Anonymous erklärt Türkei Cyberkrieg: Wir können nicht akzeptieren, dass Erdogan den IS unterstützt


Die typische Guy-Fawkes-Maske von Anonymous.
Die typische Guy-Fawkes-Maske von Anonymous.
Die 'Hacktivistengruppe' Anonymous hat die Verantwortung für einen umfassenden Cyberangriff auf den türkischen Internetsektor übernommen und verkündet, den Cyberkrieg auf türkische Domänen solange fortzusetzen, bis Ankara den „Wahnsinn der Unterstützung des IS" beendet. Zuvor hatten türkische Medien den Angriff "mysteriösen russischen Hackern" zugeschrieben.
Der massive Angriff auf türkische Webseiten letzte Woche, ein 'verteilter Dienstblockade-Angriff' (DDoS-Angriff), den man zuerst mysteriösen „russischen Hackern“ zurechnete, wurde durch die Veröffentlichung eines Videos von Anonymous aufgeklärt. In dem Video übernimmt die Gruppe die Verantwortung für den Angriff und erklärt der Türkei den Cyberkrieg, weil diese Terroristen des sogenannten "Islamischen Staates" (IS) unterstütze.


Der DDoS-Angriff war mit 40 Gigabits pro Sekunde so gewaltig, dass er jedwede Domain einfach zum Absturz gebracht hätte.

Begonnen wurde der Cyberangriff am 14. Dezember und erst eine Woche später, am 21. Dezember, gestoppt. Türkische Medien behaupten, dass 400.000 Domainen mit .tr dadurch offline gehen mussten.

Die betroffenen Webseiten konnten erst wieder online gehen, nachdem der gesamte internationale Datenverkehr auf .tr Webseiten blockiert wurde, was einer Schließung der „Internet Landesgrenzen“ gleichkommt, bei der „jedem außerhalb der Türkei der Zugriff auf türkische Webseiten verwehrt wird“, so Anonymous.


Die Hacktivisten ordnen diesen Angriff auf die Türkei in ihre Anti-IS Internetoperation #OpISIS ein. Die Botschaft hinter der Attacke sei, dass die Türkei mit weiteren Problemen rechnen müsse, wenn Ankara nicht seine Politik gegenüber den islamistischen Extremisten ändert:
„Wir können nicht akzeptieren, dass [Präsident Recep Tayyip] Erdogan, der Anführer der Türkei, dem IS weiter hilft.
Die Nachrichtenportale berichteten schon, dass das türkische Internet das Opfer von gewaltigen DDoS-Attacken wurde.“

Die Türkei unterstützt Daesh [abwertender arabischer Name für den IS], indem sie Öl von ihnen kaufen und deren Kämpfer medizinisch versorgen,“ sagt der Sprecher des Videos und führte weiter aus:
„Wenn ihr nicht aufhört, den IS zu unterstützen, werden wir weiter euer Internet angreifen, euer Stamm-DNS [Domain-Namensystem: .tr], eure Banken und wir werden eure Regierungswebseiten offline nehmen. Nach dem DNS werden wir eure Flughäfen, militärischen Mittel und privat-staatliche Verbindungen in Visier nehmen. 
Wir werden eure wichtige Bankeninfrastruktur zerstören. Hört mit diesem Wahnsinn auf, Türkei. Euer Schicksal ist in euren eigenen Händen.“
Anfang Dezember legte Russland Beweise vor, dass die Türkei tief in den illegalen Ölschmuggel und -handel involviert ist. Ankara bestreitet dies, trotz der Videobeweise von russischen Drohnen und Kriegsflugzeugen.

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