Die dritte muslimische Invasion

Von Srdja Trifkovic



Sie kamen Anfang des achten Jahrhunderts über die Straße von Gibraltar und sie entfesselten Terror und Blutvergießen auf der gesamten iberischen Halbinsel "wie ein todbringender Sturm".

Erst mitten in Frankreich, in der Stadt Tours, konnten sie von Karl Martell im Jahr 732 gestoppt werden. Sie attackierten Europa während des gesamten Mittelalters, aber ihren nächsten erfolgreichen Anschlag verübten sie an der verwundbaren südöstlichen Flanke:

Sie nutzten die Schwäche des byzantinischen Reichs nach dem berüchtigten vierten Kreuzzug aus. Sie eroberten Konstantinopel und verwüsteten die christlichen Nationen Bulgarien, Serbien und Ungarn. Am Ende wurden sie 1683 vor den Toren Wiens endgültig aufgehalten.

In den folgenden 250 Jahren ungestörten demographischen, wissenschaftlichen, technologischen und geopolitischen Fortschritts, schien Europa in Sicherheit zu sein. Der "kranke Mann vom Bosporus" war nur noch zu einem reinen Objekt europäischer, imperialer Gelüste geworden, während "Arabien" für die zivilisierte Welt völlig irrelevant geworden in seinen primitiven Gewohnheiten verharrte.

Dann beging Europa Selbstmord durch den Ersten Weltkrieg, der durch den Zweiten Weltkrieg von 1939-1945 besiegelt wurde. Die nachfolgende materielle Erholung war nur ein Trugbild.

Ent-christianisiert und fokussiert auf die Notwendigkeit nach billigen Arbeitskräften, ungeachtet ihrer Herkunft, importierte man Millionen muslimischer Migranten in den 1960er und 70er Jahren – Türken nach Deutschland, Pakistaner nach Großbritannien, Algerier nach Frankreich und eine Mischung in die Benelux Staaten, nach Skandinavien und Österreich. Eine Generation später etablierte sich eine millionenfache muslimische Diaspora auf dem alten Kontinent.

Traditionsreich verbunden mit dem islamischen Ethos egal welcher ethnischen Herkunft, verweigerten sie die Integration und erschufen ihre eigenen Ungläubigen-freien Zonen in den französischen Vorstädten, den Industriestädten Yorkschires und in vielen Stadtteilen Berlins.

Dieser Vorgang wurde von den europäischen politischen Eliten unterstützt. In den vergangenen Jahren beispielsweise, verkündete ein holländischer Justizminister, dass die muslimischen Forderungen nach No-Go-Zonen und Scharia in Holland absolut rechtens sei und ein schwedisches Regierungsmitglied sagte, dass "wir gegenüber dem Islam und den Muslimen offen und tolerant sein müssen, weil wir zur Minderheit werden und sie uns dann entsprechend behandeln werden." Es gibt viele ähnliche Beispiele, die man hier aber nicht alle aufzählen kann. Bis zum letzten Januar war Europa mehr als bereit nach dem Charlie Hebdo Massaker in einer Welle morbider Selbstbetrachtung und schriller Warnungen vor "Islamophobie" zu versinken.

Die dritte muslimische Invasion in Europa befindet sich in ihrem Reifestadium und kommt über‘s Meer, so wie die vergangenen beiden Angriffe. Der Unterschied ist aber dreifach:

• Die Eindringlinge sind keine bewaffneten Krieger sondern "Asylbewerber".
• Sie können sich auf eine solide Infrastruktur aus islamischen Zentren und Glaubensbrüdern verlassen, die sie willkommen heißen.
• Und es gibt keinerlei politischen Willen zum Widerstand.

Die südliche maritime Grenze Europas ist so porös wie die amerikanische Grenze am Rio Grande. Im letzten Jahr erreichten 220.000 afrikanische und asiatische Migranten illegal die nördlich von ihnen gelegenen Mittelmeerküsten. Keiner wurde zurückgeschickt.

Der Chef des EU Grenzschutzes Fabrice Leggeri sagt, dass zur Zeit bis zu einer Million alleine aus Lybien in den Startlöchern stehen.

Das ist durchaus eine muslimische Invasion. Afrikanische Christen, die die Überquerung wagen, sind eine Minderheit, sie werden in der Regel über Bord geworfen von ihren Jihad-orientierten Mitpassagieren.

Die Eroberung geschieht unkontrolliert, denn die Elite will es gar nicht kontrollieren. "Wie kann es sein, dass wir täglich Zeugen einer Tragödie werden?" fragt der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi nachdem ein Boot mit hunderten Menschen im letzten April vor der Küste Libyens kenterte. "Europa kann mehr tun und Europa muss mehr tun" um die Rettungsmissionen zu verbessern, erklärte Martin Schulz, Präsident des EU Parlaments.

Europa müsse mehr Schiffe mobilisieren, mehr Flugzeuge, sagte der französische Ministerpräsident Hollande. "Worte sind genug gewechselt," so der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy auf einer Demonstration. Und auch Papst Franziskus, rief die politischen Führer auf einer Rede vor dem Sankt Peters Dom dazu auf "entschieden zu handeln und so ähnliche Tragödien zu verhindern."
Keiner dieser Leuchten schlägt vor, dass diejenigen, die gerettet werden, nach Tripoli zurückgebracht werden, oder nach Benghazi, oder dass Europa mehr tun sollte, um die Schmuggelboote daran zu hindern ihre Küsten zu erreichen.

Herr Renzi wies explizit alle Forderungen der Rechten nach einer Seeblockade zurück und verkündete, dass die Retter niemanden zurückschicken würden, wegen "des Chaos und der Gewalt in Libyen". Man kann schon jetzt mit mathematischer Präzision berechnen, dass eine solche Politik nur dazu führen wird, dass weitere Hunderte, Tausende und möglicherweise Millionen die Überfahrt wagen werden.

Zweiundvierzig Jahre nachdem das Buch Das Heerlager der Heiligen von Jean Raspail erschienen ist, scheint sich die Vorhersage zu bewahrheiten.
 
Die Invasoren sind zwar keine Inder, sondern weitaus feindseligere Muslime, aber das Ergebnis ist dasselbe:

Unsere Zivilisation befindet sich auf dem Weg ausgelöscht zu werden. Das trifft insbesondere auf das traditionelle katholische und protestantische Europa zu. Dessen gegenwärtigen Zusammenbruch kann man mit dem Satz "die alten christlichen Tugenden spielen verrückt" von Chesterton zusammenfassen – die verdorbene Ideologie der universellen Menschenrechte.

Der post-christliche liberale Westen, der sein Bewusstsein für den Sinn und die Geschichte verloren hat, ist nicht dazu in der Lage sich selbst vor denjenigen zu schützen, die ihn erobern und zerstören wollen.

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