Sündenfall und Beschneidung

Wie kam es eigentlich zur Beschneidung des Mannes? Sprechen wir zuerst über den Sündenfall! Du kennst sicherlich den Anfang! Gott will es so, und er spricht es aus, und so ward Licht! Das war am ersten Montag, als die Welt begann! Und so schuftete er weiter bis am Samstag! Da schaute er in den Spiegel und schafft ein Wesen nach seinem Bilde: Adam! Und damit Adam sich nicht langweilte entnimmt er ihm eine Rippe und macht daraus Eva! Danach erklärte er ihnen die Hausordnung und die Regeln der Gartenbenutzung: Sie dürfen das ganze Obst essen, nur von einem Apfelbaum mit der Aufschrift „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ dürfen sie nicht essen, denn das sei böse und ende tödlich! Aber Eva wittert einen Widerspruch: Wenn die Entdeckung des Unterschieds zwischen Gut und Böse selbst böse ist, stimmt hier etwas mit der Logik nicht! Zur weiteren Aufklärung konsultierte sie die Expertin für Paradoxien, die Schlange, und die deutet es ideologiekritisch: Das Verbot sei antidemokratisch, und die Todesdrohung diene nur dem Schutz des Herrschaftswissen! Sie sollten ruhig essen, dann würden sie selbst wie Gott und könnten Gut und Böse unterscheiden!

Und so kam es zu dem Ereignis, dass unter dem Begriff Sündenfall bekannt wurde mit allen seinen Folgen: Entdeckung des Sex und der Scham, Erfindung des Feigenblattes und der Moral, Vertreibung aus dem Garten, Verdammung zur regelmässigen Erwerbsarbeit und Verengung des Geburtenskanal wegen des aufrechten Ganges mit entsprechend verfrühten und mit schmerzhafter Geburt, langer Hilflosigkeit des Kindes, ausgedehnten Pflegezeiten und genereller Doppelbelastung der Frau wegen ihrer Rädelsführerschaft beim Sündenfall!

Wenn die Griechen die Götter von Wutanfällen abhalten wollten, brachten sie ihnen Opfer dar! Die fünf Bücher Moses (das Pantateuch) erzählen nun in immer neuen Episoden, wie das Gesetz das Opfer allmählich ersetzt! So erschlägt Kain seinen Bruder Abel, weil Gott den Bratenduft von Abelds tierischen Opfern den vegetarischen Opfergaben Kains vorzieht! Als der Anfall von göttlicher Vernichtungswut, die Sintflut, wieder abklingt und Noah die Arche nach all den Regenwochen wieder verlassen kann, bestärkt der Wohlgeruch des Bratendufts seines Brandopfers Gott in seinem Entschluss die Welt fortan zu schonen! Er will von jetzt an keine Opfer mehr! Und zum Zeichen eines neu eingesetzten Vertrages setzt er den Regenbogen an den Himmel!

Die nächste Geschichte, in der Gott nebenbei die Stadt Sodom wegen homosexueller Umtriebe vernichtet, erzählt von der Abschaffung des Menschenopfers: Gott prophezeit Abraham eine zahlreiche Nachkommenschaft, obwohl er und seine Frau Sarah dafür schon zu alt sind! Und jetzt kommt es: Zum Zeichen dafür, dass er seine Manneskraft Gott weiht, führt Abraham die Beschneidung ein! Und gegen alle Gesetzte der Natur bekommet die 100jährige Sarah ihren Sohn Isaak! Nun treibt Gott die Prüfung von Abrahams Glaube und Gehorsam auf die Spitze, indem er von ihm verlangt, diesen einzigen Sohn zu opfern! Als Abraham selbst dazu bereit ist, vertauscht Gott im letzten Moment den Knaben mit einem Widder! Eine weiter Station auf dem Weg, auf dem das Opfer abgeschafft und durch das Gesetz Moses ersetzt wurde!

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