Putin schließt Krim durch Pipeline an russisches Gasnetz an

Putin schließt Krim durch Pipeline an russisches Gasnetz an
Foto der Baustelle für die Brücke von Kertsch
 
Terroristen legten 2015 die Stromversorgung der russischen Halbinsel Krim über die Ukraine lahm. Moskau wollte deshalb die vollständige Versorgung vom Festland aus beschleunigen. Seit heute ist die Erdgas-Pipeline über die Straße von Kertsch in Betrieb. 
 
Die kürzlich fertiggestellte Erdgas-Pipeline vom russischen Festland auf die Krim wurde am Mittwoch unter großer Anteilnahme aus Politik und Bevölkerung in Betrieb genommen. Die Pipeline wird die gesamte Bevölkerung der 2014 der Russischen Föderation beigetretenen Halbinsel mit Gas versorgen.

Der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, war ebenfalls bei der Inbetriebnahme anwesend und erklärte hierzu:
Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt für die langfristige Entwicklung der Krim. Die Lieferung russischen Gases auf die Halbinsel Krim wird uns erlauben, ihre Wirtschaft als Ganzes zu entwickeln und auch dabei helfen, den gesellschaftlichen Bedarf der Krim und Sewastopols zu decken.
Die Pipeline verläuft auf 358,7 Kilometern über das Kap von Tusla und die Straße von Kertsch sowie auf 27,3 zusätzlichen Kilometern in einer weiteren Spur Richtung Simferopol.


Laut Putin wird die Pipeline Gas für zwei 470-Megawatt (MW)-Kraftwerke liefern, die bis 2018 gebaut werden sollen.

In den kommenden vier Jahren wird Russland 2500 Kilometer an Überlandpipelines bauen oder erneuern sowie acht Pumpwerke auf der Krim errichten.

Die Halbinsel verbraucht bis zu 1300 MW an Elektrizität. Bisher kamen 800 MW davon aus der Ukraine. Nun kann die Region sich selbst mit Energie versorgen. Durch das neue Kraftwerk kann die Halbinsel selbst bis zu 2000 Megawatt generieren, welches die benötigte Menge übersteigt.

Im November 2015 mussten die Behörden der Krim den Notstand ausrufen, nachdem alle vier aus der Ukraine kommenden Elektrizitätsleitungen gesprengt wurden und dadurch ein totaler Stromausfall ausgelöst wurde. Dies bewegte den Kreml dazu, den Bau eines unabhängigen Energiesystems für die Region zu beschleunigen.

Die Krim mit Energie zu versorgen ist Teil eines größeren Plans, die Halbinsel mit dem Festland zu vereinen. Moskau plant, eine 19 Kilometer lange Brücke über die Straße von Kertsch zu errichten. Dadurch müssten Bürger nicht länger über das Staatsgebiet der Ukraine reisen, um auf die Krim zu gelangen.


Die Brücke wird aus einer vierspurigen Autobahn und einer zweispurigen Eisenbahnstrecke bestehen, die 40.000 Fahrzeugen und Dutzenden Zügen pro Tag den Transfer ermöglichen.

Die einzige Landgrenze der Krim besteht mit der Ukraine. Zurzeit werden der Passagier- und der Güterverkehr jedoch mittels Direktflügen und Fähren aus Häfen im südlichen Russland durchgeführt.

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