Die Angst vor der Wahrheit: Der IS ist ein Kind der USA

Die Angst vor der Wahrheit: Der IS ist ein Kind der USA
Mit den Terror-Anschlägen von Paris und den Bombendrohungen von Hannover hat der Islamische Staat (IS) bewiesen, dass er seinen Krieg auch auf Europa ausweiten will. Die Öffentlichkeit ist entsetzt, die Mainstream-Medien schüren unsere Ängste – und kaum einer wagt noch zu sagen, dass der IS ein Produkt der USA ist. Aber dafür gibt es immer mehr Beweise.

Hören wir uns zunächst einige Stimmen an, die von unseren Medien verschwiegen werden. »Dass der IS seine zahlreichen Anhänger finanzieren, mit Waffen versorgen sowie fast 400 000 Quadratkilometer Fläche in Syrien und im Irak unter Kontrolle halten kann, lässt auf eine kräftige finanzielle, militärische und logistische Unterstützung schließen«, sagt Mosayeb Na’imi, Politikwissenschaftler und Generaldirektor der arabischsprachigen Zeitung Al-Wafag, gegenüber Sputnik Persian. Nach der Einschätzung des Experten bekommen die Terroristen von denjenigen Rückhalt, »die an einer Fortsetzung des Syrien-Krieges interessiert sind«: die USA und die Golf-Monarchien.

»Obwohl sich die USA öffentlich zum Kampf gegen den IS bekennen, finanzieren sie andere Terroristengruppen, die die IS-Ideologie teilen und Massenmorde auf dem Gewissen haben: Ahrar as-Sham und die Al-Nusra-Front.« Laut dem Experten hätten diese Terrorgruppen ohne Unterstützung aus Übersee niemals weite Gebiete und Öllagerstätten unter ihre Kontrolle bringen können. Die Beteuerungen aus Washington, dass US-Flugzeuge den Terroristen aus Versehen Lebensmittel, Medikamente und Waffen abgeworfen hätten, sind für Na’imi nichts weiter als »Lüge«.

»Der IS weiß sehr einflussreiche Staaten hinter sich: die USA, Saudi-Arabien, Katar und ihre Verbündeten«, äußerte der Experte. Hätten diese Staaten nicht geholfen, hätte die Türkei ihr Gebiet nicht für den Transfer der Terrorkämpfer zur Verfügung gestellt, so hätte der IS nie so stark expandieren können.

Dass die USA den Kampf gegen die Terroristen nur vortäuschen, liegt auch für Nahost-Journalistin Hafsa Kara-Mustapha auf der Hand. Amerikas militärisches Engagement gegen den »Islamischen Staat«, das schon vor mehr als einem Jahr begonnen hatte, habe weder die Terrormiliz noch deren Ölproduktionskapazitäten geschwächt, sagte Kara-Mustapha gegenüber Sputnik Persian. »Im Gegenteil: Seit Beginn der US-Operation ist der IS sogar gewachsen.«

Neben den Hilfen aus Golf-Staaten sei der illegale Handel mit Erdöl eine wichtige Finanzierungsquelle des IS, sagt Emad Abshenass. Laut dem Politikwissenschaftler und Chefredakteur der Zeitung Iran Press ist der IS in einem »entscheidenden Ausmaß« für den Preisverfall des Erdöls verantwortlich. Der IS verkaufe nämlich Erdöl aus den erbeuteten Vorkommen im Irak und Syrien an Schwarzhändler weit unter Marktwert. Das Öl werde in die Türkei und nach Jordanien geschmuggelt, und von dort aus nach Israel und in andere »prowestliche« Staaten. Laut dem Experten spielt die Türkei dabei die entscheidende Rolle.

Laut Abshenass erwirtschaftet der IS durch den Handel mit menschlichen Organen »kolossale Einnahmen«. Die Organe würden »Ungläubigen« und ideologischen Gegnern entnommen und an Schmuggler verkauft.

