05. September 2015 00:55 | Autor: Andreas Unterberger
Ein
ergreifendes Bild eines toten Kindes im Meer vor der türkischen Küste geht
durch viele Medien Europas. Dabei finden sich viele Kommentare, die
ausdrücklich oder indirekt in der gleichen Forderung gipfeln: Niemand solle
mehr versuchen, den Migrantenstrom aus dem Nahen Osten in die EU irgendwie zu
behindern. Sonst könnte ja wieder etwas passieren. Abgesehen von der
problematischen Logik dieser Forderung, empört aber etwas anderes: Nämlich dass
von den gleichen Medien viele andere Meldungen und Fakten in manipulativer
Intention verschwiegen werden, die mindestens ebenso dramatisch sind. Die aber
nicht in die Intentionen der Asyllobby passen, weil sie die Ablehnung der
Bürger gegen den Einwanderungsstrom weiter erhöhen würden.
Seltsam und
widerlich ist auch die Tatsache, dass etliche jener Medien dieses Foto gebracht
haben, die sich Tage zuvor massiv darüber empört haben, dass die Kronenzeitung
ein Foto von toten Migranten in einem Lkw auf der A4 gebracht hatte.
Noch
skandalöser ist, dass sich ausgerechnet der türkische Ministerpräsident
heuchlerisch des Falles bedient – und die Schuld daran frecherweise der EU in
die Schuhe geschoben hat. Diese habe das Mittelmeer zu einem
„Flüchtlings-Friedhof“ gemacht. Dabei ist das Unglück direkt vor der türkischen
Küste passiert. Dabei waren vier Türken Schlepper des Kindes und seiner
ebenfalls umgekommenen Familie. Sie wurden nun festgenommen. Immerhin. Die
Türkei geht ja sonst so gut wie gar nicht gegen die hunderten, wenn nicht
Tausenden türkischen Schlepper vor, die seit einem Jahr Menschen aus Flüchtlingslagern
in der Türkei und im Libanon um viel Geld Richtung Deutschland, Österreich oder
Schweden schleusen. Im Gegenteil: Vieles deutet darauf hin, dass die
Türkei die syrischen Flüchtlinge im Grenzgebiet möglichst rasch loswerden will.
Den propagandistischen
Missbrauch dieses Todes hat der britische „Daily Telegraph“ sehr gut mit der
Formulierung zusammengefasst, das tote Kind würde „als Prügel missbraucht“. Die
Instrumentalisierung dieses Fotos ist auch eine totale Parallele zu den
zahllosen Vorwürfen gegen die EU in den Monaten davor, dass diese an jedem
einzelnen Untergang eines Schlepper-Schiffs im Mittelmeer schuld wäre. Diese
Vorwürfe sind da wie dort absurd.
Schuld an der
Völkerwanderung gibt es nur bei jenen drei Ländern, die dem ganzen Nahen Osten
explizit oder implizit signalisiert haben, dass die von dort kommenden Menschen
willkommen seien. Also Deutschland, Schweden und auch Österreich. Sie haben
eine gigantische Sogwirkung ausgelöst, die nun in einer gewaltigen
Völkerwanderung gipfelt, der sich niemand mehr entgegenzustellen wagt.
Was alles verschwiegen wird
Diese Aufregung
rund um das Kindestod-Foto kontrastiert zum Schweigen der gleichen Medien zu
unglaublich vielen Fakten, die nicht dem Kampagnen-Ziel dienen können: „Alle
Immigrationswilligen herein in die EU!“ Eine kleine Auswahl solcher Vorfälle
aus der jüngsten Zeit, zu denen ich in den meisten Medien keine Zeile, keine
Sendesekunde gefunden habe:
- Nur einen Tag vor Veröffentlichung dieses Fotos ist auf Sizilien ein grausamer Doppelmord an einem Pensionistenehepaar geschehen: Täter war ein „Flüchtling“ von der Elfenbeinküste, der kurz darauf mit einer Tasche voller Wertgegenstände aus dem Haus der Ermordeten erwischt worden ist. Ist Sizilien weiter weg als die türkische Küste? Oder ist das Umbringen von Pensionisten harmloser als der fahrlässig verursachte Tod eines Kindes?
