Trotz Drohungen: Türkische Soldaten bleiben im Irak

Letzte Woche ist die Türkei in den Norden Iraks einmarschiert. Ein Ultimatum des irakischen Ministerpräsidenten al Abadi verhallte ungehört. jetzt drohen schiitische Milizen den türkischen Soldaten.

Foto: Christopher Hall / NATO Training Mission-Afghanistan / flickr.com / CC BY-SA 2.0 (Ausschnitt)
 
Im Nordirak spitzt sich ein Konflikt zu, an dem maßgeblich die Türkei beteiligt ist. Letzte Woche hatte die türkische Regierung Soldaten in die Region Mossul entsandt, um hier gegen die Terrormiliz Islamischer Staat vorzugehen und die Stadt Mossul von ihr zu befreien. Doch nun drohen schiitische Milizen, die türkischen Soldaten anzugreifen und zu vertreiben.
 Der irakische Ministerpräsident Haider al Abadi hatte gegen den Einmarsch der Türkei schon protestiert und eine Frist von 48 Stunden gesetzt, innerhalb derer sie sich wieder zurückzuziehen habe. Doch die türkische Regierung denkt gar nicht daran. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu erklärte, die Entsendung der Soldaten sei »kein Akt der Aggression, sondern ein Akt der Solidarität.«

Dass man mit einer Verschärfung der Lage rechnet, wird an der Warnung der türkischen Regierung an die eigenen Landsleute deutlich, den gesamten Norden des Irak mit der Ausnahme von Dahuk, Erbil und Suleimanije zu meiden. Türkischen Staatsbürgern, zum Beispiel Unternehmern, drohten dort »Gewalt, Terror und Entführungen«.

Der Kampf gegen die kurdische PKK geht inzwischen weiter. In der Nacht hat die türkische Luftwaffe drei ihrer Stellungen im Norden Iraks angegriffen und zerstört.
 

Kommentare zum Artikel

ANTON AMAN Die Problemtik in Syrien ist mit der Beteiligung, Einmischung und Aggression der Türkei in Iraq trotz
Aufforderung des Iraq das Land innerhalb 48 Stunden
zu verlassen, wesentlich verschärft. Die Türkei nutzt jede
Gelegenheit in der Region zu dominieren, die Kurden
zu bombardieren und scheint sicher zu sein von der
Staatengemeinschaft nicht kritisiert zu werden, weil die
NATO und USA an diesem Vorgehen sogar interessiert ist.
So gesehen ist die Präsenz Russlands als Kontrollmacht
unerlässlich zum Schutz der Integrität Syriens!
Klartexter Die Türkei schießt ein russisches Kampfflugzeug ab, welches angeblich den türkischen Luftraum verletzt hat. Die gleiche Türkei marschiert mit Panzern und Soldaten in einen souveränen Staat, den Irak ein und verletzt damit die Grenze und das Staatsgebiet. Trotz Aufforderung durch die irakische Regierung, werden die Panzer und die Soldaten nicht von der Türkei abgezogen. Das ist ein kriegerischer Akt gegen einen Staat und muss folglich zur weiteren Eskalation in der Region führen. Mal sehen, was passiert. Jedenfalls passt die Türkei im Charakter durch ihr Verhalten gut in die EU, denn die EU stichelt in der Ukraine und Georgien und EU-Staaten bombardieren mit Hilfe der BRD-Vasallen, ohne Aufforderung Ziele in Syrien.
P.Feldmann Dass die Türken, martialisch, chauvinistisch-islamistisch und in jeder HInsicht überheblich und antiintellektuell, Mitglied der Nato sind, wird vermutlich DER Grund sein, warum es zu einem Ausbruch eines Weltkrieges in der Region kommen kann.
Wer am Frieden und seiner Sicherung interessiert ist, hat solche Leute/ Systeme nicht als "Partner"!
Deutschland muss raus aus der Nato.
Michael Die NATO hat dazu keine Aussage?
Wenn solche Partner in der NATO operieren, sollte Deutschland die Nato verlassen.
Aber die Kriegskanzlerin steht ja auf der türkischen Freundesliste.
 

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