Weitere Einkommensquellen des IS seien historische Wertstücke und Artefakte aus Syrien und dem Irak, Kidnapping sowie Menschen- und Drogenhandel, so der Experte weiter. »In den von den Terroristen kontrollierten Gebieten ist der Handel mit Drogen Alltag.« Abshenass erinnerte an die Festnahme des saudischen Prinzen Abdel Mohsen Bin Walid Bin Abdulaziz am Flughafen Beirut: In den Koffern des Prinzen und seiner Begleiter wurden gut zwei Tonnen Amphetamine und Kokain entdeckt. Laut dem Experten war auch dieser Drogentransport für die Finanzierung des IS bestimmt.

Ein weiterer Hinweis kam am 17. Oktober: Das irakische Militär habe ein großes Lager mit US-Waffen und Raketen im Besitz des IS gefunden. Das Depot sei entdeckt worden, als die irakischen Militärkräfte Gebiete zurückerobert hätten, die vorher vom IS kontrolliert worden seien, schreibt das Internetportal maxpark.com.

»Darunter fand man neben großen Mengen an Munition auch modernste TOW II Panzerabwehrraketen. Von Journalisten darauf angesprochen, sagte ein Sprecher des Pentagon, die US-Waffen würden seit vergangenem Jahr ›vermisst‹, aber er widersprach der Unterstellung, die Vereinigten Staaten hätten bewusst den IS damit beliefert«, heißt es in einem im Blog alles-schallundrauch.blogspot.ru veröffentlichten Beitrag, auf den sich maxpark.com beruft.

Schon im Frühsommer zitierte Holger Strohm, der 1971 mit seiner »Bibel der Anti-Atomkraft-Bewegung«, Titel: Friedlich in die Katastrophe, berühmt wurde, in der Zeitschrift raum&zeit vom Mai/Juni 2015 Schweizer Quellen, die behaupten: »Nach Aussagen ehemaliger CIA-Mitarbeiter ist der IS ein Produkt der US-Geheimdienste – eine von Saudi-Arabien und vom amerikanischen Militär ausgebildete Armee … Neben US-Senator John McCain gestand auch der US-Luftwaffengeneral Thomas McInernay, dass die USA den IS aufgebaut haben.«

Die »Türkei, Saudi-Arabien und die Emirate« seien so entschlossen gewesen, Assad zu stürzen und einen »sunnitisch-schiitischen Stellvertreterkrieg zu starten«, dass sie Tausende Tonnen Waffen und dreistellige Millionenbeträge in die Aufständischen investiert hätten, sagte US-Vizepräsident Joe Biden im Herbst 2014 gegenüber der BBC. »Nur dass die Leute, die sie ausgerüstet haben, Al-Nusra und al-Qaida waren und die extremistischen Typen von Gotteskriegern, die aus allen Teilen der Welt kommen«, so der US-Vizepräsident.

Am 8. Juli 2015 hat sogar Präsident Obama es selber zugegeben: Wir bilden den IS aus, sagte er während einer Pressekonferenz. Die genaue Aussage lautet: »Deswegen, mit den zusätzlichen Schritten, die ich vergangenen Monat befohlen habe, beschleunigen wir die Ausbildung der IS-Kräfte, einschließlich der Freiwilligen aus den sunnitischen Stämmen in der Anbar-Provinz.« Diese Aussage machte er, ohne sich sofort zu korrigieren.

Bereits vorher hat General Wesley Clark, der ehemalige Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa, in einem CNN-Interview im Februar 2015 gesagt: »Der IS begann, in dem unsere Freunde und Alliierten ihn finanzierten, ... um die Hisbollah zu zerstören ... Er ist eine Art Frankenstein Clark meint mit »Freunde und Alliierte« der USA im Mittleren Osten: Israel, Saudi Arabien, Katar und die Emirate. Das Hintergrundbild, das CNN beim Interview benutzte, »War with ISIS«, kann man auch als »Krieg zusammen mit ISIS« verstehen. Sonst müsste es dort heißen, »War on ISIS« oder »War against ISIS«, auf Deutsch »Krieg gegen ISIS«.

