Von Christian Ortner
Europa drohen nach einer gewaltigen Völkerwanderung Religionskriege zwischen Muslimen und Nichtmuslimen, Failed States und eine Entwicklung wie im Libanon, prophezeit Michael Ley
© Edith Held/corbis
Fortschreitende Islamisierung, das ist das zentrale Thema von Leys jüngstem Buch "Der Selbstmord des Abendlandes - Die Islamisierung Europas". Obwohl das Manuskript schon vor etwa einem Jahr verfasst worden ist, könnte das Buch aktueller nicht sein. Angesichts der zehntausenden Muslime, die im Zuge der Migrationswelle dieses Sommers nach Österreich gekommen sind und noch kommen, fragen sich nicht wenige Österreicher, welche Folgen das auf das Zusammenleben in diesem Lande haben wird. Keine sehr erfreulichen, meint Ley. Anstatt sich der üblichen politisch korrekten Trennung zwischen einer "winzig kleinen islamistischen Minderheit" und den "99,99 Prozent friedlicher Muslime" zu unterwerfen, arbeitet er die Probleme heraus, die der Islam an sich mit einer westlich-liberalen Demokratie hat - und umgekehrt.
Für all jene autochthonen Europäer, die ihre Identitäten aber nicht wechseln wollen, hat Ley nur eine düstere Prognose parat: "Aus der multikulturellen Utopie wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein religionspolitischer Albtraum werden: Homo- und Transsexuelle werden ebenso wie Genderisten von der Bildfläche verschwinden und in Regionen flüchten, die sich gegen ein drohendes Kalifat verteidigen. Dieses Schicksal werden viele süd-, west- und nordeuropäische Gesellschaften erleiden: Es werden im Grunde binationale Staaten entstehen, die sich in mehrheitlich muslimisch und mehrheitlich nicht muslimisch regierte Regionen aufteilen."
Europa drohen nach einer gewaltigen Völkerwanderung Religionskriege zwischen Muslimen und Nichtmuslimen, Failed States und eine Entwicklung wie im Libanon, prophezeit Michael Ley
Es ist ein düsterer,
beunruhigender Blick in die Zukunft, den der in Wien lebende Politologe
Michael Ley in seinem neuen Buch niedergeschrieben hat. Es ist eine
Zukunft, in der es zu blutigen Kämpfen zwischen den Muslimen und den
Nichtmuslimen kommt, einer Art von permanentem europäischem Bürgerkrieg
und der Bildung neuer muslimischer Staaten mitten in Europa.
Das
heutige Europa der Nationalstaaten und der EU würde sich
"zurückentwickeln in ein Europa der Kleinstaaterei. Dies wäre die
Konsequenz einer europäischen Balkanisierung, eines politisch
zerfallenden Kontinents, der nicht nur seinen inneren Zusammenhalt
verlöre, sondern auch zum politischen Spielball würde. Die europäischen
Kulturen wären auf bestimmte Regionen begrenzt und würden durch eine
fortschreitende Islamisierung zunehmend bedroht."
Harmonisches Zusammenleben schließt Ley aus
Fortschreitende Islamisierung, das ist das zentrale Thema von Leys jüngstem Buch "Der Selbstmord des Abendlandes - Die Islamisierung Europas". Obwohl das Manuskript schon vor etwa einem Jahr verfasst worden ist, könnte das Buch aktueller nicht sein. Angesichts der zehntausenden Muslime, die im Zuge der Migrationswelle dieses Sommers nach Österreich gekommen sind und noch kommen, fragen sich nicht wenige Österreicher, welche Folgen das auf das Zusammenleben in diesem Lande haben wird. Keine sehr erfreulichen, meint Ley. Anstatt sich der üblichen politisch korrekten Trennung zwischen einer "winzig kleinen islamistischen Minderheit" und den "99,99 Prozent friedlicher Muslime" zu unterwerfen, arbeitet er die Probleme heraus, die der Islam an sich mit einer westlich-liberalen Demokratie hat - und umgekehrt.
Dazu
gehört vor allem die bei Muslimen durchaus mehrheitsfähige Ansicht, der
Koran stünde über dem weltlichen Gesetz, der Überlegenheitsanspruch des
Islam anderen Religionen oder dem Atheismus gegenüber, der dem Islam
immanente Drang zu missionieren, der im muslimischen migrantischen
Milieu grassierende Antisemitismus und natürlich auch die Degradierung
der Frau in der islamischen Welt.
Dass
Muslime und Nichtmuslime dauerhaft und nachhaltig harmonisch miteinander
leben können, schließt Ley aus. Schließlich sei es Pflicht aller
Muslime, die "globale Herrschaft des Islam herbeizuführen (...). Dieses
politische Ziel des Islam schließt jede Form eines toleranten
Zusammenlebens zwischen Muslimen und Andersgläubigen aus." (Ley) Weshalb
der Autor den Ideen einer multikulturellen, postnationalen Gesellschaft
eher skeptisch gegenübersteht.
"Der
Kampf der Vordenker eines radikalen postnationalen Europas gilt jeder
nationalen Identität: Die autochthonen Europäer sollen offensichtlich
auf jegliche nationale, kulturelle, religiöse sowie letztlich auch auf
eine traditionelle sexuelle Identität verzichten. Selbst die radikalsten
kommunistischen Intellektuellen gingen seinerzeit in ihren Forderungen
nicht so weit. Die Diskussionen nehmen geradezu groteske Formen an. Die
Eliten der Gesellschaft werden nicht müde, große Teile der eigenen
Bevölkerung des Rassismus und der Xenophobie zu bezichtigen, während
große Teile der Bevölkerung längst das Vertrauen in die vermeintlichen
politischen und medialen Vordenker verloren haben." (Ley)
Das
mag etwas zugespitzt formuliert sein, beschreibt das grundlegende
Problem jedoch durchaus zutreffend, wie ja auch die enorme Kluft
zwischen der öffentlichen und der veröffentlichten Meinung über die
Migrationswelle dieses Jahres beweist.
Religionspolitischer Alptraum statt multikultureller Utopie
Für all jene autochthonen Europäer, die ihre Identitäten aber nicht wechseln wollen, hat Ley nur eine düstere Prognose parat: "Aus der multikulturellen Utopie wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein religionspolitischer Albtraum werden: Homo- und Transsexuelle werden ebenso wie Genderisten von der Bildfläche verschwinden und in Regionen flüchten, die sich gegen ein drohendes Kalifat verteidigen. Dieses Schicksal werden viele süd-, west- und nordeuropäische Gesellschaften erleiden: Es werden im Grunde binationale Staaten entstehen, die sich in mehrheitlich muslimisch und mehrheitlich nicht muslimisch regierte Regionen aufteilen."
Es ist kein laues
Buch, das Ley da vorlegt; seinen Kritikern erleichtert der Autor die
Arbeit, indem er neben zahllosen hochseriösen Quellen auch eine eher
dubiose Internet-Website namens "Fjordman" zitiert. Was freilich nichts
daran ändert, dass dies eines der interessantesten Bücher zum Thema
dieses Jahres geworden ist.
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