Ärger in Leipziger Schwimmbädern: Frauen von Flüchtlingen belästigt

In Leipziger Schwimmhallen sorgen Flüchtlinge immer öfter für Ärger. Nach Übergriffen arabischstämmiger Männer auf Frauen in mehreren deutschen Städten räumte die Stadtverwaltung Leipzig am Dienstag auf LVZ-Nachfrage ein, dass weibliche Badegäste auch in hiesigen kommunalen Schwimmhallen Belästigungen ausgesetzt seien.

In der Grünauer Welle gibt es immer wieder Ärger mit Flüchtlingen. Quelle: Kempner

Leipzig.  In Leipziger Schwimmhallen sorgen Flüchtlinge immer öfter für Ärger. Nach Übergriffen arabischstämmiger Männer auf Frauen in mehreren deutschen Städten räumte die Stadtverwaltung Leipzig gestern auf LVZ-Nachfrage ein, dass weibliche Badegäste auch in hiesigen kommunalen Schwimmhallen Belästigungen ausgesetzt seien.

Es gebe seit mehreren Wochen „in einigen Schwimmhallen vermehrt Verstöße gegen die Haus- und Badeordnung durch junge männliche Badegäste mit Migrationshintergrund“, erklärte Rathaussprecher Volker Rasch. Er sprach von Lärmstörungen, riskantem Verhalten im und am Becken, aber auch vom „Missachten der Intimsphäre von Frauen“.

Die jungen Männer waren nach LVZ-Informationen vorwiegend arabischer oder nordafrikanischer Herkunft. Die Vorfälle ereigneten sich bislang hauptsächlich im Freizeitbad Grünauer Welle und in der Schwimmhalle Süd in der Tarostraße. Beide befinden sich in der Nähe zu großen Asylbewerberunterkünften. Aus den Schwimmbädern wurde berichtet, dass die Männer gezielt die Frauenduschen betreten und die körperliche Nähe zu weiblichen Badegästen gesucht haben. Es gebe auch Fälle penetranter Anmache. Von sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen ist bislang nichts bekannt. Die Vorfälle ereigneten sich sowohl aus kleinen Cliquen als auch aus größeren Gruppen von bis zu 30 Personen heraus. Mitunter waren die Flüchtlinge in Begleitung von Betreuern, die die Zwischenfälle jedoch auch nicht verhindern konnten. Mitunter hätten die Männer nach LVZ-Informationen keine Badesachen dabei, gingen mit Straßenbekleidung oder Unterwäsche ins Wasser, verließen die Bäder ohne nachzuzahlen, missachteten die Anweisungen des Personals, besonders von weiblichen Bademeistern. Eine in der vorigen Woche zu dem Problem geplante Zusammenkunft von Verantwortlichen der städtischen Sportbäder GmbH und Vertretern einer Flüchtlingsunterkunft war von den Betreibern des Heimes abgesagt worden.

Ein ungestörter Badebetrieb sei immer schwieriger zu gewährleisten, heißt es in einem internen Rathaus-Papier. Es besteht die Sorge, dass das Image der Bäder darunter leide, Besucher ausbleiben. Nach Aussagen von Stadtsprecher Rasch wird jetzt die Beschilderung in den Schwimmhallen um eine englischsprachige Badeordnung erweitert. Außerdem soll es mehrsprachiges Infomaterial zum allgemeinen Verhalten geben. Für die Grünauer Welle ist die Einrichtung einer Videoüberwachung des Eingangsbereiches geplant. „Ein pauschaler Ausschluss von Badegästen ist nicht vorgesehen“, so Rasch. Das Personal sei ausgebildet, um auch mit schwierigen Situationen fertig zu werden.
Von Klaus Staeubert

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