Reserven-Diversifizierung: Russland steigert Anteile von Gold und Yuan

Reserven-Diversifizierung: Russland steigert Anteile von Gold und Yuan
Die russische Zentralbank hat den Anteil chinesischer Währungseinheiten und Goldbarren an ihren Reserven erhöht. Damit hat sie im Zuge einer Strategie der Diversifizierung traditionelle Devisenbestände wie den US-Dollar relativ untergewichtet. 
 
Der Anteil des Yuan stieg in diesem Zusammenhang von einem Prozent im letzten Quartal 2017 auf 2,8 Prozent im dritten Quartal des vergangenen Jahres, so ein am Montag veröffentlichter Bericht der Zentralbank Russlands. Die chinesische Währung macht zusammen mit einem Goldanteil von 17,2 Prozent inzwischen ein Fünftel der russischen Reserven aus.


Russland kauft mehr Yuan-Anlagen als andere global agierende Zentralbanken. Mit dem Kauf von Yuan-Anlagen im Wert von fast zwölf Milliarden US-Dollar in der zweiten Jahreshälfte 2018 steigerte Russlands Zentralbank den Anteil dieser Währung an ihren Beständen und übertrifft damit nun deutlich die im globalen Durchschnitt üblichen 1,4 Prozent.

Seit der Einführung der Sanktionen gegen Russland im Jahr 2014 durch die USA, die EU und deren westliche Verbündete wurde die Währung der Volksrepubik China zu einem begehrten Aktivposten für das Land. Seit dieser Zeit wandte sich Moskau zunehmend China zu und unterzeichnete Yuan-Rubel-Swap-Vereinbarungen, um den Anteil der Abrechnungen zwischen beiden Ländern in den Landeswährungen zu erhöhen.

Den Großteil der Aktiva der Zentralbank Russlands macht zwar nach wie vor der US-Dollar aus, doch dessen Rolle nimmt allmählich ab. Der Anteil der US-Währung an den russischen Reserven sank im vierten Quartal 2018 von 46,5 Prozent auf 45,8 Prozent. Pjotr Matys, ein Währungsstratege der Rabobank, sagte gegenüber Bloomberg:
Der Anstieg des Anteils der Yuan-Vermögenswerte, auch wenn er noch relativ gering ist, spiegelt die Absicht Russlands wider, sich von den Hauptwährungen zu trennen.
Er betonte jedoch, dass es für Russland nicht einfach sein werde, den US-Dollar-Anteil an seinen Reserven deutlich zu reduzieren, da dieser immer noch eine der liquidesten Währungen sei.

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