht noch.
Die CDU hat aus Sicht ihres Spitzenkandidaten Armin Laschet ihre Ziele bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen erreicht.
Wir haben zwei Wahlziele gehabt: Rot-Grün zu beenden und stärkste politische Partei zu werden. Und beides ist gelungen. Heute ist ein guter Tag für Nordrhein-Westfalen.

Die CDU erreichte nach ersten Hochrechnungen über 34 Prozent und ist damit stärkste Kraft.


Die FDP peilt nach Worten ihres Spitzenkandidaten Christian Lindner Koalitionsgespräche mit der CDU an:
Der Auftrag liegt bei der CDU. Wir stehen für Gespräche zur Verfügung.
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag in Berlin, Katrin Göring-Eckardt, bezeichnete den Wahlausgang als "deprimierendes Ergebnis" für ihre Partei:
Das ist ein Schlag in die Magengrube, sagte Göring-Eckardt im ZDF. Die Grünen würden das Resultat "mit Demut" anschauen.
Die Grünen stellten in der Regierungskoalition mit der SPD den Juniorpartner. In NRW liegt die Partei nach ersten Hochrechnungen bei 6 Prozent, 2012 hatte sie noch bei 11,3 Prozent erreicht.

Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry zeigte sich zufrieden über das Ergebnis ihrer Partei.
Wir wünschen uns für den Bundestagswahlkampf und für die Wahl am 24. September noch mehr, aber wir sind sehr zufrieden mit einem derartigen Ergebnis für dieses größte Bundesland»,so Petry.
Erste Hochrechnungen zeigten die AfD bei gut sieben Prozent. AfD-Spitzenkandidat Marcus Pretzell versprach, seine Partei werde eine "unangenehme Opposition" für Laschet sein.

CSU-Chef Horst Seehofer ermahnte die Union nach dem CDU-Wahlsieg, auf dem Teppich zu bleiben. Das CDU-Ergebnis sei eine "großartige Leistung", sagte Seehofer am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur in München. Stimmungen könnten sich aber "fast torpedoartig ändern", warnte der bayerische Ministerpräsident und betonte:
Deshalb ist das noch längst keine Vorentscheidung für die Bundestagswahl.

Der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, hat die SPD zu einem Kurswechsel gegenüber seiner Partei aufgefordert. Das Signal der NRW-Landtagswahl mit dem deutlichen Sieg der CDU gehe in erster Linie an die Sozialdemokraten, so Riexinger am Wahlabend. Den Sozialdemokraten und der abgewählten SPD-Regierungschefin Hannelore Kraft habe es "nix gebracht, sich so extrem von den Linken abzugrenzen".




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