Radikaler Islamismus: Ex-Islamist über Deutschlands größte Bedrohung

Ein Ex-Islamist beschreibt warum er den radikalen Islamismus als größte Gefahr für Deutschland sieht. Er fordert die Politiker auf, über das Thema des Extremismus offen zu debattieren und die Menschen aufzuklären.
 
Anhänger der Terrorgruppe Islamischer Staat
Ein ehemaliger radikaler Islamist spricht offen über die Gefahren denen Deutschland durch den Extremismus ausgesetzt ist. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk beschreibt Ahmad Mansour seine Erlebnisse als radikalisierter arabischer Jugendlicher in Israel.

Er erzählt wie sein Imam predigte, dass Christen, Amerikaner, Europäer, Nationalisten, Kommunisten "allesamt des Satans" seien. Und das Deutschland die Gefahr die von den Islamisten ausgehe, völlig unterschätze.
Ahmad Mansour hat es geschafft sich aus den Fänger der Extremisten zu befreien. Er hat Psychologie studiert und führt nun ein normales Leben in Berlin. Über seine Zeit in der islamistischen Welt hat er ein Buch verfasst. Darin beschreibt er auch, wieso er den radikalen Islam als größte Bedrohung für Deutschland sehe.

Die heutige junge Islamisten-Bewegung nennt Mansour die "Generation Allah". "Das ist eine Riesengefahr, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs," sagt der Ex-Islamist über die jungen islamistischen Anhänger im Interview.

Die tatsächliche Gefahr würde von Politikern und Sicherheitsbehörden völlig unterschätzt.
Die jungen Menschen mit Migrationshintergrund die sich den Extremisten anschließen wären teilweise nicht einmal religiös, meint Mansour.

"Sie beten nicht mal, sie wissen nicht so viel über ihre Religion, aber ihre Religion ist ihnen sehr, sehr wichtig. Es sind Jugendliche, die an einen bestrafenden Gott glauben, der sehr ähnlich wie der patriarchale Vater agiert und funktioniert: mit klaren Regeln, mit Bestrafung, er lässt mit sich nicht reden, er ist zornig..."

Dies Jugendlichen seien durch die Hasspredigten der Imamen leicht zu überzeugen. Sie könnten von Islamisten und Salafisten einfach radikalisiert werden.

Deshalb fordert Mansour die Politiker auf über das Thema zu sprechen und die Menschen aufzuklären. "Wenn wir Themen in der Mehrheitsgesellschaft, in der Mitte der Gesellschaft tabuisieren, nicht darüber sprechen, dann tun das die Radikalen", sagt er.

Er meinte sogar, dass er, ein ehemaliger Islamist von Flüchtlingsbefürwortern als Hetzer bezeichnet werde.
 
"Aber auf der anderen Seite merke ich, dass manche politische Richtung in diesem Land nur bereit ist, uns, die Muslime, als Opfer wahrzunehmen. Wenn wir die Verantwortung übernehmen, wenn wir Missstände in unserer eigenen Community ansprechen, dann passen wir nicht in dieses Bild und werden ganz schnell entweder nicht wahrgenommen oder auch diffamiert auf eine sehr politische korrekte Art und Weise, natürlich nicht vergleichbar mit dem, was ich von der islamistischen Ecke bekomme, aber das ist für mich auch eine Art von Rassismus."
 
Deutschland müsse eine ehrliche Debatte über die Gefahr des Islamismus führen. Auch über die Schwierigkeiten der Integration, Parallelgesellschaften und die Bildung für die Flüchtlinge. Nur so könne man die junge Generation davor bewahren sich den Extrimisten anzuschließen. (so)

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