Eliminierung des Terrorismus in Aleppo geht weiter

Während insbesondere Russland gegenwärtig intensive Diplomatie betreibt, geht die Eliminierung des Terrorismus in Aleppo weiter.

Für den heutigen Freitag zehn Uhr Ortszeit, 16:00 Uhr Berliner Zeit, hat Russland eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates zur Lage in Syrien angesetzt. Eine Russland genehme passgünstige Terminierung von UNO-Sicherheitsratssitzungen fällt Russland gegenwärtig leicht, weil Russland in diesem Monat den rotierenden Vorsitz im Sicherheitsrat hat. Obgleich im UNO-Sicherheitsrat jeder sagen kann was er oder sie will, dürfte das Leitmotiv der Sitzung die Forderung des russischen Außenministers Sergey Lavrov werden, dass für alle Bewohner Aleppos gesorgt werden muss. Dieses Leitmotiv lässt sich sowohl auf die Ebene der Sicherheit als auch auf humanitäre Hilfsleistungen anwenden.

Aus der Schweiz soll außerdem der italienische UNO-Sondergesandte Staffan de Mistura per Video zugeschaltet werden. De Mistura soll da über seine Friedensbemühungen für Syrien Bericht erstatten, was praktisch darauf hinauslaufen dürfte, dass De Mistura sein gestriges Angebot wiederholt, Al-Kaida-Terroristen persönlich aus Ost-Aleppo zu evakuieren. Russland hat das Angebot von De Mistura natürlich begrüßt. Zu erwarten war, hat Al Kaida De Misturas Angebot, sich aus Ost-Aleppo evakuieren zu lassen, prompt abgelehnt. Russland kann damit darauf verweisen, dass eine Militäroperation unerlässlich ist, um Al Kaida aus dem Osten Aleppos zu entfernen. Weiterhin ist nicht auszuschließen, dass von den USA als moderate Oppositionsgruppen vermarktete Halsabschneiderbanden wie die Zankis sich nochmals mit dem syrischen Al-Kaida-Ableger in Aleppo solidarisch erklären werden und damit ihren Treueeid zu Al Kaida bekräftigen. Das dürfte den Wahlkampf von Israels Pferdchen Hillary Clinton in den USA auch nicht gerade einfacher machen.

Bei den französischen und russischen Entwürfen für eine neue UNO-Sicherheitsratsresolution zu Syrien wäre nur damit zu rechnen, dass dabei etwas herauskommt, wenn Lavrovs Forderung Rechnung getragen wird, dass dabei für die Bevölkerung von ganz Aleppo gesorgt wird. Dass das anders ausgeht als das Hornberger Schießen ist indes nicht zu erwarten. Der Knackpunkt ist, dass nichts außer eine erfolgreiche Militäroperation die von der israelisch-amerikanisch geführten westlichen Wertegemeinschaft unterstützten Terroristen in Ost-Aleppo dazu bewegen kann, Terroranschläge gegen die Bevölkerung von West-Aleppo zu unterlassen. Sollte jedoch ein Teil der Terroristen in Ost-Aleppo Angebote zu Friedensschluss oder Evakuierung wider Erwarten doch annehmen, so ist es umso besser, weil dann der syrischen Armee bei der unausweichlichen Eliminierung des Terrorismus in Ost-Aleppo weniger Arbeit hat.

