„Wir haben Angst!“ - eine persönliche Betrachtung aus Jerusalem


Ob wir es wollen oder nicht, ob wir es wählen oder nicht, und wie viel wir auch beten – wir, das Volk Israel, befinden uns erneut in einem blutigen Krieg mit den Arabern. Wir schicken unsere Kinder in Schulen und Kindergärten mit der Angst, dass der Bus auf dem Weg explodieren könnte. Oder dass ein Verrückter mit seinem Auto in eine Gruppe Menschen rast, die an der Bushaltestelle warten. Wenn wir durch die Straßen gehen, zum Supermarkt, zum Friseur, zur Arbeit oder zu einem Treffen mit Freunden haben wir Angst, dass jemand zusticht, nur weil wir Juden sind.

Die Menschen gehen mit einer Waffe oder Tränengas in der Tasche auf die Straße. Wer das nicht hat – jeder Stock, jedes Nudelholz oder sogar das Handy kann helfen, um sich gegen die Angriffe zu schützen. Manche Menschen gehen aus Sicherheitsgründen mit Stöcken auf die Straßen, die ganze Zeit in alle Richtungen schauend um zu sehen, ob ein Angreifer auftaucht, der über sie herfallen könnte.

Um ehrlich zu sein, je mehr Tage vergehen, umso weniger Menschen sieht man auf den Straßen Jerusalems. Die Einkaufszentren, der Markt und Kaffeehäuser sind leer. Die Menschen haben nur das erledigt, was sie dringend erledigen mussten, und sind schnell wieder in ihre Häuser, Büros und andere geschlossene und "sichere" Einrichtungen zurückgekehrt. Kindergärten und Schulen haben gestreikt, da nicht genügend Sicherheitskräfte zur Verfügung standen. Eltern haben sich freiwillig bereit erklärt, die Schulen zu bewachen. Andere haben ihre Kinder erst gar nicht aus dem Haus gelassen.

Lasst uns um Himmels Willen in Ruhe leben, wir wollen wirklich keine Kriege!

Wir lieben und ehren das Leben, die Arbeit und das Vergnügen mit der Familie und den Freunden. Die meisten von uns wollen nur ein ruhiges Leben führen. Es reicht uns, auch wenn wir uns schon daran gewöhnt haben, uns reicht dieser Wahnsinn! Am schlimmsten ist, dass das Verrückte immer mit dem Worten "Allah U´akbar" (Allah ist größer) einhergeht. Dies sind die letzten Worte des Terroristen, bevor er sich auf sein Opfer stürzt. Ich frage mich: Welcher Gott heiligt solche Dinge? Welcher Gott bittet um solchen Hass? Welcher Gott?

Und dann erreichen uns die ausländischen Medien – welche das Messer noch tiefer in die blutende Wunde bohren. Die Terroristen werden häufig als arme Menschen dargestellt, als Opfer. Die, die ihr Leben verteidigen, werden oftmals als Mörder betrachtet. Alles wird verdreht. Wie viele Schläge kann man eigentlich ertragen?

Das Volk Israel ist an schwere Schläge gewöhnt. Und immer noch bleibt das Volk barmherzig und zeigt Mitgefühl. Das ist die Wahrheit, auch wenn auf der ganzen Welt anders berichtet wird. Und Ihre Aufgabe ist es, vor Ort auszugleichen. Botschafter zu sein und Liebe mit Taten zu zeigen. Denn ich kann nur sagen: Die Juden haben kein anderes Land.

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