Hillary Clinton: So manipuliert Google Suchergebnisse!

von Robert Sasse

Die Präsidentschaftswahl in den USA rückt näher und näher und es hat den Anschein, als demontiere sich der republikanische Kandidat Donald Trump mit erschreckender Geschwindigkeit selbst. Jüngst tauchte ein Videomitschnitt auf, in welchem Trump sich abfällig gegen Frauen äußerte.
In Folge dessen sanken Trumps Umfragewerte drastisch ab und nun scheint klar: Seine Gegenkandidatin Hillary Clinton ist auf der Zielgeraden angekommen.

WikiLeaks Gründer erhob Vorwürfe gegen Google

Doch dabei scheint Clinton mit unlauteren Methoden unterstützt worden zu sein. WikiLeaks Gründer Julien Assange erhob Vorwürfe, nach denen die Suchmaschine Google Suchanfragen zugunsten von Hillary Clinton manipuliert habe. Bereits im Juni beschuldigte Assange Google, direkt mit der Wahlkampagne von Hillary Clinton zusammen zu arbeiten. (1) Seitens Google wurde das natürlich dementiert und behauptete, Goolge’s Algorithmen bevorzugen niemanden und überhaupt unterscheiden sich die Suchalgorithmen von Google stark von denen anderer Suchmaschinen.

Es gibt Beweise für die Vertuschung

Doch stimmt das wirklich? Es lassen sich eine Reihe von Beweisen finden, die belegen, dass die Suchmaschine in diesem Fall eindeutig ihre Finger im Spiel hatte.

Grundsätzlich funktioniert eine Suchmaschine wie folgt: Je mehr und öfter Leute einen bestimmten Begriff in die Suchmaschine eingeben, desto höher steigt er in der Priorität, er wird also weiter oben angezeigt.

Zudem gibt es eine sogenannte „autocmplete function“, das bedeutet, dass die Suchmaschine einen Vorschlag für bestimmte Begriffe macht, noch bevor man diese fertig getippt hat. Diese Vorschläge bestimmen sich unter anderem anhand der zuvor bereits gesuchten Begriffe einer Vielzahl von Menschen. Man denkt also, die angezeigten Begriffe sind tatsächlich Begriffe, die am öftesten gegooglet werden.

Das lässt sich recht einfach beweisen: Tippt man beispielsweise die einfach Rechenaufgabe 15 / 3 (15 geteilt durch drei) ein, spuckt die Suchmaschine das Ergebnis fünf aus. Googlet man nach einem Pizza Rezept, werden einem ganz oben entsprechend Pizza Rezepte angezeigt. Es wird suggeriert, dass das was bei der Suche herauskommt, die Lösung für das eingetippte Problem sei.

So manipuliert Google die Suchergebnisse zugunsten von Hillary Clinton

Tippt man jedoch bei Google (in der englischen Version) „Hillary Clinton li“ ein, kommen als Ergebnisse Begriffe wie „live“ oder „lipstick“ (also „leben“ oder „Lippenstift“). Gibt man denselben Begriff beispielsweise bei der Suchmaschine „Bing“ ein, werden Suchbegriffe wie „lies“, „lybia“ oder „liar“ (also „Lügen“, „Lybien“ oder „Lügnerin“) angezeigt.

Diese Beobachtung wiederholt sich auch bei anderen Buchstaben wie z.B. „un“. Google schlägt als Suchbegriff „university“ oder „universal health care“ („Universität“ oder „allgemeine medizinische Versorgung“). Während bei anderen Suchmaschinen Ergebnisse wie „untrustworthy“ oder „under investigation“ („nicht vertrauenswürdig“ und „gegen jemanden ermitteln“) angezeigt werden.

