27 Fälle von Kindesmissbrauch bei der Bundeswehr – zu lasche Gesetze?

27 Fälle von Kindesmissbrauch bei der Bundeswehr – zu lasche Gesetze?
Deutscher Bundeswehr-Soldat reicht einem Kind Süßigkeiten, Nahe Baghlan, Afghanistan, 8. Dezember 2012.
Aus den Reihen der Bundeswehr soll ein Täter stammen, der in den Missbrauchsfall des 9-jährigen Jungen verwickelt und Teil eines Kinderschänder-Rings ist. Im Jahr 2017 gab es ingesamt 26 Verdachtsfälle auf Kindesmissbrauch bei der Bundeswehr. 
 
Ein 9-jähriger Junge wurde zum Zweck des Missbrauchs von seinem Stiefvater und der leiblichen Mutter über das Darknet vermietet. Einer der Täter stammt aus den Reihen der Bundeswehr, er soll Mitglied eines Netzwerks von Kinderschändern gewesen sein. Bei der Bundeswehr kommt es erst zu einer Dienst-Suspendierung, wenn eine Haftstrafe über einem Jahr vorliegt oder ein Disziplinarverfahren eine Entlassung zum Ergebnis hat.

Der Täter im Falle des 9-Jährigen Jungen ist ein 49-Jähriger Unteroffizier. Derzeit befindet er sich nach einer Verhaftung im Oktober in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, den Jungen vergewaltigt zu haben. Auch gäbe es Bildmaterial, da er sich während seiner Tat filmen ließ. Als man vor Jahren kinderpornographisches Material auf seinem Rechner entdeckte, folgte lediglich eine Degradierung.

Afghanische Kinder in Kabul, Afghanistan, 11. April 2017

Die BILD fragte zu den Verdachtsfällen bei der Bundeswehr nach und erhielt die folgende Antwort aus dem Bundesministerium:
Nach Auswertung der vorliegenden meldepflichtigen Ereignisse aus dem Meldewesen "Innere und Soziale Lage der Bundeswehr" wurden folgende Verdachtsfälle ermittelt: 2015 – 9 Verdachtsfälle, 2016 - 19 Verdachtsfälle, 2017 – 26 Verdachtsfälle. 
Vier Strafverfahren gegen Bundeswehr-Soldaten sollen eingestellt worden sein, mehr ist dazu nicht bekannt. Auch gibt es bisher keine Erklärung, weshalb der Unteroffizier lediglich in seinem Dienstgrad degradiert wurde und keine sofortige Entlassung folgte.

Kommentare