Was den USA und Konsorten noch bliebe, um ihre Terrorschützlinge in Aleppo zu retten, wäre offen einen illegalen Angriffskrieg gegen Syrien zu führen, um ihren Proxies, die sich partout nicht von Al Kaida trennen wollen, zu helfen. Die USA und die da den Ton angebende zionistische Machtelite zeigen regelmäßig, man schaue nur auf Jugoslawien und Irak, keine Scheu vor offenen illegalen Angriffskriegen, doch die zwischenzeitlich gut gerüstete Nuklearmacht Russland dürfte nun doch eine Nummer zu groß für sie sein, erst recht, wo Russland in Syrien nicht nur auf Einladung der Regierung und damit im Einklang mit dem Völkerrecht agiert, sondern obendrein auch noch im Verbund mit dem Iran. Und Russland macht den Rücken in Syrien ganz breit, indem Russland den USA gerade angesagt hat, dass unerlaubt in den syrischen Luftraum eindringende Flugzeuge ohne langes Zögern abgeschossen werden. Da geht militärisch nichts mehr für die Freunde von Al Kaida. Die Terroristen in Aleppo sind umzingelt und ihre wenigen Kräfte im Kessel reichen nicht annähernd, um das ziemlich große, aber weitgehend menschenleere Terroristengebiet in der Stadt zu halten. Die Lage für die im Osten von Aleppo umzingelten Lieblingsterroristen der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft ist aussichtslos.



Auf dem Boden in Aleppo geht, während die russische Diplomatie auf Hochtouren läuft – Lawrow sprach am Mittwoch telefonisch mit US-Außenminister Kerry, traf am Donnerstag den französischen Außenminister Ayrault in Moskau, und Putin fliegt nächste Woche in die Türkei und übernächste Woche nach Frankreich -, unterdessen die Eliminierung des Terrorismus weiter. Wie berichtet wird, haben die syrische Armee und ihre Partner am heutigen Freitag Morgen im Süden der umzingelten Terrorgebiete von Aleppo unter anderem einen Hügel beim Bezirk Sheikh Saeed unter Kontrolle gebracht, der ihnen eine weite Einsicht in die naheliegenden Terroristengebiete erlaubt. Trotz wütender Gegenangriffe und der Inkaufnahme weiterer schwerer Verluste ihrer ohnehin geschwächte und umzingelten Terrorkräfte waren die Terroristen bislang nicht in der Lage, sich den Hügel zurückzuholen.



Die syrische Armee geht also auch heute weiter vorwärts, nachdem sie gestern bereits gleich an mehreren Fronten im Terroristengebiet von Aleppo vorgerückt ist.

Nachtrag 14:30h: Der russische Außenminister Sergey Lavrov hat soeben im russischen TV bekanntgegeben, Russland sei bereit, die syrische Regierung dazu zu bewegen, den Al-Kaida-Terroristen in Aleppo, wie von De Mistura angedacht, einen Abzug nach Idlib mit Waffen zu gestatten. Die syrische Regierung hatte den Terroristen vorgestern Abend auch einen ungehinderten Abzug aus Aleppo angeboten, allerdings ohne mit Mitnahme ihrer Waffen. Das ist der Verhandlungsspielraum, den Russland und Syrien dem Westen lassen: Abzug der Terroristen mit oder ohne Waffen, darüber kann verhandelt werden, aber über das Verschwinden der Terroristen aus Aleppo wird nicht verhandelt. Das grundlegende Problem mit der Evakuierung, gleich ob ohne oder mit Waffen, ist natürlich, dass die Terroristen in Aleppo es ablehnen, sich aus Aleppo evakuieren zu lassen.

Nachtrag 16:15h: Von PetoLucem gibt es zwischenzeitlich eine frische Karte von Aleppo, auf der die heutigen Fortschritte der Armee in und bei Sheikh Saeed sowie die Lage des wichtigen, heute von der Armee unter Kontrolle genommenen, Hügels Sheikh Saeed verzeichnet sind.



Nachtrag 16:55h: Der syrischen Armee ist es heute übrigens – ermöglicht durch den zeitweiligen Zusammenbruch der Frontlinie der Terroristen, wodurch sie die Einwohner nicht mehr an der Flucht hindern konnten – gelungen, 40 Zivilisten aus dem Beirk Sheikh Saeed in Sicherheit zu brinegn. Viel mehr Zivilisten dürfte es da auch nicht mehr geben.