Fast niemand hat die Begriffe nachgeschaut, die Google über Clinton selbst vorschlägt

Es werden bei Google durchgehend positive Ergebnisse zugunsten von Hillary Clinton angezeigt. Aber vielleicht liegt das ja wirklich anderen Suchalgorithmen oder daran, dass Google nie negative Ergebnisse zuerst anzeigt, wie Google selbst verlauten ließ. Doch es wird noch ein wenig brisanter: Die Internetseite SourceFed (2) hat sich an eine tiefergehende Analyse der Suchergebnisse gemacht und folgendes enthüllt: Vergleicht man die Suchrate der entsprechend bei Google zum Thema Hillary Clinton angezeigten Begriffe mit denen Begriffen, die die anderen Suchmaschinen vorschlagen, zeigt sich: Fast niemand hat überhaupt die Begriffe nachgeschaut, die Google selbst vorschlägt. Die anderen Begriffe wie „crime“ oder „indictment“ (dt.: Anklage) wurden signifikant öfter gegooglet.

Bei den anderen Kandidaten wie Donald Trump oder Bernie Sanders zeigte sich indes genau das, was man anhand der obigen Ausführungen bereits erahnen kann. Bei beiden schlägt Google dem Benutzer ohne Umschweife negative Suchbegriffe vor.

Die Intention dahinter ist klar: Google wollte nicht, dass man die negativen Nachrichten über Hillary Clinton mitbekommt. Bei ihren Widersachen hingegen ist das scheinbar sogar erwünscht. Jemanden, der sich nicht haargenau jeden Tag über die Neuigkeiten bezüglich der Präsidentschaftskandidatin täuschen. Googles Manipulation ist zwar überaus unfair und voreingenommen den Benutzern gegenüber, aber jedoch nicht strafbar.

Die Verbindung zwischen Google und Hillary Clinton

Das wirft die Frage auf: Warum sollte Google das machen? Welchen Anreiz hat eine Suchmaschine, die Suchbegriffe derart zu manipulieren? Die Antwort ist einfach: Einfluss

Im Detail ist die Sache etwas komplizierter. Einer der Google Größen ist Eric Schmidt. Der 61-jährige war dort lange Zeit Executive Chairman. Im August 2015 wurde er Executive Chairman bei Alphabet, dem Mutterunternehmen von Google.

Schmidt investierte maßgeblich in ein Unternehmen namens „The Groundwork“, dessen Ziel es war und ist, Hillary Clinton ins Weiße Haus zu bringen. (3) Das politische Start-Up Unternehmen bietet technische Dienstleistungen und ist bisher das am zweithöchsten bezahlte Unternehmen der Clinton Kampagne. Allein in den ersten neun Monaten des Wahlkampfes hat das Unternehmen rund 313,349 US Dollar ausgezahlt bekommen. Zudem ist es ausschließlich für Clinton tätig geworden und für keinen der anderen vorherigen Kandidaten. (3)

Vorstandsvorsitzender von Google ist als Berater im Pentagon tätig

Schmidt zudem als Berater im Pentagon für den derzeitigen Präsidenten Barack Obama tätig. WikiLeaks Gründer Julien Assange ist sich laut der Washington Times sicher: Die einflussreichsten Google Mitarbeiter sind allesamt in der Kampagne der Demokraten involviert und werden in hohen Positionen rund um Hillary Clintons Präsidentschaft gesetzt, sollte diese die Wahl im November gewinnen. (4)

Google & die Demokraten sind altbewährte Freunde

Auch in der Vergangenheit waren Google und die Demokraten in den USA schon sehr freundschaftlich verbunden. Bei Obamas Widerwahl im Jahr 2012 spendeten Google Mitarbeiter mehr Geld, als alle anderen Unternehmen, ausgenommen Microsoft. Auch Eric Schmidt unterstützte damals schon Obamas Wahlkampf. Die Arbeit von Google zahlte sich aus: Google Lobbyisten waren einem Bericht zufolge signifikant öfter im Weißen Haus zu Gast, als die Konkurrenz. (5)
Damit ist klar: Google wollte in diesem Fall nichts dem Zufall überlassen und hat seine Macht voll ausgenutzt, um die Suchergebnisse und damit die Meinung der Leute über Hillary Clinton zu beeinflussen

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