Flüchtlinge an einer zentralen Erstaufnahmestelle
Immer öfter tauchen Flüchtlinge, die dem Regierungsbezirk Münster
zugeteilt worden sind, noch vor der Registrierung am Flughafen
Münster-Osnabrück (FMO) ab. Sie erreichen Deutschland über Bayern und
werden dann über Dortmund, Düsseldorf oder Köln auf die
Erstaufnahmeunterkünfte des Landes NRW verteilt – nur kommen sie dort
entweder nicht an oder verschwinden wieder. „Ein erheblicher Teil der
Flüchtlinge verabschiedet sich aus dem offiziellen Verfahren. Das macht
mir Sorgen“, bestätigt Münsters Regierungspräsident Reinhard Klenke das
Phänomen, das er im Innenministerium und im Kreis der
Regierungspräsidenten thematisiert hat.
Münsters Sozialdezernentin Cornelia Wilkens kennt das Phänomen aus den Landeserstaufnahme-Unterkünften, die in der Stadt unterhalten werden. „Wir stellen häufiger fest, dass die uns angekündigte Zahl von Flüchtlingen, die an dem Tag kommen soll, nicht mit der Anzahl im Bus übereinstimmt“, sagt sie.
Wieder andere – hauptsächlich vom Balkan – ahnen, dass ihr Asylverfahren wenig Aussichten auf Erfolg haben wird und tauchen deshalb frühzeitig unter. „Sie entfernen sich damit von Sozialleistungen und geraten in ein System der Abhängigkeit“, befürchtet Klenke.
Die Dunkelziffer nicht registrierter Flüchtlinge
Seit Dienstag ist die Zahl von einer Million registrierter Asylbewerber in Deutschland offiziell erreicht. Tausende Flüchtlinge indes sind auf eigene Faust im Bundesgebiet unterwegs, wovon ein Großteil den Behörden nicht bekannt ist. Die Erfassung erfolgt im Regelfall erst bei der Registrierung wie am FMO, insofern haben die abgetauchten Flüchtlinge keine Papiere bei sich. Die Bundespolizei trifft sie häufig in Zügen an, bestätigt ein Sprecher.Münsters Sozialdezernentin Cornelia Wilkens kennt das Phänomen aus den Landeserstaufnahme-Unterkünften, die in der Stadt unterhalten werden. „Wir stellen häufiger fest, dass die uns angekündigte Zahl von Flüchtlingen, die an dem Tag kommen soll, nicht mit der Anzahl im Bus übereinstimmt“, sagt sie.
Unterschiedliche Intentionen für den Alleingang ohne Behörden
Die Gründe sind vielfältig, bestätigt das NRW-Innenministerium. „Die Menschen haben konkrete Reiseziele“, sagt Sprecher Oliver Moritz. Sie wollen zu Verwandten oder in einem anderen Land einen Asylantrag stellen. Viele machen sich auf den weiteren Weg nach Schweden auf, das für seine liberale Asylpolitik bekannt ist.Wieder andere – hauptsächlich vom Balkan – ahnen, dass ihr Asylverfahren wenig Aussichten auf Erfolg haben wird und tauchen deshalb frühzeitig unter. „Sie entfernen sich damit von Sozialleistungen und geraten in ein System der Abhängigkeit“, befürchtet Klenke.
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