Iran stoppt vereinbarte Zerstörung von Zentrifugen



Der Iran hat die Demontage von Zentrifugen in zwei Urananreicherungsanlagen gestoppt. Das haben staatliche iranische Medien berichtet. Vergangene Woche kündigte der Iran an, mit der Abschaltung inaktiver Zentrifugen in den Reaktoren in Natanz und Fordo zu beginnen. Damit begann der Iran das Abkommen zu erfüllen, das er mit den fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates und Deutschland in Wien geschlossen hat. Die Anreicherung von Iran in Zentrifugen ist Voraussetzung für den Bau von Atomsprengköpfen.

Um die Furcht zu zerstreuen, das Regime in Teheran strebe den Bau von Atomwaffen an, verpflichtete sich der Iran unter anderem dazu, 14.000 seiner 19.000 Zentrifugen abzubauen. Im Gegenzug sollte der Westen Sanktionen gegen den Iran lockern. Irans Hardliner sehen das Abkommen als Kapitulation vor dem Westen. „Der Prozess (der Demontage) wurde gestoppt, als eine Art Warnung,“ wurde Ali Shamkhani, Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates, von einer iranischen Nachrichtenagentur zitiert. Shamkhani erläuterte nicht, was er mit „Warnung“ meinte.

Der Chef der Kommission zum Atomabkommen im iranischen Parlament, Alireza Zakani, berichtete der Nachrichtenagentur Mehr, dass die Demontage der Zentrifugen in Fordo gestoppt worden sei, nachdem verschiedene Abgeordnete einen Brief an den iranischen Präsidenten Rouhani geschickt hätten. 20 Hardliner aus dem Parlament hatten sich in dem Brief beschwert, dass der Abbau der Zentrifugen in Widerspruch stünde zu den Richtlinien, die der Oberste Führer Ayatollah Ali Khamenei erlassen hatte. Khamenei sagte, das Wiener Abkommen solle nur umgesetzt werden, wenn die Sanktionen gegen den Iran sofort aufgehoben werden. Es wird erwartet, dass die Internationale Atomenergiebehörde am 15. Dezember einen Bericht zum Stand der Umsetzung des Abkommens durch den Iran veröffentlicht.

Israel hatte das Wiener Abkommen scharf kritisiert: Die Kontrollen seien völlig unzureichend und die Mullahs in Teheran verfolgten nach wie vor ihr Ziel, an eine Atombombe zu gelangen, hieß es dazu aus Jerusalem.

Bild: Kaskade von Gaszentrifugen zur Urananreicherung. Foto: U.S. Department of Energy

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