Doppelte Standards: Westliche Medien berichten über Anschläge in EU und Russland mit zweierlei Maß


Belgische Polizisten sichern nach den gestrigen Anschlägen den Bahnhof der Stadt
Belgische Polizisten sichern nach den gestrigen Anschlägen den Bahnhof der Stadt 
 
Bei den am 22. März verübten Anschlägen in Brüssel sind über 30 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 200 weitere wurden verletzt. Nach den Attacken veröffentlichten einige Medien aus Versehen ein Video mit der Explosion, die 2011 den Moskauer Flughafen Domodedowo erschüttert hatte. Damals hatten die Medien berichtet, dass die russische Regierung die Tragödie mit ihren Handlungen im Nordkaukasus verschuldet hätte. Vergleichbare Worte hört man im Falle der Anschläge von Brüssel nicht. 
 
Nach den Terrorattacken in Belgien haben einige Medien ein Video veröffentlicht, das angeblich die Explosion am Brüsseler Flughafen zeigen sollte. In der Tat war dort aber der Angriff auf den Moskauer Flughafen Domodedowo zu sehen, den ein Selbstmordattentäter im Jahr 2011 verübt hatte. Bemerkenswert ist dabei, dass die Medien die Aufnahme damals ganz anders kommentiert hatten.

RT-Reporter Daniel Bushell erinnert sich:


„Belgiens Behörden haben schon seit langem vor möglichen Angriffen gewarnt. 2011 war ich als RT-Korrespondent in Europa tätig. Damals fuhr ich an jedem Arbeitstag an den am 22. März betroffenen U-Bahn-Stationen vorbei und nutzte den Brüsseler Flughafen für internationale Flüge. Schon damals warnte man die Bürger vor möglichen Anschlägen.
Die Attacken auf die belgische Hauptstadt sind mit der Explosion in Domodedowo der Opferzahl nach vergleichbar. Damals starben 37 Menschen. Ungefähr 170 weitere wurden verletzt. Auch die schrecklichen Bilder der Tatorte sind ziemlich ähnlich.
Dennoch gibt es einen großen Unterschied zwischen den beiden Terrorakten. Führende westliche Medien wiederholten hartnäckig, dass die Kämpfer vom Nordkaukasus angeblich ʻauf die Maßnahmen geantwortet haben, mit denen Russland gegen Muslime vorgeht.ʼ“
In der Tat: Westliche Medien kritisierten den Kreml scharf und erklärten, dass der Einsatz von Gewalt die Menschen zu solchen Anschlägen provozieren würde. So hieß es damals bei CNN:
„Der Anschlag wurde von einer Selbstmordattentäterin verübt. Ein Mitglied ihrer Familie war bei Kampfhandlungen getötet worden.“
Westliche Medien wurden nicht müde zu betonen, dass der Anschlag die Fähigkeit Russlands hinterfrage, die Sicherheit von größeren Sportevents zu gewährleisten.

RT-Reporter Daniel Bushell bemerkt, dass nach seinem Wissen kein einziges westliches Medium die gestrigen Attacken auf Brüssel als eine Art Antwort auf die Intervention der EU-Staaten im Nahen Osten bezeichnet habe.
„In dieser Situation stellt sich die Frage, ob wir hier doch mit einer Politik zu tun haben, die mit zweierlei Maß misst. 
Warum nimmt man die Anschläge in Brüssel, Paris oder Kalifornien als eine Tragödie wahr – was an sich unbestreitbar ist –, während man für die Selbstmordattentate in Moskau Russland selbst verantwortlich macht?“, fragt Bushell.

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