Saudi-Koalition bombardiert Botschaft des Iran im Jemen


Angriffe auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa am Mittwoch. Saba.
Angriffe auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa am Mittwoch. Saba. 
 
Nach Angaben des Iran griffen Kampfflugzeuge aus der von Saudi-Arabien geführten Koalition heute die Botschaft der Republik Iran im Jemen an. Am Dienstag hatte die Koalition bereits Luftangriffe auf ein Zentrum für Sehgeschädigte sowie die Handelskammer in der jementischen Hauptstadt Sanaa geflogen. 
 
Die Republik Iran beschuldigt Saudi-Arabien, mit Kampfflugzeugen die iranische Botschaft in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa angegriffen zu haben. Berichten zufolge wurden bei dem Angriff mehrere Wachen verletzt. Dies berichtet der staatliche iranische Rundfunk IRIB. Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition im Jemen erklärte, man werde den Vorwurf untersuchen, so der Sprecher der Koalition, Brigadegeneral Ahmed Asseri, gegenüber Reuters.


Asseri bestätigte, dass das Militärbündnis am Mittwoch in Sanaa „schwere Luftangriffe“ durchführte. Dabei wurden Flugabwehrraketen des Bündnisse Ansar Allah, auch bekannt als Houthi-Milizen, ins Visier genommen. General Ahmed Asseri behauptet, die Gruppe hätte unter anderem zivile Einrichtungen besetzt, darunter verlassene Botschaften.

Die saudische Militärkoalition habe angeblich alle Länder gebeten, ihnen die Koordinaten ihrer diplomatischen Vertretungen zu übermitteln. Zudem bestritt er die Glaubwürdigkeit der von Ansar Allah bereitgestellten Informationen.

Der Angriff auf die Botschaft erfolgt zu einem Zeitpunkt, in dem die Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran zunehmen. Gestern verhängte das iranische Parlament ein generelles Einfuhrverbot für alle in Saudi-Arabien hergestellten Produkte. Nach der Hinrichtung des Predigers Nimr al-Nimr brachen beide Länder in dieser Woche die diplomatischen Beziehungen ab.
Die von Saudi-Arabien geführte Koalition, welche von den USA unterstützt wird, bekämpft im Jemen den ehemaligen Präsidenten Ali Abdullah Saleh und seine Unterstützer, unter anderem die Houthi-Rebellen.


Die saudische Koalition wird international stark für ihre Kriegsführung kritisiert. Erst am Dienstag hatten Flugzeuge Saudi-Arabiens ein Wohnheim und Zentrum für Blinde in Sanaa und das Gebäude der jemenitischen Handelskammer zerstört. Bereits im Dezember warf die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ der internationalen Koalition vor, ein Krankenhaus in Sanaa zerstört zu haben.

Die Krieg im Jemen begann, nachdem der von Saudi-Arabien unterstützte jemenitischer Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi im Februar 2015 zurücktrat. Seitdem versuchen Saudi-Arabien und die Golfstaaten zusammen mit lokalen Dschihadisten, etwa von Al-Kaida, ihn wieder an die Macht zu bringen. Nach Angaben der UN starben beim internationalen Militärangriff auf den Jemen bisher 2.800 Menschen.

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