Jüdische Rundschau: Erdogans trojanische Pferde Die fünfte Kolonne der Türkei bei Grünen, SPD und CDU
by widerworte
Von Akram Naasan
Fast
ein Drittel aller in Deutschland lebenden Menschen mit türkischen
Wurzeln sind – um in der Sprache deutscher Linker zu sprechen –
„rechtsextremistische Faschisten“. Warum? In einer jüngst vom
Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid durchgeführten Erhebung erklärten
über 32 Prozent der Türkdeutschen unumwunden, dass für sie das
islamische Scharia-Recht über dem Deutschen Grundgesetz und deutscher
Gesetzgebung stehe. (...)
32
Prozent der in Deutschland lebenden Türkischstämmigen also setzen nun
dieses göttliche Strafgericht der arabischen Spätantike über die
Gesetzgebung der Gegenwart. Sie dokumentieren damit ihre feste
Verankerung in jenen Dogmen des Islam, in die sie hineingeboren und
hineinerzogen wurden. Sie haben sich das Diktat ihrer Eltern und ihrer
elterlichen Kultur uneingeschränkt zu eigen gemacht. Und so liegt es
auch auf der Hand, dass diese 32 Prozent uneingeschränkt jenem wie der
islamische Gott auftretenden Recep Tayyip Erdogan anhängen, dessen
fundamental-islamische Prägung ihn zu einem rächenden, undemokratischen
Patriarchen mutieren ließ.
Anti-Demokratisches im Handgepäck
(...) Offen
zum Ausbruch kam diese Unfähigkeit der 32 Prozent, als nun der Deutsche
Bundestag in einer Resolution zum Völkermord den selbigen, der ab 1915
von der jungtürkischen Regierung an den osmanischen Bürgern
christlich-armenischer Herkunft begangen wurde, explizit als ebensolchen
bezeichnete.
(...) Das
Eingeständnis der Vernichtung der Armenier durch die jungtürkische
Führung und ihre willigen Helfer wäre gleichbedeutend mit dem Zwang zur
sachlichen Auseinandersetzung mit den tatsächlichen Ursachen und Gründen
der Vernichtung eines christlichen Volkes, welches – wenn man der
türkischen Legende der Eroberung des byzantinischen Anatoliens durch
turkmenische Stämme Glauben schenkt – als frühere Eigentümer der Region
einen deutlich größeren Anspruch auf das Land Türkei geltend machen
könnte als die Nationaltürken selbst. Womit wir bei einem zweiten Punkt
sind, der ein türkisches Eingeständnis niemals ermöglichen kann.
Kemalisten und Anti-Kemalisten eint die gleiche Phantasie
Die
Nationaltürken sowohl um Erdogans AKP wie um die kemalistische CHP
leben von der Legende, dass die heutigen Besiedler Anatoliens die
Nachfahren einer aus den kaukasischen Steppen eingefallenen,
turkmenischen Herrenrasse seien. Diese Identität prägt das Gefühl einer
ethnischen Überlegenheit gegenüber jenen Völkern und Stämmen, die
bereits dort siedelten, als die Turkmenen unter dem Banner des
expandierenden Islam das christliche Reich von Konstantinopel
überrannten und Schritt für Schritt die christlichen Gemeinden
Anatoliens zwangsislamisierten.
Ob
Armenier, Griechen, Aramäer, Assyrer oder Kurden – all jene Völker, die
schon ewig in der Region zwischen Schwarzem Meer und Syrischer Steppe,
zwischen Ägäis und Kaspischem Meer gesiedelt hatten, wurden in den Augen
der turkmenischen Herrenmenschen zu unterworfenen Völkern zweiter
Klasse. Aus dieser gefühlten Überlegenheit heraus, die nicht nur
offenbekennende Extremisten wie die türkischen „Grauen Wölfe“ prägt,
leitet die Türkei ihr uneingeschränktes Recht ab, jene nicht-türkischen
Völker unter ihren Willen zwingen zu dürfen. Schon im Osmanischen Reich
sind ethno-religiös begründete Vernichtungsfeldzüge gegen
nicht-türkische Volksgruppen dokumentiert und keine Seltenheit. Nicht
nur Jesiden und aramäische Syrer, selbst islamische Kurden und arabische
Stämme erfreuten sich mehr oder weniger regelmäßig brutaler
Strafexpeditionen durch die türkischen Kolonialherren.
