Immer mehr weibliche Unterstützer des sogenannten Islamischen Staat zeigen sich mit den Lebensbedingungen in Syrien oder im Irak unzufrieden. Um die Frauen davon abzuhalten, der Terrormiliz den Rücken zu kehren, setzt diese nun auf eine Eheberatungsstelle.
Vor allem über das Internet
wirbt der Islamische Staat Frauen für seine Kämpfer an. Mit
Versprechungen werden Sympathisantinnen aus dem Westen nach Syrien oder
in den Irak gelockt, um dort mit den IS-Kriegern verheiratet zu werden.
Doch
die Realität im Kriegsgebiet hat meist nur wenig mit den Versprechen
der Dschihadisten gemein. Dies scheinen nun auch die rekrutierten Bräute
immer mehr zu erkennen. Ihren Frust über die Lebensumständen und ihre
Desillusionierung angesichts der Entbehrungen in den
Bürgerkriegsregionen machen sie über soziale Medien öffentlich.
Ärger über schlechten Kaffee und miserable Schönheitssalons
So schreibt etwa der britische "Mirror", dass sich westliche Frauen via Twitter über schlechten Kaffee, minderwertiges Shampoo und miserable Schönheitssalons in Syrien beschweren würden.
Die
Terrormiliz fürchtet offenbar, dass die Moral der radikalisierten
Terrorbräute schwinden und ihr Aufenthalt in den Reihen der
Dschihadisten ein jähes Ende finden könnte. Deshalb setzt die
Terrororganisation nun angeblich auf ein Mittel, das so gar nicht zum
Image der Fundamentalisten passen will: Eheberatung.
IS wirbt auf sozialen Netzwerken für eigene Eheberatungsstelle
Wie unter anderem der Schweizer "Blick"
berichtet, will der IS nun den Dialog zu den Frauen suchen, anstatt
diese mit drakonischen Strafen wieder auf den vermeintlich richtigen Weg
zu bringen. Eine erste Eheberatungsstelle hat die Terrormiliz dem
Zeitungsbericht zufolge in der syrischen Dschihadisten-Hochburg Rakka
eingerichtet. Auch in den sozialen Netzwerken werben die Islamisten
mittlerweile für ihr Angebot.
Welche Ratschläge in den jeweiligen Sitzungen erteilt werden, ist
bislang nicht bekannt. Ob es sich hierbei überhaupt um ein
ernstgemeintes Instrument der Beziehungspflege handelt, darf durchaus
bezweifelt werden. Vielmehr ist anzunehmen, dass der IS auf diese Weise
skeptische Frauen von der angeblichen Fürsorge innerhalb der
Organisation überzeugen möchte.
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