Kuba überflügelt EU-Mitgliedsländer bei Hungerbekämpfung

Kuba überflügelt EU-Mitgliedsländer bei Hungerbekämpfung
Einwohner eines zerstörten Romaviertels in der bulgarischen Hauptstadt Sofia.
Der sozialistische Inselstaat hat einem Bericht des Welthunger-Index (WHI) zufolge einen Spitzenplatz bei der Bekämpfung des Hungers erlangen können. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten konnte er sogar europäische Staaten wie Bulgarien hinter sich lassen. 
 
"Arm, aber sexy" - so bezeichnete der ehemalige Berliner Oberbürgermeister Klaus Wowereit (SPD) die Lage seiner Stadt. Kuba könnte den Spruch umformulieren zu "arm, aber gesättigt, gesund und glücklich". Denn trotz wirtschaftlicher Probleme konnte das sozialistische Inselparadies bei der Bekämpfung des Hungers einen Platz unter den besten 14 Staaten erreichen, wie das Nachrichtenportal amerika21berichtete.

Fidel Castro (m.) 1959 in Havanna nach dem Sieg über Batista.

Kuba errang mit unter fünf Punkten - wobei eine niedrigere Punktzahl eine effektivere Bekämpfung des Hungers bedeutet - wesentlich bessere Werte als einige lateinamerikanische Nachbarstaaten wie Guatemala (20,7) und Paraguay (11,0), aber auch das wirtschaftlich relativ entwickelte Argentinien (5,4).

Doch Kuba muss sich auch vor einigen EU-Staaten nicht verstecken: Es überholte Rumänien (5,2) und Bulgarien (5,4). Auch andere europäische Staaten wie Albanien (11,1) und Moldawien (7,6) schnitten schlechter ab.

Der kubanischen Nachrichtenagentur ACN zufolge zeige der Bericht, dass eine zielgerichtete Ernährungspolitik nötig ist. Im Index berücksichtigt werden Werte wie dem Prozentsatz der unterernährten Bevölkerung sowie dem Anteil der unter fünfjährigen Kinder, die sich mangelhaft ernähren müssen.

Am schlechtesten schnitt die Zentralafrikanische Republik mit 50,9 Punkten ab. Im Tschad (43,5) Punkte ist die Lage ähnlich katastrophal.

Der Welthungerindex wird jährlich vom Internationalen Forschungsinstitut für Ernährungs- und Entwicklungspolitik (IFPRI) in Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen veröffentlicht. Das IFPRI wird von öffentlichen sowie privaten Geldgebern und internationalen Organisationen gefördert.

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