Wie
absurd diese Blut-und-Boden-Ideologie der türkischen Herrenmenschen
ist, und weshalb sie einen Völkermord niemals wird eingestehen können,
liegt bei logischer Betrachtung unweigerlich auf der Hand. Denn das
Eingeständnis des Genozids würde nicht nur die einmaligen Schandtaten
des Ersten Weltkriegs auf das kollektive Gewissen der Türken legen – es
würde ihr nationales Selbstverständnis vernichten müssen.
Die Türkei als Staat des konstitutionellen Völkermordes
Warum?
Weil dann als erstes der türkischen Nation die Frage gestellt werden
müsste, wie es zu dieser Nation dereinst überhaupt kommen konnte. Denn
wenn die gedachte Legende einer blutreinen Nachkommenschaft
turkmenischen Ursprungs der historischen Wahrheit entsprechen soll, dann
muss die Geschichte der Türkei mit einem der größten Völkermorde der
Geschichte begonnen haben. So das Selbstverständnis der heutigen,
reinblütigen Nationaltürken stimmt, dann haben ihre genetischen
Vorfahren mit der Eroberung des antiken Asia die dort lebenden,
christlich-anatolischen Völker mit Stumpf und Stiel vernichtet. Auch
Frauen und Kinder dürften diesen zu den größten Genoziden zählenden
Massenmord nicht überlebt haben – denn andernfalls wäre ihr unreines,
untürkisches Blut heute fester Bestandteil des reinrassisch-türkischen.
Und die Legende der türkischen Blutreinheit müsste allein schon deshalb
platzen wie eine Seifenblase.
Wäre
die Türkei tatsächlich auf diese Weise entstanden, dann könnte sie mit
Fug und Recht als ein Land des konstitutionellen Völkermordes bezeichnet
werden.
Faktisch
allerdings sieht die Situation deutlich anders aus. Denn jene
damaligen, turkmenischen Eroberer, auf deren barbarischen Kampfesmut
sich die heutige Türkei in ihrem nationalen Selbstverständnis beruft,
waren eben keine Völkerwanderung, die ein überlebensunfähiges,
anatolisches Volk ersetzte – sie waren lediglich eine elitäre
Kampfgemeinschaft, die an der Spitze einer islamischen Streitmacht
stand, welche seit Anbeginn des mohammedanischen Eroberungskrieges die
jüdischen, christlichen, zoroastrischen, hinduistischen und sonstigen
Gemeinden zwischen Atlantik und Indus überrannt hatte.
Die
heutigen Nationaltürken – das ergibt sich nicht nur aus der Logik
historischer Abläufe, sondern ist mittlerweile durch die Erkenntnisse
der wissenschaftlichen Haplogenetik bestätigt – sind eben nicht die
Nachkommen jener turkmenischen Herrschaftselite, sondern jener schwachen
Anatolier, die dereinst vom islamischen Sturm überrannt wurden und sich
derart assimilierten, dass sie in ihren Köpfen zu Nachfahren ihrer
Unterdrücker mutierten. Im psychologisch-klinischen Sinne könnte man mit
Fug und Recht von einem kollektiven Stockholm-Syndrom sprechen: Eine
Assimilation bis zur Selbstverleugnung in dem Bestreben, die Schmach der
eigenen Niederlage niemals eingestehen zu müssen. Und so entstand die
eine Komponente der von Erdogan und seinen Nationaltürken islamischer
wie säkularer Prägung getragenen Blut-und-Boden-Ideologie. Tatsächlich
aber sind anatolische Türken, Kurden und Armenier sämtlichst die in
ihrem historischen Anspruch gleichberechtigten Nachkommen jener Völker,
die dort bereits lebten, lange bevor Mohammed mit seinem Islam ein
Welteroberungskonzept schuf.