- Am gleichen Tag der Veröffentlichung jenes Fotos fand in Innsbruck ein Mordprozess statt: Ein Afghane, der schon vor zwei Jahren über die Balkanroute und Griechenland nach Österreich gekommen war, hatte seine Ehefrau auf der Maria-Theresienstraße mit 14 Messerstichen ermordet. Das „Vergehen“ der schon davor angesichts vieler Gewalttaten in ein Frauenhaus geflüchteten Frau: Sie hatte auf der Straße mit einem anderen Mann gesprochen. Was der Täter noch vor Gericht mit der unglaublichen Aussage kommentierte, welche die ganze Breite der kulturellen Bereicherung Österreichs durch solche Flüchtlinge zeigt: „In Afghanistan wäre ich dafür straffrei geblieben. Alleine meine Bilder hätten der Regierung für ein Todesurteil durch Steinigung ausgereicht.“ (Wohlgemerkt: Steinigung der Frau!). Nicht einmal zu einem Wort des Bedauerns war der Mann bereit. Nur die „Tiroler Tageszeitung“ hat darüber berichtet.
- In Salzburg wurde ein 18-Jähriger Algerier festgenommen, der drei Raubüberfälle in der Innenstadt begangen hatte. Seine Mittäter sind flüchtig.
- Im August haben zwei algerische Asylwerber aus Traiskirchen einem österreichischen Polizisten das Gesicht zerschnitten, als er sie in Wien bei einem Eigentumsdelikt stellte. Sie wurden auf freiem Fuß(!) angezeigt.
- Wenige Tage davor verletzten zwei Asylwerber (aus Algerien und Marokko) einen Polizisten, als sie auf der Badner Bahn als Schwarzfahrer ertappt worden sind. „Natürlich“ wurden auch sie nur auf freiem Fuß angezeigt.
- Im Juli hat es in Traiskirchen eine Schlägerei mit mehr als 300 Beteiligten gegeben (das wurde wenigstens in etlichen Medien kurz vermeldet).
- In Traiskirchen kursiert auch die (nicht überprüfbare) Information, dass eine Lehrerin ihre Schüler mittels ihres Vans nach Hause fährt, weil vor der Schule Immigranten die Mädchen im Alter von 12 bis 14 Jahren abfangen wollen.
- In Ostfrankreich (in Labry) wurden auf einem christlichen Friedhof etwa 40 Gräber und Kruzifixe zerstört. Täter flüchtig.
- In Schweden gab es in einem Ikea-Kaufhaus in Schweden eine „Messerstecherei“ mit zwei Toten. Täter: zwei Eritreer. Das wurde zwar mancherorts berichtet. Nicht berichtet wurden aber hierzulande die in schwedischen Internet-Foren kursierenden Informationen, dass es sich dabei um islamistische Enthauptungen gehandelt habe. Dafür gibt allerdings keine offizielle Bestätigung.
- Das Verschweigen dieser Ikea-Gerüchte passt aber exakt zu den behördlichen und medialen Versuchen, die dichten Hinweise zu unterdrücken, dass die Grazer Amokfahrt einen islamistischen Zusammenhang hat.
