NATO-Generalsekretär Stoltenberg droht: Schwerer Cyber-Angriff kann NATO-Bündnisfall auslösen


NATO-Generalsekretär Stoltenberg droht: Schwerer Cyber-Angriff kann NATO-Bündnisfall auslösen
 
Die NATO könnte auf Cyber-Angriffe mit konventioneller Waffengewalt reagieren und den Bündnisfall ausrufen. Mit dieser Aussage hat der Generalsekretär des westlichen Militärbündnisses gegenüber deutschen Medien gedroht. Es wird erwartet, dass NATO-Mitglieder in Kürze eine eigene Strategie zur Cyber-Kriegsführung bekanntgeben werden. 
 
Quelle: marsmet526

„Ein schwerer Cyber-Angriff kann als ein Fall für den Bündnisfall klassifiziert werden. Dann kann und muss die NATO reagieren“, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstag im Interview mit der BILD-Zeitung. „Wie? Das ist abhängig von der Schwere des Angriffs.“

Der NATO-Vertreter wies darauf hin, dass die Allianz vor einer komplexen Bedrohung stehen würde, die immer größer werde. Unter diesem Eindruck hätten sich NATO-Staaten entschieden, Cyber-Angriffe auf eine Ebene mit konventionellen Waffensystemen zu stellen.

Anfang Juni gaben deutsche Militärs an, dass alle 28 NATO-Mitgliedsstaaten mit großer Wahrscheinlichkeit beim NATO-Gipfel in Polens Hauptstadt Warschau am 8. Juli einer Motion zustimmen werden, dass der Cyber-Raum in Zukunft als operatives Kriegsgebiet anerkannt wird. Andere NATO-Mitgliedsstaaten hatten bereits zuvor ähnliche Stellungnahmen abgegeben.

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Die USA hatten bereits vor Jahren den Cyber-Raum als Kriegszone anerkannt. Das US-Cyber-Kommando (USCYBERCOM) wurde am 23. Juni 2009 gegründet, um den Cyber-Kampf aufzunehmen. 2011 gab Washington offiziell bekannt, dass es den Cyber-Raum als operativen Kriegsbereich anerkennt. Man bereite sich vor, auf Gefahren in diesem Raum wie auf andere Gefährdungen der nationalen Sicherheit zu reagieren.

Auch in Moskau zeigen sich Beamte seit Langem besorgt über eine wachsende Cyber-Kriegsführung, die sich gegen Russland richtet. Im März erklärte der russische Kommunikationsminister Nikolaj Nikiforow gegenüber RT, dass die US-Regierung und eine Handvoll von Unternehmen unter dem Schutz der US-Gerichtsbarkeit einen unverhältnismäßig starken Einfluss auf das Internet hätten:
„Die gesamte Welt wird im Grund von einem Land und einigen wenigen Unternehmen dominiert, die das gesamte IT-System praktisch monopolisieren. Diese Monopolisierung führt dazu, dass viele Staaten daran arbeiten, technische Lösungen zu finden, die ihre nationalen Interessen vor externen Übergriffen schützen. Sie schaffen Backup-Strukturen, die auf eine Störung reagieren und verhindern, dass nationale IT-Strukturen blockiert werden.“

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