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Vom „Islamischen Staat“ in Syrien und Irak inspirierte
Kämpfer haben in Libyen Erdölanlagen angegriffen und Rohöl-Lagertanks in
der Nähe des Hafens von Ras Lanuf in Brand gesetzt. Das dortige
Öl-Terminal gehört zu den größten des Landes und war lange Zeit im
Besitz des deutschen Unternehmens Gelsenberg AG, das später in Veba Oil
Libya umgenannt wurde.
Ein bereits letzte Woche erfolgter Angriff des IS führte zur Explosion einer Öl-Pipeline südlich der Hafenstadt Ras Lanuf.
In der Stadt befindet sich einer der größten Öl-Terminals Libyens sowie eine Groß-Raffinerie. Milizionäre, die sich zum selbsternannten „Islamischen Staat“ bekennen, nehmen - unter der Prämisse "Wenn wir sie nicht kontrollieren können, zerstören wir sie" die Infrastruktur der libyschen Energiewirtschaft seit Wochen gezielt ins Visier.
Vor einigen Tagen vermeldete die Nationale Ölgesellschaft von Libyen, die den Terminal in Ras Lanuf betreibt, dass es ihre Lagertanks vor Ort in Erwartung weiterer IS-Übergriffen vorsorglich geleert hätte. Die Aussagen konnten bislang nicht unabhängig bestätigt werden.
Im entstandenen Vakuum zwischen den rivalisierenden Regierungen in Tripoli und Tobruk, die aus den Wirren der NATO-gestützten Intervention 2011 hervorgingen, konnte sich der IS rund um die nordlibysche Stadt Sirte ansiedeln und sich von dort aus ausbreiten.
Wie in Syrien und Irak vorgelebt, hat es der IS auch in Libyen auf die Ölindustrie des Landes abgesehen, um sich durch illegale Öl-Verkäufe langfristig zu refinanzieren und neue Kämpfer anzuwerben.
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