Trump informiert US-Militär: Migranten-Karawane ist nationaler Notfall

Trump informiert US-Militär: Migranten-Karawane ist nationaler Notfall
Migranten aus Guatemala, Tapachula, Mexiko, 22. Oktober 2018.
Aus Honduras bewegen sich Tausende Menschen Richtung USA. Der US-Präsident will notfalls das Militär einsetzen und nutzt das Thema im Wahlkampf. Die Schuld hierfür sieht er bei den Demokraten. 2.000 Menschen gaben bereits in Guatemala auf und kehrten um. 
 
Am Sonntag durchquerten Flüchtlinge aus Honduras auf dem Weg in die USA am Grenzort Tecún Umán in Guatemala den Fluss Río Suchiate nach Mexiko. Die Polizei griff nicht ein. Rund 3.000 Menschen sind es, die in den USA auf ein besseres Leben hoffen. Zu Beginn sollen es 5.000 Menschen gewesen sein, die von Honduras aus Guatemala passierten.

Symbolbild. Kinder stehen an der US-Grenze zu Mexiko.

2.000 aber kehrten wieder heim, für weitere 500 sollen am Wochenende Busse bereitgestellt werden. Die Verbliebenen sehen angesichts von Arbeitslosigkeit, fehlenden Bildungsmöglichkeiten und Hunger in ihrem Land keinen Grund zur Rückkehr. Einen ungeordneten Grenzübertritt will Mexiko verhindern.

Die mexikanischen Behörden öffneten den Grenzübergang auf der überfüllten Brücke über dem Fluss für Frauen und Kinder. Diese wurden in einem Auffanglager in Tapachula untergebracht. US-Präsident Donald Trump kündigte an, mit aller Härte gegen die Karawane vorzugehen, und schrieb in einem Post auf Twitter:
Leider sieht es so aus, als ob die mexikanische Polizei und das Militär die Karawane nicht an die Südgrenze der Vereinigten Staaten bringen können. Ich habe Border Patrol und Militär darauf aufmerksam gemacht, dass dies ein nationaler Notfall ist.
Das Motto der Karawane lautet:
Wir gehen nicht, weil wir wollen, sondern weil wir durch Gewalt und Armut vertrieben werden.
Auf Wahlkampfveranstaltungen für die US-Halbzeitwahlen im November halten Trump-Unterstützer Plakate mit der Aufschrift: "Baut die Mauer" hoch.

Anhänger der venezolanischen Regierung protestieren gegen die Politik der US-Regierung (Caracas, 11. September)

Trump hatte angekündigt, eine Mauer zwischen Mexiko und den USA zu errichten, die für weniger Zuwanderung und mehr Sicherheit in den Vereinigten Staaten sorgen sollte. Das Projekt aber geriet angesichts der schwierigen Finanzierung ins Stocken. Statt der Mauer werden derzeit Grenzzäune ausgebessert. Trump zeigte sich auf den Wahlkampfveranstaltungen dennoch siegessicher, was die Umsetzung seiner Grenzmauer anbelangt:
Wir haben mit der Mauer begonnen, wir kriegen sie auch umgesetzt.
Donald Trump kündigte am Montag an, dass er die finanziellen Hilfen für Guatemala, Honduras und El Salvador einstellen werde:
Guatemala, Honduras und El Salvador waren nicht in der Lage, die Menschen daran zu hindern, ihr Land zu verlassen und illegal in die USA zu kommen. Wir werden jetzt anfangen, die massive Hilfe, die ihnen routinemäßig gewährt wird, abzuschaffen oder erheblich zu reduzieren.
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