Aus über hundert Ländern sollen inzwischen junge Menschen nach Syrien
gereist sein, um sich dem Islamischen Staat (IS) anzuschliessen. Dies
geht aus einem aktuellen Bericht des UN-Sicherheitsrats hervor. Einige
sind weltweit berüchtigt wie Mohammed Emwazi alias Jihadi John. Andere wie der Schweizer Abu Suleiman al-Suisseri erlangen
lediglich in ihrer Heimat Bekanntheit. Die übergrosse Mehrheit der
total 25'000 bis 30'000 IS-Söldner ist namenlos. Doch zusammen genommen
umspannen ihre Herkunftsländer inzwischen weite Teile der Welt.
Die
Länder ohne IS-Kämpfer (weiss auf der Karte) sind zunehmend spärlich,
weshalb es sich vielleicht lohnt, die Karte umzudrehen:
Grob fallen vier mehr oder weniger IS-freie Räume auf:
Die schrumpfende Liste IS-freier Länder scheint eine
Einschätzung zu bestätigen, die der deutsche Terrorismus-Experte Jürgen
Todenhöfer
kürzlich in einem Interview äusserte: Die Verlockungen des IS haben viel mit dem Alter und wenig mit Landesgrenzen zu tun.
Länder mit IS-Kämpfern
- Lateinamerika
- Osteuropa
- Subsahara-Afrika
- Südost-/Fernostasien
- Lateinamerika: Aus Trinidad und Tobago sollen sich Dutzende den Terroristen angeschlossen haben.
- Osteuropa: Aus Estland, Lettland, Serbien, Moldawien, Mazedonien sowie den muslimisch geprägten Balkanländern Bosnien, Kosovo und Albanien stammen Hunderte IS-Kämpfer.
- Subsahara-Afrika (ohne das muslimische Nordafrika, aus dem Tausende IS-Kämpfer stammen sowie den muslimisch geprägten Sudan): Wird in besagtem UNO-Bericht speziell hervorgehoben, ohne allerdings spezifische Länder zu nennen. Der IS soll in der Region zunehmend erfolgreich rekrutieren. Laut Medienberichten sind mehrere junge Menschen aus Südafrika, Namibia, Kenia und Madagaskar nach Syrien gereist.
- Südost-/Fernostasien: Selbst aus dieser Region sind vereinzelte IS-Kämpfer bekannt, darunter aus Südkorea, Kambodscha und den Philippinen. Aus den mehrheitlich muslimischen Indonesien und Malaysia stammen wiederum Hunderte Dschihadisten.
«Junge Leute haben keine Bedeutung in einer Gesellschaft.
Mit 20 oder 25 ist man nichts, man fragt sich, was aus einem werden
soll und sucht nach dem Sinn des Lebens. Das gilt für alle diese
Dschihadisten, nicht nur die 50 Prozent Verlierer, auch für die anderen,
die brillante Staatsexamen hingelegt haben. Und dann kommt diese
Gehirnwäsche, zumal für die Muslime, die im Westen zusätzlich
marginalisiert werden: In Syrien findet eine historische Schlacht statt,
die vor 1400 Jahren vorausgesagt worden ist. Zwischen Gut und Böse. Und
ihr werdet die entscheidende Rolle spielen. Plötzlich hören Menschen,
die vorher nichts waren und die keiner Ernst genommen hat: Ihr werdet
eine historische Rolle spielen. Es wird auf jeden von euch ankommen. So
verführt und manipuliert man junge Menschen wie Abu Qatada.»
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