Nachtrag 18:00h: SANA hat ein Video von der gestrigen Inbesitznahme der Umspannstation und zugehöriger Gebäude nördlich des Verkehrknotenpunktes Sakhur durch die syrische Armee veröffentlicht:


Nachtrag 18:10h: Frankreich hat unmittelbar vor der heutigen UNO-Sicherheitsratssitzung angekündigt, morgen einen französischen Resolutionsentwurf im UNO-Sicherheitsrat zur Abstimmung stellen zu wollen, mit dem der UNO-Sicherheitsrat bei Annahme unter anderem Wut über die syrisch-russische Anti-Terror-Operation in Aleppo ausdrückt und eine Flugverbotszone über Aleppo verhängen würde, wie aus dem von Inner City Press veröffentlichten Text des französischen Entwurfes hervorgeht. Die französische Ankündigung dieser Provokation zu PR-Zwecken, die natürlich von Russland mit einem Veto bedacht würde, lässt vermuten, dass bei der heutigen, von Russland einberufenen Dringlichkeitssitzung nichts herauskommen wird. Nachdem Al Kaida De Mistruas Plan zur Evakuierung der Al-Kaida-Terroristen aus Aleppo wie erwartet abgelehnt hat, wäre zwar theoretisch noch eine Einigung auf russische Parameter zur Befreiung von Aleppo vom Terrorismus und der damit erfolgenden Beendigung der Kampfhandlungen möglich, doch werden die westlichen Freunde von Al Kaida ihre Zustimmung dazu wohl erstmal verweigern.

Nachtrag 18:40h: Von Axis of Resistance gibt es eine exzellente Detailkarte zur aktuellen Lage im Bezirk Sheikh Saeed im Süden von Aleppo:



Südlich der Stadtautobahn scheinen die Terroristen auf Höhe Sheikh Saeed in aussichtsloser Lage umzingelt zu sein, und wenn die da demnächst weg sind, dürfte die syrische Armee die Kontrolle über die komplette südliche Hälfte des Bezirks Sheikh Saeed haben.

Nachtrag 19:00h: Die „Syrische Interimsregierung“ im Exil der „Syrischen Oppositionskoalition“ – wie sich der Haufen westlicher Lakaien in istanbul selbst nennt, verurteilt in einer Erklärung den Vorschlag des UNO-Sondergesandten De Mistura, Al Kaida aus Aleppo wegzubringen, als Versuch einer erzwungenen sektiererischen Säuberung Aleppos von Sunniten und erklärt dazu weiter, deshalb nun sämtliche Kontakte zu De Mistura abzubrechen. Allerherzlichst. Die von der sogenannten „Westlichen Wertegemeinschaft“ unterstützte „Exil-Opposition“ solidarisiert sich also mit Al Kaida gegen die UNO. Die diese Exil-Opposition als vorgebliche Repräsentanten des syrischen Volkes unterstützenden westlichen Staaten sehen da nun ganz schlecht aus. Mehr Peinlichkeit geht kaum noch.

Nachtrag 19:15h: In West-Aleppo hat es gerade aufgrund von Beschuss durch Terroristen acht Tote und 28 Verletzte gegeben.

Nachtrag 21:50h: Bei der heutigen von Russland einberufenen Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates scheint wie erwartet nichts rausgekommen zu sein. Morgen scheint es dann im UNO-Sicherheitsrat eine von Frankreich beantragte Sitzung zu geben, wo über den oben bereits verlinkten französischen Resolutionsentwurf zur Verurteilung Russlands und Verhängung einer Flugverbotszone über Aleppo abgestimmt werden soll. Natürlich ist das lediglich eine Provokation und von Russland wurde da ein Veto bereits angekündigt.

In den Tagen darauf wird die Diskussion im UNO-Sicherheitsrat dann vielleicht wieder ernsthafter. Der Westen steht da vor dem Widerspruch, dass er einerseits ein Ende der syrisch-russischen Anti-Terror-Operation in Ost-Aleppo will, andererseits jedoch nicht erklären kann, wie Aleppo sonst wieder frei von Al Kaida und Konsorten werden kann, da Al Kaida freiwillig weder vom Terrorismus ablässt noch Aleppo verlässt.


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