"Verkauft alles" - Royal Bank of Scotland warnt vor "neuem 2008" an den Weltbörsen


"Verkauft alles" - Royal Bank of Scotland warnt vor "neuem 2008" an den Weltbörsen
Die Royal Bank Scotland (RBS) hat ihren Kunden empfohlen, sich auf ein „katastrophales Jahr“ vorzubereiten. Große Aktienbörsen brachen indes um ein Fünftel ein. Der internationale Ölpreis der Marke Brent könnte schon bald auf 16 US-Dollar fallen. 
 
„Verkauft alles außer hoch qualitative Anleihen. Hier geht es um Kapitalrückzahlungen und ausfallende Kapitalrenditen. In einem überfüllten Saal sind Ausgangstüren klein“, warnte die Kredit-Abteilung in einem Rundschreiben an ihre Kunden, welches von der britischen Zeitung Telegraph zitiert wurde.


Laut den RBS-Analysten läuten die Finanzmärkte ähnliche Alarmglocken, wie sie bereits vor der globalen Finanzkrise 2008 zu vernehmen waren.
Andrew Roberts, der Vorsitzende der RBS-Kreditabteilung, kommentierte:
„China musste mit zahlreichen Korrekturen eingreifen und das entwickelt sich zum Schneeball. Die Volksrepublik hat einen sehr hohen Schuldenstand (gemessen am Prozentsatz zum Bruttoinlandsprodukt). Dieser wird noch weiter steigen.“
Besorgniserregend sei, dass der Schuldengrad binnen kurzer Zeit entstanden sei, so Roberts.
Unter diesem Eindruck vermutet der Analyst, dass die europäischen Märkte wie auch die Wall Street in den USA einer mutmaßlichen schlechten Performance der chinesischen Märkte wegen dieses Jahr um 10 bis 20 Prozent einbrechen könnten. Londons FTSE100 könnte es noch härter treffen.
Mit Blick auf die heimische Börse in London, wo Europas wichtigste Handelsplatz verortet ist, fügte Roberts hinzu:
„London ist anfällig für Negativschocks. All jene, die sich zu den langjährigen Öl- und Bergbau-Unternehmen zählen und glauben, dass ihre Dividenden sicher wären, liegen falsch. Sie werden merken, dass sie alles andere als sicher sind.“

„Wir bewegten uns in einer sehr kurzen Zeit auf die 26 US-Dollar-Ölmarke zu. Es könnte nicht mehr lange dauern und wir kursieren bei 16 US-Dollar. Unsere Prognosen für ein solches Szenario stehen bereits für 2016, aber besonders risikohaft wird es, wenn dies im ersten Quartal dieses Jahres eintrifft, während die globale Ölnachfrage laut einer Vorhersage der IEA [Internationale Energieagentur] abfällt und der Welt die Öltanker ausgehen, wo sie ihr Öl [für bessere Zeiten] lagern können“, gab Roberts zu bedenken.

Bereits vergangenes Jahr warnte Roberts vor einem eindeutigen Negativtrend in der Finanzwirtschaft. Zu dem Zeitpunkt sagte er, dass „eine Vielzahl von schlechten Gegenwinden momentan die Welt beeinflussen, die sich im Jahr 2016 verschlechtern werden“.

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