
Quelle: Reuters
Als der internationale Ölpreis noch auf seinem Hoch
verweilte, hatten sich zahlreiche Nicht-Energiesektoren in Russland nur
spärlich entwickelt. Dies räumte der Kreml im April ein. Die neue Phase
der günstigen Energieressourcen und die Sanktionen haben in der
russischne Wirtschaft allerdings auch zu einer stärkeren
Diversifizierung geführt.
Die Einschätzung wird durch jüngst veröffentlichte Erhebungen des russischen Statistikamtes gestützt. Trotz der Schwere der Krise, durch die Russland seit der Ukraine-Krise geht, sank die Wirtschaft im vergangenen Jahr nur um vergleichsweise geringe 3,7 Prozent. Während der Finanzkrise 2009 brach die Wirtschaft noch um 7,9 Prozent ein.
Der Landwirtschaftssektor trägt bislang am stärksten zur Konsolidierung des russischen Haushalts bei. Sein Anteil am Bruttoinlandsprodukt ist seit 2003 auf den bislang höchsten Wert von 4,4 Prozent gestiegen.
Laut Angaben des Landwirtschaftsministers Alexander Tkatschew ist Russland vor den USA und Kanada zum weltweit größten Weizen-Exporteur aufgestiegen. Moskau plant, dieses Jahr 25 Milliarden Tonnen Weizen zu exportieren.
Der Output im pharmazeutischen Bereich stieg um 8,8 Prozent, während die Chemieindustrie um 4,4 Prozent zulegte. Als größter Gewinner der Krise in Russland ging die IT-Branche mit einem Wachstum von 28 Prozent hervor.

Im ersten Quartal dieses Jahres brach das russische Bruttoinlandsprodukt nur noch um 1,2 Prozent ein. Das ist der kleinste Wert seit 2015. Zuvor sagte das Wirtschaftsministerium in Moskau voraus, dass die russische Wirtschaft dieses Jahr nur um 0,2 Prozent einbrechen werde, sollte der Ölpreis nicht wieder unter 40 US-Dollar das Fass fallen.
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