WikiLeaks erinnert daran, was das wichtigste US-Interesse in Venezuela ist und bleibt

WikiLeaks erinnert daran, was das wichtigste US-Interesse in Venezuela ist und bleibt
Eine Raffinerie der stattlichen venezolanischen Öl-Gesellschaft PDVSA in der Nähe von Cabrutica im Bundesstaat Anzoategui, 16. April 2016
WikiLeaks vermutet, dass die US-Politik gegenüber Venezuela nach wie vor von Interessen im Energiebereich geprägt wird. Die Enthüllungsplattform erinnert mit einem freigegebenen Telegramm des State Department an die Rolle des Erdöls im Land mit den größten Brennstoffreserven der Welt. 
 
"Was ist das US-Interesse Nummer eins in Venezuela", hat WikiLeaks neulich auf Twitter in die Runde gefragt. Die Frage war offenbar rhetorisch gemeint, denn die Whistleblowing-Plattform fügte dem Tweet prompt die mögliche Antwort hinzu: "Wenn die als geheim eingestufte Geschichte des US-Außenministeriums eine Art Richtlinie ist, dann ist es das Erdöl." Als Beleg veröffentlichte WikiLeaks ein nun freigegebenes Telegramm des State Department, das vor einigen Jahrzehnten verfasst worden war und in dem die Richtlinien der US-Außenpolitik gegenüber dem Land mit den weltweit größten Erdölreserven kurz und bündig definiert worden waren.

Im Text steht, dass Washington allem voran daran interessiert sei, dass Venezuela nach wie vor einen bedeutenden Teil der US-Erdölimporte gewährleiste und in der OPEC eine gemäßigte und verantwortungsvolle Stellung in Bezug auf den Brennstoffpreis beziehe.

Vergangenen Sonntag in Caracas: Mit Molotow-Cocktails bewaffnete Regierungsgegner versuchen das Referendum über eine verfassungsgebende Versammlung zu verhindern.-

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Anscheinend wird sich in den Richtlinien für die US-amerikanische Außenpolitik nicht vieles geändert haben. Mitte Juli hat die Regierung von Nicolás Maduro ein Erdölabkommen mit der US-Firma Horizontal Well Drillings unterzeichnet. Im Rahmen des 1,3 Milliarden US-Dollar schweren Vertrages sollen innerhalb von drei Jahren 200 neue Bohrlöcher entstehen und 105.000 Barrel Rohöl gewonnen werden.

Bemerkenswert ist auch, dass die Vereinigten Staaten nach der Wahl zur Verfassungsgebenden Versammlung in Venezuela bisher keine Sanktionen gegen die heimischen Erdölkonzerne oder deren Leiter angekündigt haben. Die jüngsten Restriktionen gelten nur für das venezolanische Staatsoberhaupt Nicolás Maduro.

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