Letzte Woche ist die Türkei in den Norden Iraks einmarschiert. Ein
Ultimatum des irakischen Ministerpräsidenten al Abadi verhallte
ungehört. jetzt drohen schiitische Milizen den türkischen Soldaten.
Foto: Christopher Hall / NATO Training Mission-Afghanistan / flickr.com / CC BY-SA 2.0 (Ausschnitt) Im Nordirak spitzt sich ein Konflikt zu, an dem maßgeblich die Türkei beteiligt
ist. Letzte Woche hatte die türkische Regierung Soldaten in die Region
Mossul entsandt, um hier gegen die Terrormiliz Islamischer Staat
vorzugehen und die Stadt Mossul von ihr zu befreien. Doch nun drohen
schiitische Milizen, die türkischen Soldaten anzugreifen und zu
vertreiben. Der irakische Ministerpräsident Haider al Abadi hatte gegen den
Einmarsch der Türkei schon protestiert und eine Frist von 48 Stunden
gesetzt, innerhalb derer sie sich wieder zurückzuziehen habe. Doch die
türkische Regierung denkt gar nicht daran. Ministerpräsident Ahmet
Davutoglu erklärte, die Entsendung der Soldaten sei »kein Akt der
Aggression, sondern ein Akt der Solidarität.«
Dass man mit einer Verschärfung der Lage rechnet, wird an der Warnung
der türkischen Regierung an die eigenen Landsleute deutlich, den
gesamten Norden des Irak mit der Ausnahme von Dahuk, Erbil und
Suleimanije zu meiden. Türkischen Staatsbürgern, zum Beispiel
Unternehmern, drohten dort »Gewalt, Terror und Entführungen«.
Der Kampf gegen die kurdische PKK geht inzwischen weiter. In der
Nacht hat die türkische Luftwaffe drei ihrer Stellungen im Norden Iraks
angegriffen und zerstört.
Kommentare zum Artikel
ANTON AMAN 10.12.2015 - 08:52
Die Problemtik in Syrien ist mit der Beteiligung, Einmischung und Aggression der Türkei in Iraq trotz
Aufforderung des Iraq das Land innerhalb 48 Stunden
zu verlassen, wesentlich verschärft. Die Türkei nutzt jede
Gelegenheit in der Region zu dominieren, die Kurden
zu bombardieren und scheint sicher zu sein von der
Staatengemeinschaft nicht kritisiert zu werden, weil die
NATO und USA an diesem Vorgehen sogar interessiert ist.
So gesehen ist die Präsenz Russlands als Kontrollmacht
unerlässlich zum Schutz der Integrität Syriens!
Klartexter 10.12.2015 - 09:26
Die Türkei schießt ein russisches Kampfflugzeug ab, welches
angeblich den türkischen Luftraum verletzt hat. Die gleiche Türkei
marschiert mit Panzern und Soldaten in einen souveränen Staat, den Irak
ein und verletzt damit die Grenze und das Staatsgebiet. Trotz
Aufforderung durch die irakische Regierung, werden die Panzer und die
Soldaten nicht von der Türkei abgezogen. Das ist ein kriegerischer Akt
gegen einen Staat und muss folglich zur weiteren Eskalation in der
Region führen. Mal sehen, was passiert. Jedenfalls passt die Türkei im
Charakter durch ihr Verhalten gut in die EU, denn die EU stichelt in der
Ukraine und Georgien und EU-Staaten bombardieren mit Hilfe der
BRD-Vasallen, ohne Aufforderung Ziele in Syrien.
P.Feldmann 10.12.2015 - 10:05
Dass die Türken, martialisch, chauvinistisch-islamistisch und in
jeder HInsicht überheblich und antiintellektuell, Mitglied der Nato
sind, wird vermutlich DER Grund sein, warum es zu einem Ausbruch eines
Weltkrieges in der Region kommen kann.
Wer am Frieden und seiner Sicherung interessiert ist, hat solche Leute/ Systeme nicht als "Partner"!
Deutschland muss raus aus der Nato.
Michael 10.12.2015 - 10:19
Die NATO hat dazu keine Aussage?
Wenn solche Partner in der NATO operieren, sollte Deutschland die Nato verlassen.
Aber die Kriegskanzlerin steht ja auf der türkischen Freundesliste.
Kommentare