Phoenix, Bild und FAZ: Jetzt macht der Mainstream Revolution!

Peter Bartels

Warum meldet Merkels »Reichspropaganda«-Sender Phoenix immer noch und wieder rund um die Uhr »Land unter«, seit die Briten »No« gesagt haben zur EU? Warum sieht die Titelseite der FAZ noch Tage »danach« so aus, als würde Europa nur durch eine Revolution zu retten sein? Warum versucht das frühere Massenblatt Bild seinen Rest-Lesern immer noch einzuflunkern, die Briten wollten den Brexit wieder kippen? Offenbar nur die Welt sieht einen Silberstreif, glaubt sogar, Deutschland profitiere vom Brexit ...




FAZ-Online, Titelseite, Dienstag, Überschriften (wahllos): Brexit: »Europa müht sich um klare Kante« ... »Brexit: Britischer Finanzminister will Steuern erhöhen« ... Brexit: »Britischer Minister will zweites Referendum« ... Brexit: »Boris Johnson lebt in einem Parallel-Universum«...

Immer noch FAZ am Dienstag, fünf Tage »danach«: Ein gewisser Graf Lambsdorff, nein, nicht der mit der Kriegsprothese, nur ein Verwandter. Aber auch von der FDP, jener Partei, die es derzeit wieder ein bisschen gibt. Der im eigenen Land längst wieder »arbeiten« müsste, wäre er nicht doppelt und dreifach bestallter Vizepräsident des EU-Parlaments. Seit Jahr und Tag gehört auch dieser zur EU abgeschobene Adlige zu jenen, die Brüssel zum neuen »Alten Rom« (Spiegel) gemacht haben. Einer von jenen, die jährlich Milliarden hart erarbeiteter Steuer-Euros verschenken und versenken.

Der Herr »Graf« plustert sich in der FAZ gegen Brexit-Macher Boris Johnson auf: »(Der) ...gaukelt den Menschen (doch nur) Dinge vor, die vollkommen illusorisch sind ... Hier sieht man, was passiert, wenn ... Populismus sich Bahn bricht.« FAZ-Mann Georgi hatte suggestiv souffliert: »Boris Johnson, tagelang abgetaucht, schrieb, für die Briten werde sich ... nichts ändern: Zugang zum europäischen Binnenmarkt, Arbeitnehmerfreizügigkeit ... nationale Kontrolle der Einwanderung ... Also: Vorteile genießen ... von Pflichten befreit?«

Je nun, was soll so ein EU-Vize vom »Stamme Nimm« darauf schon antworten? »Johnson gaukelt ...« eben, was sonst?! Die ganze FAZ-Seite beweist (wieder mal), warum diese Zeitung heute nur noch 250 000 Käufer hat, statt wie früher 350 000. Weil sie im Chor des Gutmenschen-Mainstreams die beleidigte Leberwurst gibt und damit an ihren Stamm-Lesern volle Pulle vorbeischreibt. Weil sie wie ferngelenkt vorsorglich EU-Aussteige-Nachahmer mit »klarer Kante«, »höheren Steuern« und »Planlosigkeit« warnt ...

Von diesem »Durchblick« ist das frühere Leitmedium der »Schweigenden (deutschen) Mehrheit« weit entfernt. Bild haut lieber scheppernd auf´s Blech: »Der Unmut über den Brexit kann in Gewalt umschlagen.« Und malt gleich das Moder-Menetekel aus blutiger Gruft an die Wand: »Fast 60 Prozent der Nordiren stimmten gegen den Brexit. Gut ein Viertel – katholische Nationalisten – will laut Umfragen den Zusammenschluss mit dem Süden [also Irland; früher hieß das bei Bild Wiedervereinigung]. Die protestantischen Unionisten nicht – schon könnte der blutige Nordirland-Konflikt wieder aufbrechen.« Sogar »Ausschreitungen« befürchtet Studentin Sophie Lynch (19) für Bild: »Vor allem bei Älteren könnte der Unmut auch wieder in Gewalt umschlagen.«

Dass der katholische Teil von Belfast vom protestantischen durch eine jährlich höher werdende Mauer getrennt ist (trotz Versöhnungs-Besuch der Queen vor fünf Jahren), das schreiben Kaischi Diekmanns Ritter der Schwafelrunde natürlich nicht. Aber beim EM-Spiel gegen Frankreich hörten sie in einem Pub angeblich wieder »Fuck The Queen«-Rufe.