Einen weiteren Hinweis gab der russische Außenminister Sergej Lawrow Mitte September 2015, als er erklärte, die syrische Armee könne eine entscheidende Kraft im Kampf gegen den »Islamischen Staat« bilden, das Vorgehen des Westens in der Syrien-Frage sei dagegen »kontraproduktiv und absurd«. Zudem verwies er auf interne Quellen in der US-geführten Anti-IS Koalition, die davon berichten würden, dass US-Offiziere regelmäßig Luftangriffe auf IS-Stellungen verhindern.

»Manchmal sollen die USA Luftschläge gegen bestätigte Stellungen des IS nicht autorisieren, berichteten interne Quellen der US-geführten Anti-IS-Koalition gegenüber Moskau.« Das werfe Fragen auf, sagte Lawrow: »Einige unserer Kollegen in der Koalition sagen uns, dass sie Informationen erhalten, wo sich der Islamische Staat genau aufhält und auf welchen Positionen, aber der Kommandeur der Koalition [ein US-Offizier] genehmigt keine Schläge. Ich könnte vermuten, dass es abgesehen von der behaupteten Bekämpfung des Islamischen Staates auch ein anderes Ziel der Koalition gibt.«

Aber die Verstrickung des Westens in den IS geht noch weiter. Nicht nur dass die IS-Kämpfer von den USA und ihren Verbündeten ausgebildet, bewaffnet und finanziert sind und vor Bombenangriffen geschont werden, sie werden auch militärisch unterstützt. Am 2. August 2015 titelt die britische Zeitung Sunday Express: »SAS verkleiden sich als ISIS-Kämpfer in Undercover-Krieg gegen Dschihadisten. Mehr als 120 Mitglieder des Eliteregiments halten sich gegenwärtig in dem kriegsgeschüttelten Land auf«, verdeckt »in Schwarz gekleidet und ISIS-Fahnen wehend«; im Rahmen der sogenannten Operation »Shader« attackieren sie syrische Ziele unter dem Vorwand des Kampfes gegen den IS.

Mehr als 250 britische (und vermutlich US-amerikanische) Spezialisten seien zur Unterstützung der Kommunikation beteiligt, berichtet der Sunday Express weiter. Englands Verteidigungsminister Michael Fallon sagt: »Unsere Aktionen und Überwachungsmöglichkeiten verschaffen anderen Ländern den Freiraum, in Syrien anzugreifen.«

Britische SAS-Kämpfer halten sich auch in Saudi-Arabien auf, wo sie gemeinsam mit US-Kämpfern Terroristen für den Kampf gegen Assad ausbilden – ebenso wie in der Türkei, in Jordanien, Katar und vielleicht Israel. Amerikanische und britische Beteuerungen, man bilde »gemäßigte« Rebellen aus, wirken wie ein Deckmantel für eine direkte Zusammenarbeit mit IS-Terroristen – ausgebildet, bewaffnet, für den Kampf gegen Assad über die Grenze nach Syrien geschleust, und jetzt mit angloamerikanischer und kanadischer Luftunterstützung und verdeckten Boden-Kommandos.

Der kanadische Professor Michel Chossudovsky nennt in einem Beitrag für Kopp Online am 20. Mai 2015 noch einen weiteren Beleg für die Unterstützung des IS durch die USA: »Wenn die USA und ihre Verbündeten beabsichtigt hätten, die Brigaden des IS auszuschalten, hätten sie dies durch ›Flächen‹-Bombardierungen der Konvois von Toyota-Kleintransportern erledigen können, als diese im Juni 2014 die Wüstenregion von Syrien bis in den Irak durchquerten.«

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