- In Wiener Neustadt überfiel ein mit einem Klappmesser bewaffneter Mann eine Trafik und fordert in gebrochenem Deutsch „Alles her!“
- Jede Aufzählung sprengen würden all die vielen Verbrechen der letzten Zeit, zu denen die Polizei keinerlei Informationen über die Herkunft der Täter gemacht hat, aber skurrilerweise sehr wohl über deren Alter. So sind im August acht Männer zwischen 18 und 23 Jahren wegen mehrerer brutaler Überfälle in fünf Wiener Bezirken verhaftet worden. Mehrere Opfer erlitten durch die mit Pistolen, Messern und Elektroschockern bewaffneten Männer schwerste Verletzungen. Vier der acht wurden dennoch auf freiem Fuß belassen. Die Polizei gab über die Täter nur die seltsame Information bekannt, dass es sich offenbar nicht um Familienmitglieder handle (was sicher für allgemeine Erleichterung sorgen wird).
- Im steirischen Lebring waren Ende August in einem Flüchtlingsheim 15 afghanische Jugendliche in blutige Auseinandersetzungen und Messerstechereien verwickelt. Erst Polizisten aus sechs Einsatzfahrzeugen konnten den Kampf beenden.
- Schon vor einiger Zeit ist in der serbischen Zeitung „Informer“ ein Bericht gestanden, dass Islamisten ihre „Schläferzellen“ in Österreich aufgerufen hätten, auch in Wien Anschläge zu begehen. Zwar scheint das (noch?) keine direkten Konsequenzen zu haben, der Artikel wäre aber in Österreich jedenfalls berichtenswert gewesen.
- Im Asylheim in der Wiener Weißgasse wurden im August 16 Personen wegen gewerbsmäßigen Suchtgifthandels festgenommen.
- In keiner einzigen Zeitung habe ich Kritik daran gefunden, dass die reichen arabischen Länder – trotz größerer geographischer Nähe und trotz gleicher Religion – keine Flüchtlinge aufnehmen.
Das ist nur eine kursorische Sammlung von mir bekannt gewordenen Fakten, Aspekten und Zusammenhängen, die in den letzten Monaten so gut wie kein mediales Echo gefunden haben. Verschweigen relevanter Vorfälle, nur weil man eine Reaktion bei Sehern und Lesern vermeiden will, ist eine massive Verletzung jedes journalistischen Ethos.
All die
aufgezählten Fälle wären eindeutig ebenso berichtenswert gewesen wie das Foto
eines toten Kindes. Daran sind in etlichen Fällen aber nicht nur die Medien
schuld, sondern auch Teile der Polizei, die möglichst alle Fakten unterdrücken
wollen, welche die Political correctness stören könnten.
PS: Intensiv
nachdenken lässt noch ein ganz anderes, kaum bekanntes Faktum: Alleine in
Deutschland und Österreich gibt es pro Jahr deutlich mehr Verkehrstote, als im
ganzen Mittelmeer und in diesen beiden Ländern zusammen in den letzten zwölf
Monaten an Flüchtlingen umgekommen, erstickt, ertrunken sind. Vermitteln die
Medien irgendwie diesen Umstand? Wie viele tief betroffene Leitartikel sind
wegen der Verkehrstoten erschienen? Wie oft haben sich die primär ihren Bürgern
verpflichteten Bundespräsidenten dieser beiden Länder tief betroffen ob des
Bluzzolls auf den Straßen vernehmen lassen? Wie viele Gedenkminuten haben die
Parlamente, Alpbachs und sonstige Gutmenschveranstaltungen wegen all dieser
Verkehrstoten veranstaltet? Ist beim Tod dieser Menschen und einer noch viel
größeren Zahl dauerhaft Invalider nicht viel eher eine Mitschuld des Staates zu
diskutieren als bei einem Schiffbruch eines Bootes libyscher oder türkischer
Schlepper (etwa wegen unübersichtlicher Kreuzungen und Baustellen, oder wegen
Unterlassen von Kontrollen auf Autobahn-Drängler)? Wer kann mir dieses
offensichtliche Missverhältnis erklären?
PPS: Irgendwie
nachdenklich macht auch, dass das ertrunkene Kind von seinem Vater in Syrien
begraben wird – während uns ständig vermittelt wird, dass die Menschen Syrien
verlassen mussten, um ihr nacktes Leben zu retten.
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