
Quelle: Reuters
Wie die Frankfurter Rundschau recherchiert hat, lässt
der Bund die Krankenkassen weitestgehend alleine auf den Kosten für die
medizinische Versorgung von Flüchtlingen sitzen. Pro Jahr und Flüchtling
fallen in etwa 2.000 Euro an, wovon mehr als die Hälfte die
Krankenkassen tragen. Bei dem derzeitigen Zustrom von Flüchtlingen
rechnen die Kassen mit einem Defizit von 1 Milliarde Euro. Doch statt
die Verursacher der Krise zur Verantwortung zu ziehen, werden wohl die
Krankenkassenbeiträge steigen.
Da viele Flüchtlinge direkt aus Kriegsgebieten kommen, sind diese oft schwer traumatisiert oder haben körperliche Leiden. Behandlungskosten von 2.000 bis 2.400 Euro pro Jahr sind die Folge. Nach Berücksichtigung des Bundeszuschuss bleibt pro Flüchtling ein jährliches Defizit von 1200 Euro bei AOK, TK und Co - oder aufsummiert eine Milliarde Euro. Trifft die Rechnung zu, wäre wohl eine Beitragsanhebung zu Lasten der Versicherten von 0,1 Prozent unausweichlich.
Auf mögliche Lücken in der Rechnung der Frankfurter Rundschau weist jedoch die Süddeutsche Zeitung hin. Wären Flüchtlinge nicht in überdurchschnittlich guter körperlicher Verfassung, hätten sie die Strapazen der Flucht erst gar nicht überstanden, heißt es dort. Deshalb könnten auch besonders niedrige Behandlungskosten die Folge sein. Allerdings sei unbestritten, dass Flüchtlinge derzeit durchaus hohe Gesundheitskosten verursachen.
Dass die Aufnahme von bis zu einer Millionen Menschen pro Jahr auch finanzielle Folgen hat, sollte jedoch klar sein. Ob dafür am Ende der Fiskus für die Ausgaben aufkommt oder die Krankenkassen ihre Beitragssätze erhöhen, führt im Endeffekt jedoch in beiden Fällen dazu, dass vor allem der Otto-Normal-Bürger die finanzielle Hauptlast trägt.
Alternativ dazu gibt es eigentlich nur eine sinnvolle Lösung: Ein Flüchtlings-Soli der Rüstungs- und Waffenindustrie, die am Krieg - vor dem Millionen fliehen müssen - prächtig verdient hat.
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