Leitartikel: Das Blatt hat sich für die Türkei zum Positiven gewendet. Milliardenbeträge für das islamische Land um Immigranten von Europa fernzuhalten. Zugeständnisse in Form von Visa-Erleichterungen und die Aussicht auf einen schnelleren EU-Beitritt. Die EU hat ihren neuen Gaddafi gefunden.
Die durch Erdogan islamisierte Türkei sitzt zur Zeit definitiv am längeren Hebel und wird von den EU-Staats-und Regierungschefs hofiert. Am Freitag offerierten diese auf dem EU-Gipfel in Brüssel weitreichende Angebote an die Türkei.
Zwar wurden laut der Welt keine „bahnbrechenden Entscheidungen“ getroffen. Dennoch ergingen an die Türkei klare Signale, dass die Hoffnung der EU auf dem despotisch geführten islamischen Staat ruhe.
Reich gedeckter Tisch für Erdogan
Die Türkei könne aber auf jeden Fall mit Milliardenzahlungen rechnen, um den Immigrantensturm, der nach wie vor ungebremst aufgrund der verfehlten merkelschen Politik maßgeblich in Deutschland anbrandet, abzuhalten. Bei den Verhandlungen der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel wurde zunächst über die Bereitstellung von eine Milliarde Euro gesprochen.
Erdogan hat die Gunst der Stunde erkannt und fordert angeblich drei Milliarden Euro. Angela Merkel (CDU) bestätigte laut übereinstimmenden Medienberichten diese Forderung des Türken mit den Worten: „Die Summe von drei Milliarden Euro hat eine Rolle gespielt“.
Den waidwundgeschossenen Zustand der EU nimmt der AKP-Chef zum Anlass, um seinen Forderungskatalog in ganzer Fülle vor den EU-Staaten auszubreiten. Er fordert weitreichende Visaerleichterungen für türkische Staatsbürger und langfristig auch den Beitritt zur EU.
Sollte die Türkei seine Forderungen durchpressen können und in absehbarer Zeit Mitglied der Europäischen Union werden, kann getrost davon ausgegangen werden, dass der teuer erkaufte Stopp von Immigranten aus dem mittleren und nahen Osten, die nach jetziger EU-Vorstellung in der Türkei verbleiben werden, dann über die EU-Mitgliedschaft der Türkei wieder nach Europa einwandern werden.
Erdogan- der neue Gaddafi der EU
Libyens einstiger Staatschef Muammar al-Gaddafi forderte vor dem gescheiterten „Arabischen Frühling“ und der damit verbundene katastrophale Destabilisierung der Region 2010 von der EU fünf Milliarden Euro um die Weiterreise von afrikanischen Immigranten nach Europa zu verhindern. Libyen sei das Eingangstor der „unerwünschten Immigration“, diese könne nur an den Grenzen seines Landes gestoppt werden, sagte Muammar Gaddafi damals in Rom. Es liege deshalb ganz im Interesse Europas, auf seine Forderungen einzugehen, „sonst kann es schon morgen zu einem zweiten Afrika werden“.
Die EU scheint nun in der Person Erdogans ihren neuen Gaddafi gefunden zu haben. Nur dieses Mal wird es für die Union um einiges teurer und islamischer werden.
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