1.400 Jahre ideologisch begründeter Völkermord
Womit wir uns nun der zweiten Komponente dieser türkischen Nationallegende zuwenden.
Legt man die von den Vereinten Nationen definierten Kriterien eines Völkermordes zu Grunde, so ist der Weg zu der Erkenntnis nicht weit, dass jenes im siebten nachchristlichen Jahrhundert von Mohammed erdachte Philosophiekonzept die Grundlage eines nunmehr 1.400-jährigen Genozids ist. Beginnend mit jenem jüdischen Stamm der Quraiza im Jahr 627 erfüllt der Eroberungsfeldzug des Islam bis heute die Genozid-Kriterien der Vereinten Nationen. (...)
Legt man die von den Vereinten Nationen definierten Kriterien eines Völkermordes zu Grunde, so ist der Weg zu der Erkenntnis nicht weit, dass jenes im siebten nachchristlichen Jahrhundert von Mohammed erdachte Philosophiekonzept die Grundlage eines nunmehr 1.400-jährigen Genozids ist. Beginnend mit jenem jüdischen Stamm der Quraiza im Jahr 627 erfüllt der Eroberungsfeldzug des Islam bis heute die Genozid-Kriterien der Vereinten Nationen. (...)
All
diese Kriterien hat der Islam immer und immer wieder erfüllt – und es
unterscheidet ihn seine Ideologie von den abrahamitischen
Vorgängerphilosophien dadurch, dass sein genozider Ansatz bereits im
Koran selbst festgeschrieben wurde, während Mosaismus und Christentum
zwar auch ab- und ausgrenzende Identitätskriterien definieren, aber die
kollektive Ausgrenzung und Unterdrückung bis hin zur physischen
Vernichtung der Ausgegrenzten in ihren Philosophiewerken nicht
vorgesehen ist (was nichts daran ändert, dass auch im Namen des
Christentums Genozide beispielsweise an der indigenen Bevölkerung
Amerikas zu beklagen sind – nur resultierten diese auf einer
klerikal-politischen Fehlinterpretation des Glaubenswerkes und nicht auf
dem Wortgebot desselben).
Der
Islam vernichtete gezielt die nicht-islamischen Kulturen und
Zivilisationen bis tief hinein nach Asien und Schwarzafrika. Wer nicht
bereit war, seine ethnisch-kulturelle Identität zu Gunsten des Islam
aufzugeben – und damit seine eigene Geschichte zu verleugnen – war
ständiger Repression bis hin zur Völkervernichtung ausgesetzt, wie
dieses beispielsweise aktuell wieder bei den Jesiden zu konstatieren
ist.
Die explosive Mischung aus Stockholm-Syndrom und religiösem Eiferertum
In der Person des Recep Tayyip Erdogan nun verbinden sich beide Komponenten zu einer faschistoid-klerikalen Hybris.
Während sich die Kemalisten noch darauf beschränken mussten, das Nicht-Vorhandensein eines turkmenisch-elitären Stammbaumes mit eben jener gedachten, türkischen Blutreinheit zu begründen, so verknüpft der Muslimbruder Erdogan in seinem Bewusstsein diese biologistische Identität mit seiner islamischen – der scheinbare säkulare Brudermord an den Armeniern findet seine Legitimation in der islamischen Überhebung über den „Ungläubigen“.
Tatsächlich definiert kaum ein Ereignis der jüngeren osmanischen Geschichte diese Emulsion biologistischer, pseudo-ethnischer Vorstellungen mit religiös verbrämtem Alleinherrschafts-anspruch derart perfekt wie der Genozid der Jungtürken an den Armeniern. Der säkulare Vorwurf lautete Verrat am türkischen Staat und dessen türkischem Volk aufgrund der Kollaboration mit dem russischen Feind. Er wurde vermengt mit dem islamischen Ziel der Vernichtung der Ungläubigen – was dem ungebildeten, anatolischen Muslim die Legitimität seines Handeln im Namen seines Gottes und dessen Propheten gab.
