Bundestagswahl 2017: Rückhalt für Angela Merkel sinkt

Bundestagswahl 2017: Rückhalt für Angela Merkel sinkt
Angela Merkel bei einem ARD-Interview in Berlin, Deutschland, 16. Juli 2017.
Merkel büßt 10 Prozent ihrer Stimmen ein. Grund dafür könnte der Diesel-Skandal sein. Die jüngste ARD-Umfrage ergibt, dass nur 59 Prozent der Teilnehmer die Arbeit der Kanzlerin für gut befinden. Ein US-Magazin sieht in Merkel eine Gefahr für die Demokratie. 
 
Eine deutliche Mehrheit der ARD-Umfrage-Teilnehmer, ingesamt 63 Prozent, glauben, dass sich die Politik an der Autoindustrie orientiert und nicht an den Interessen von Mensch und Natur. Der SPD-Kandidat Martin Schulz konnte, der aktuellen Umfrage nach, auch nur 33 Prozent der Stimmen einfangen - ein neuer Tiefstwert für Schulz. Analysten sehen in dem sinkenden Rückhalt für Merkel die Ursachen im Diesel-Skandal.

Jürgen Trittin, ehemaliger Umweltminister von den Grünen zum Skandal:
Das Autokartell und Dieselgate haben eine gemeinsame Patin.
Mit Patin bezog er sich auf die Bundeskanzlerin. Die Parteien nähren sich auch durch Spendengelder von der Autoindustrie. Daimler unterstützt seit Jahren CDU und SPD mit jährlichen Zuwendungen von 100.000 Euro. Im Juni gaben die BMW-Großaktionäre Stefan Quandt und Susanne Klatten je 50.001 Euro an die CDU und nochmal an die FDP. Die Grünen dürfen sich auch über Unterstützung durch die Autohersteller freuen. Winfried Kretschmann, Ministerpräsident der Grünen in Baden-Württemberg, erhielt für seine Partei 2016 110.000 Euro. Die Bundeskanzlerin hatte sich im Diesel-Skandal mit Äußerungen zurückgehalten.

Der Diesel-Gipfel am 2. August:


Die Methode Merkel
Das US-Magazin Foreign Policy veröffentlichte im Frühjahr einen Artikel "The Forever Chancellor" (Die ewige Kanzlerin) und kritisierte, dass eine Wiederwahl Merkels zu Lasten der Demokratie in Deutschland gehen würde. In einer neuen Ausgabe schrieb das Magazin jetzt: "Angela Merkel schadet der deutschen Demokratie". Merkel habe Methode, so das Magazin. Immer wieder würde sie gegen Rivalen durch die Übernahme von Inhalten bestehen. Ein Beispiel sei die Homo-Ehe. Ein wichtiges Thema für die Linke Opposition, welches Merkel für sich vereinnahmte, zur Abstimmung und zum Sieg für sich selbst nutzte. Der Autor des Artikels stellt fest:
Merkel hat das alles geschafft, indem sie die deutsche Politik im Grunde entpolitisiert hat.
Im Jahr der Bundestagswahl produziert RT Deutsch die Serie WIE WÄHLT DEUTSCHLAND? Dafür reisen wir durch die Republik und fragen die Wählerinnen und Wähler was sie bewegt und was sie sich von der Politik wünschen.


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