»Stabilität, die jetzt gefährdet ist«, schluchzt dann das Blatt. Und zitiert den katholischen Frührentner Henry Wright (63): »Wir sollten uns ein Beispiel an den Schotten nehmen und auch ein Referendum über die Abspaltung von London anstreben.« Schließlich schnieft Bild: »Seit dem Wochenende hätten mehr als 4.000 Nordiren die irische Staatsangehörigkeit beantragt.« Und? – Das Friedensabkommen von 1998 sichert jedem in Nordirland Geborenen zu, Bürger beider Länder sein zu können – von Großbritannien und/oder von Irland. Wie die Türken in Deutschland also ... Is was, Frau Chefredakteuse Tanit?!

Aber da ist ja noch die Welt, erstaunlicherweise immer noch im Springer-Verlag: »Auch wenn das Ausscheiden Großbritanniens schlecht für Deutschland ist (größter Exportmarkt), so liegt darin auch eine Chance. Die Gelegenheit nämlich, zum attraktivsten Land in Europa zu werden für die Talente, die dieser Kontinent hervorbringt. Denn anders als die Kanzlerin behauptet, werden es nicht syrische Flüchtlinge sein, die Deutschland vor dem demografischen und wirtschaftlichen Niedergang bewahren.«

Welt-Chef Stefan Aust (70) lässt mal wieder Tacheles schreiben: »Den meisten von ihnen fehlt es an der nötigen Bildung. Und selbst die (Moslems), die eine höhere ... haben, können in der Regel nicht mit dem Niveau ... westlicher Länder mithalten. Denn die arabischen Diktaturen haben ihre Jugend vor allem zu Untertanen ausgebildet und nicht dazu, freie und eigenständig denkende Bürger zu sein.«

Welt-Redakteur Clemens Wergin folgert: Wir müssen eine Strategie entwickeln im Kampf um die klügsten Köpfe, wörtlich: »Wir müssen das Flüchtlingsproblem in den Griff bekommen, denn im Ausland hört man inzwischen vor allem von Frauen die Befürchtung, dass Deutschland nach ... der Silvesternacht kein sicheres Land mehr sei.«

Merkel und ihre Hosianna-Herolde haben das offensichtlich bis heute nicht begriffen. Warum also sollten sie begreifen, worum es der Mehrheit der Engländer jetzt ging? Worum es den Franzosen, Holländern, Belgiern, Österreichern, Polen, Ungarn oder Deutschen geht? Um Frankreich! Holland! Belgien! Österreich! Polen! Ungarn! Und Deutschland!

Sie alle wollten und wollen Europa. Aber sie wollten und wollen auch Briten bleiben, Franzosen, und – die Antifa darf´s hassen, Frau Roth – auch »Schweine«-Deutsche! Sie wollten und wollen nie mehr Krieg. Sie wollten und wollen Frieden. Sichere Grenzen und trotzdem freie Fahrt! Geht nicht? Und wie das geht! Eine Währung und trotzdem Sparzinsen! Und wie das geht! Sogar ein W-Lan und ein Tarif würde gehen ...

Aber diese Europäer wollten und wollen weder Erdowahns, noch irgendeines Ayatollahs Moslems werden. Auch wenn sie Christen nur noch zu Weihnachten, Ostern oder Pfingsten sind. Auch wenn sie sich nur noch zur Hochzeit, bei der Taufe, beim Begräbnis – man weiß ja nie – an »Gott« erinnern.

Ja, sie wollten und wollen wirkliche Flüchtlinge aufnehmen und beschützen. Aber sie wollen keine Menschen »geschenkt« bekommen, die wie Heuschreckenschwärme über Europas Grenzen ins gelobte Land Europa einfallen, um es sich in den sozialen Hängematten der angeblich so verhassten »Ungläubigen« bequem zu machen.

Vor allem wollen diese Europäer keine neuen Millionen in ihren Heimatländern nicht selten vorbestraften »Flüchtlinge«, die sich auf der verlogenen schwarz/rot/grünen Welle einer angeblichen »Gut-Menschlichkeit« in die weichen Wohlfahrts-Bettchen tragen lassen, weil ein paar Tausend alimentierte Tugend-Terroristen wie Volker Beck sich womöglich in einer Crystal-Meth-Wolke um ihr Karma sorgen.

Irgendwie raffte sich die FAZ dann tatsächlich zu fast sarkastischem Fatalismus auf: »Großbritannien wird nicht das einzige Land bleiben, das die EU verlässt.« Das macht Hoffnung. Immerhin ...

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