Mitarbeiter der amerikanischen Geheimdienste fürchten sich vor dem
neuen US-Präsidenten Donald Trump, da dieser jetzt auch mit echten
Staatsgeheimnissen vertraut gemacht werden muss. Dies schreibt die
Zeitung „The Washington Post“ am Donnerstag unter Berufung auf eigene
Quellen.
Die Wahlentscheidung in den USA bewahrt uns vor einem
großen Krieg
„Ich werde heute mit angehaltenem Atem, fast von Furcht ergriffen
arbeiten“, erzählte demnach ein Beamter. „Es ist die Furcht vor dem
Ungewissen… Wir wissen nicht, was in den nächsten vier Jahren oder
selbst in den nächsten Monaten geschehen wird“, zitiert die Zeitung
einen ranghohen Vertreter der Sicherheitsbehörden.
Diese müssten nun ein Briefing für Trump durchführen, um ihm
Geheiminformationen zu geben, die nur der Landesführung zugänglich sind,
darunter Informationen über Terrorgruppen, abgefangene Mitteilungen von
Spitzenpolitikern der Welt, Ergebnisse der Satellitenaufklärung und
vieles andere. Ein erstes solches Briefing soll bereits am 11. November
stattfinden, bei dem Trump dieselben Informationen erhalten wird, wie
sie tagtäglich der amtierende Präsident Barack Obama bekommt.
Mieses Vertrauensverhältnis
Der frühere US-Air Force General und Ex-CIA-Chef Michael Hayden, der
2008 ein solches Briefing für Barack Obama durchgeführt hatte, sagte
gegenüber der Zeitung, dass sich die Geheimdienstler mit Trump treffen
würden. In all den Jahren seiner Berufstätigkeit habe es nie einen
gewählten Präsidenten gegeben, der sich während des Wahlkampfes den
Geheimdiensten gegenüber so geringschätzig verhalten und an der Qualität
und Ehrlichkeit der Aufklärungsdaten gezweifelt habe.
So habe Trump vor einem Treffen mit dem FBI im August noch in aller
Öffentlichkeit gesagt, dass er den Geheimdienstangaben kein Vertrauen
schenke. „Diese Leute haben in den letzten zehn Jahren gar nicht so viel
für unser Land geleistet. Schauen Sie, was in diesen Jahren passiert
ist. Das war eine Katastrophe“, äußerte er damals gegenüber dem
TV-Sender Fox News.
Am 8. November 2016 ist der Republikaner und Milliardär Donald Trump zum
45. Präsidenten der USA gewählt worden, wobei er laut den jüngsten
Angaben des TV-Senders CNN 290 Wahlmännerstimmen bei 270 erforderlichen
erringen konnte. Offizieller Amtsantritt ist der 20. Januar 2017.
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