Abbas: Israel richtet unsere Teenager hin!



Palästinenserpräsident Mahmud Abbas (Foto) hat am Mittwochabend in Ramallah eine vorab groß angekündigte Fernsehansprache gehalten. Darin verzichtete er völlig auf einen Aufruf zur Deeskalation. Der 80-Jährige versuchte nicht, die erhitzen Gemüter zu beruhigen. Stattdessen wiederholte er seine Behauptung, Israel versuche den Status Quo auf dem Tempelberg zu ändern. Außerdem warf er den Israelis vor, palästinensische Teenager hinzurichten.

„Der israelische Angriff auf unser Volk, unser Land und unsere Heiligen Stätten bedroht Frieden und Stabilität,“ unterstrich der Palästinenserpräsident. Zudem warnte er, die gegenwärtige Eskalation könne zu einem Heiligen Krieg führen, der „nur Asche hinterlässt“. Ein solcher religiöser Konflikt wäre global und die internationale Gemeinschaft müsse eingreifen, bevor es zu spät sei.

Mit keinem Wort verurteilte Abbas die Anschläge auf Israelis in den vergangenen Tagen. Dieses Thema ließ es komplett aus. Abbas sprach in seiner Rede stattdessen über die Al Aksa-Moschee: „Wir haben uns klar ausgedrückt. Wir werden eine Änderung des Status Quo nicht hinnehmen. Wir tolerieren keine Verletzung ihrer Heiligkeit oder ihres Charakters.“

Abbas betonte, dass die Palästinenser nicht jede „israelischen Aggressionen gegen das palästinensische Volk, ihre Heiligtümer, ihre Häuser und die Hinrichtungen von Kindern wie Ahmed Mansara hinnehmen werden“. Der Teenager war zusammen mit seinem Cousin in Pisgat Ze'ev als Messerstecher unterwegs gewesen und wurde von israelischen Sicherheitskräften angeschossen.

Abbas fügte hinzu, es sei „unser Recht, unseren friedlichen Kampf fortzuführen, um unsere Unabhängigkeit zu erreichen. Der Sieg wird kommen.“ Er wolle an dem Strafverfahren gegen Israel vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag festhalten. „Jeder, der sich vor internationalem Recht und Strafverfolgung fürchtet, sollte einfach aufhören, Verbrechen zu begehen,“ warnte Abbas.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nannte Abbas' Rede „Lüge und Hetze“. Der 13-jährige Ahmed Mansura sei nicht tot, sondern werde im Jerusalemer Hadassah-Krankenhaus behandelt, obwohl er auf ein jüdisches Kind eingestochen hat, das mit dem Fahrrad unterwegs war. Netanjahu betonte, Abbas nütze die Religion, um zu weiteren Terrorakten anzustiften.

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