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Erstmals leben über 2 Millionen Ausländer in der Schweiz


Die Schweiz wächst weiter, wenn auch weniger kräftig als auch schon. Ende 2015 lebten 8,33 Millionen Menschen im Land, 1,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Fast jeder vierte Einwohner hat keinen Schweizer Pass.
Wichtigster Grund für das Wachstum bleibt die Migration, wie die am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigen. Von den rund 87'500 Personen, die Ende letzten Jahres zusätzlich zur ständigen Wohnbevölkerung gezählt wurden, waren 74'900 Zuwanderer mit ausländischem oder Schweizer Pass.

Weil die Auswanderungen etwas stärker zunahmen als die Einwanderungen, ging der Wanderungssaldo leicht zurück. 113'400 Einwohnerinnen und Einwohner (+2,1 Prozent) kehrten 2015 der Schweiz den Rücken, so viele wie nie mehr seit dem Krisenjahr 1992.

188'300 (+0,5 Prozent) Personen wanderten neu ein oder wechselten von der nichtständigen zur ständigen Bevölkerung über. Die Zunahme um 17'600 weitere Personen geht auf den Geburtenüberschuss zurück, also die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen.

Gegenüber den Vorjahren schwächte sich das Wachstum leicht ab (2014: 1,2 Prozent, 2013: 1,3 Prozent). Vor allem bei den Ausländern war es mit 2,5 Prozent weniger ausgeprägt als von 2011 bis 2014. Mit total 2,05 Millionen Personen erreichte der Ausländeranteil am Jahresende 24,6 Prozent (2014: 24,3).

Schweizer altern schneller
Die ausländische Bevölkerung ist im Schnitt 37-jährig und damit sieben Jahre jünger als die schweizerische. Auf 100 Ausländer im erwerbsfähigen Alter kommen 11 über 65 Jahre. Bei den Schweizern sind es gut dreimal (36) mehr, was laut BFS auf eine ausgeprägtere Alterung bei den Einheimischen schliessen lässt.

Aktuell sind in der Schweiz jede fünfte Frau und jeder sechste Mann über 64 Jahre alt. Das weibliche Geschlecht zählt gemäss BFS bereits jetzt mehr über 64-Jährige als unter 20-Jährige. Die Alterung widerspiegelt sich auch in der Zahl der Hundertjährigen: Sie erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 1600 Personen. Davon waren 1300 Frauen.

Uri schrumpft
Zug verzeichnete im vergangenen Jahr mit 1,7 Prozent das markanteste Bevölkerungswachstum. Darauf folgen die Waadt und Genf (je 1,5 Prozent) vor Thurgau und Zürich (je 1,4). Graubünden legte dagegen nur um 0,3 Prozent zu, und Uri büsste 2015 unter dem Strich sogar 37 seiner Einwohner (-0,1 Prozent) ein.

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