Während sich die Kemalisten noch darauf beschränken mussten, das Nicht-Vorhandensein eines turkmenisch-elitären Stammbaumes mit eben jener gedachten, türkischen Blutreinheit zu begründen, so verknüpft der Muslimbruder Erdogan in seinem Bewusstsein diese biologistische Identität mit seiner islamischen – der scheinbare säkulare Brudermord an den Armeniern findet seine Legitimation in der islamischen Überhebung über den „Ungläubigen“.
Tatsächlich definiert kaum ein Ereignis der jüngeren osmanischen Geschichte diese Emulsion biologistischer, pseudo-ethnischer Vorstellungen mit religiös verbrämtem Alleinherrschafts-anspruch derart perfekt wie der Genozid der Jungtürken an den Armeniern. Der säkulare Vorwurf lautete Verrat am türkischen Staat und dessen türkischem Volk aufgrund der Kollaboration mit dem russischen Feind. Er wurde vermengt mit dem islamischen Ziel der Vernichtung der Ungläubigen – was dem ungebildeten, anatolischen Muslim die Legitimität seines Handeln im Namen seines Gottes und dessen Propheten gab.
Erdogan ist der verkörperte Genozid
Erdogan
selbst verknüpft in sich diese anatolische Melange des armenischen
Genozids in perfekter Weise. Er ist die biologistische
Blut-und-Boden-Ideologie eines real-ethnisch nicht vorhandenen
türkischen Volkes. Und er ist der Anspruch Mohammeds, die Ungläubigen
unter das Diktat seines Islam zu zwingen. (...)
...
Erdogan – so ist dessen Politik nebst seiner Ideologie zu verstehen –
ist Adolf Hitler und Alfred Rosenberg in einer Person. Und er ist ein
Vertragspartner Deutschlands – nicht nur in der NATO.
Die fünfte Kolonne des türkischen Faschismus
(...)
Es ist bezeichnend, dass der faschistische Ungeist Erdogans
mittlerweile tief in die deutschen Parteien greift, wie am Beispiel von
vier Damen aufgezeigt werden soll.
So
verwies die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ jüngst auf einen
Screenshot des Smartphones der Vorsitzenden einer regionalen
SPD-Arbeitsgruppe „Religion und Vielfalt“ namens Zeynep Dogrusöz, deren
WhatsApp-Profil mit einem Zitat des türkischen Blut-und-Boden-Ideologen
und Gründers der faschistischen „Grauen Wölfe“ geziert war.
Nebahat
Güclü, einst für die Grünen in die Hamburgische Bürgerschaft
eingezogen, warb offen für eben jene „Grauen Wölfe“, deren
Erkennungszeichen die Verbindung von Daumen mit Mittel- und Ringfinger
bei hocherhobenem Zeige- und kleinem Finger ist. Sie musste daraufhin
die Fraktion verlassen.
Cemile
Giousouf, CDU-Abgeordnete im Deutschen Bundestag, trat bei
Veranstaltungen der fundamental-islamischen „Mili Görush“ ebenso auf wie
bei der von einem Anhänger der „Grauen Wölfe“ gegründeten ATIB (Avrupa
Türk-İslam Birliği) – nur politische Naivität oder Bekenntnis?
An
der Spitze der Damenriege findet sich Aydan Özoguz. Schon 2011 fiel die
2009 für die SPD in den Bundestag gewählte Abgeordnete durch einen
Aufruf an die islamischen Verbände auf, die vom bundesdeutschen
Innenminister einberufene „Islam-Konferenz“ zu boykottieren. Ihre
Begründung: Der Innenminister habe diese zu einer
„Sicherheits-Partnerschaft gegen Islamisten“ erklärt. Belohnt dafür
wurde sie ein halbes Jahr später mit der Funktion der „Beauftragten der
Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration“ – eine
Protagonistin gegen berechtigte Sicherheitsinteressen in höchsten
Staatsämtern! ...
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