Kreml: Terroristen haben fortschrittliche Drohnentechnologien und können sie einsetzen

Kreml: Terroristen haben fortschrittliche Drohnentechnologien und können sie einsetzen
(Symbolbild)
Terroristen verfügen über Drohnentechnologien und sind nun in der Lage, weltweit Angriffe zu starten, so das russische Verteidigungsministerium. Das Know-how sollen sie von außerhalb erhalten haben. 
 
Die Gefahr, dass Terroristen unbemannte Flugobjekte für Angriffe einsetzen, ist kein unwahrscheinliches Szenario, da sie bereits versuchten, Drohnen für einen Angriff gegen den russischen Hmeimim Luftwaffenstützpunkt und die Marinebasis der russischen Streitkräfte in Syrien in Tartus einzusetzen, so der Leiter der Abteilung für Unbemannte Flugobjekte des russischen Generalstabs, Generalmajor Aleksandr Nowikow.

Am 6. Januar vom russischen Militär in Syrien gekaperte und gelandete Drohnen.

Das technische Gutachten der Kampfdrohnen, die bei dem Angriff vom 6. Januar eingesetzt wurden, zeige, dass "eine reale Bedrohung des Einsatzes von Drohnen für terroristische Zwecke überall auf der Welt aufgetaucht ist". Der Offizier forderte die internationale Gemeinschaft auf, "geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diese Gefahr zu bekämpfen".

Die Beurteilung der Drohnen ergab außerdem, dass Gegenmaßnahmen wie Störungsversuche wirkungslos wären.
Die Untersuchung zeigte, dass die auf den Drohnen montierte Bordelektronik einen vollautomatischen, vorprogrammierten Flug und Bombenangriff erleichterte und jegliche Störung ausschloss", erklärte Nowikow.
Mehr lesen - USA besorgt: Drohnen aus Angriffen auf russische Stützpunkte in Syrien auf "freiem Markt" verfügbar 

Der Militärbeamte wies erneut darauf hin, dass genaue Zielkoordinaten sowie Feinabstimmungen der Flugkonfigurationen notwendig seien, um eine solche Taktik wirksam einzusetzen. Er machte auch deutlich, dass die Koordinaten, die die Drohnen bei dem Angriff in Syrien verwendeten, viel genauer waren als die Koordinaten, die aus Open-Access-Ressourcen wie dem Internet gewonnen werden können.

Die Terroristen hatten neue, fortschrittliche Drohnentypen nur wenige Tage, nachdem sie auf dem freien Markt erhältlich waren. Im Jahr 2016 begannen die Extremisten damit, anstelle der hausgemachten Drohnen unbemannte Flugobjekte ausländischer Hersteller für Luftaufklärung und Luftangriffe einzusetzen.

Komponenten, die beim Bau der Drohnen verwendet wurden, die die russischen Stützpunkte angriffen, könnten tatsächlich separat auf dem freien Markt erworben worden sein. Allerdings erfordert die Montage einer solchen Drohne "viel Zeit und spezifisches Fachwissen", einschließlich spezieller Ausbildung, wissenschaftlicher Kenntnisse und praktischer Erfahrung beim Bau ähnlicher Geräte, unterstrich Nowikow und fügte hinzu, dass die Drohnen wahrscheinlich Flugversuchen unterzogen wurden.

Eine Boeing des Typs P-8 Poseidon der US-Navy.

Spezialisten aus den Ländern, die verschiedene unbemannte Flugobjekte produzieren und aktiv nutzen, sollen laut dem Generalmajor an der Entwicklung und Konstruktion der Drohnen beteiligt gewesen sein, die von den Terroristen bei dem Angriff auf die russischen Basen eingesetzt wurden. Dabei berief er sich auf die Ergebnisse der technischen Bewertung. Er fügte hinzu, dass die Drohnen Bomben mit industriell gefertigten Sprengstoffen trugen, die nicht vor Ort hergestellt oder aus anderen Munitionsbestandteilen entnommen werden konnten.

Russische Militärstandorte in Syrien waren in den vergangenen zwei Wochen zum Ziel zweier großer Angriffe geworden. Einer davon fand am Silvesterabend und der zweite am 6. Januar statt. Der erste Angriff, an dem ein Infiltrationskommando mit Mörsern beteiligt gewesen sein soll, führte dazu, dass auf dem Luftwaffenstützpunkt Hmeimim zwei Angehörige der russischen Streitkräfte getötet und Kampfflugzeuge beschädigt wurden. Der zweite Angriff war dank der elektronischen Kriegsführung und der Flugabwehr der beiden Standorte weitaus weniger effizient.

Kommentare