Türkisches Leid, deutsche Schande Hüseyin Avni Karslıoğlu: Geh nach Hause!

Sie haben geschwiegen, die feigen Masken rund um das Kanzleramt, als im Mai 2013 die landesweiten Proteste gegen den Erdo-Wahn in der Türkei niedergeknüppelt wurden. Sie haben geschwiegen, die deutschen Medien, als der neue Sultan den Islamischen Staat unterstützte und seine gierigen Hände nach Syrien ausstreckte. Kaum ein Wort war aus Brüssel oder Berlin zu hören, als der Despot Erdogan einen sonderbaren Putsch ausnutzte, um Massenverhaftungen in der gesamten Türkei anzuordnen, als er Medien aller Art verboten hatte und 60.000 Menschen aus dem Staatsdienst entließ. 

Der Westen stellte sich blind und blöd, als die türkische Armee in Syrien einmarschierte. Jetzt will der gefährliche Mann vom Bosporus die letzte türkische Oppositionspartei zerschlagen: Abgeordnete und Funktionäre der HDP wurden in einer Nacht- und Nebelaktion verhaftet. Was sie in Erdogans Gefängnissen erwartet ist bekannt: Demütigung, Folter und Tod.

Zarte, laue Töne kann man jetzt hören: Zwar nennt Angela Merkel die Vorgänge in der Türkei mit gespitztem Mündchen „alarmierend“, aber Worte wie Diktatur oder Terror kommen ihr nicht über die Lippen. Der Außenminister „bittet“ den türkischen Botschafter zu einem Gespräch ins Auswärtige Amt und äußert im Anschreiben: „Niemand bestreitet das Recht der Türkei, der Bedrohung durch den Terrorismus entgegenzutreten.“ Nicht der Terror der Erdogan-Regierung gegen das eigene Volk ist Steinmeiers Thema. Nicht den Terror türkischer Truppen in Syrien mag der Mann erwähnen. Auch nicht den Terror der türkischen Polizei in kurdischen Gebieten. Steinmeier kuscht, Merkel lamentiert und die Europäische Union verharrt in tiefem Schweigen. Es ist eine der Stunden, in denen jeder sehen kann, was das Demokratie-Gesäusel der westlichen Wertegemeinschaft wert ist: Einen Dreck. 
Es ist eine Schande, wie sich die deutsche Regierung angesichts des türkischen Leidens wegduckt.

Wir Insassen eines Landes, das die schleimige Anpassung seiner Amtsträger an das türkische Regime als offizielle Außenpolitik ertragen muß, sind gezwungen, unsere Außenpolitik selbst zu machen wenn wir unsere Selbstachtung wahren wollen. Deshalb schlage ich folgende e-Mail an den türkischen Botschafter in Berlin vor:

Sehr geehrter Herr Botschafter Hüseyin Avni Karslıoğlu, 

trotz der wachsenden Unterdrückung der türkischen Bevölkerung haben Sie bisher erkennen lassen, dass Sie mit der Politik des Despoten Erdogan einverstanden sind. Ein Vertreter des Unrechts-Regimes in der Türkei ist in Ankara sicher besser aufgehoben als in Berlin. 

Hüseyin Avni Karslıoğlu: Gehen Sie nach Hause! Sollten Sie Ihre politische Position ändern wollen, bin ich sicher, dass Außenminister Steinmeier ihren Asylantrag bevorzugt behandeln wird. 

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift

Es geht ganz einfach: Diesen Text unterzeichnen, mit dieser Mail-Adresse versehen
botschaft.berlin@mfa.gov.tr
und absenden.

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