Kreml: US-Panzer und Soldaten in Polen und Baltikum stellen Gefahr für Russland dar

Kreml: US-Panzer und Soldaten in Polen und Baltikum stellen Gefahr für Russland dar
Mitglieder des 2. US-Bataillons, 7. Infanterie-Regiments, 1. Brigaden-Kampf-Teams und der 3. Infanteriedivision fahren einen Abrams-Panzer während einer Übung im Gebiet Mielno in der Nähe 
 
von Drawsko-Pomorskie.
Russland betrachtet die Verlegung von US-Panzern und anderen militärischen Fahrzeugen gemeinsam mit militärischem Personal als eine Gefahr für seine nationale Sicherheit und Interessen. Dies betont der Pressesprecher des Kremls, Dmitri Peskow.
Wir sehen dies als eine Drohung. Diese Handlungen stellen eine Gefahr für unsere Sicherheit und Interessen dar", sagte Peskow am Donnerstag vor Journalisten. Er fügte hinzu, dass dies besonders dann gelte, "wenn ein drittes Land seine militärische Präsenz entlang unserer Grenzen steigert. [...] Und das ist nicht einmal ein europäisches Land."
Insgesamt 87 Kampfpanzer, 144 Bradley-Kampffahrzeuge und über 3.000 Soldaten sind derzeit auf dem Weg von Deutschland nach Polen. Eine offizielle Zeremonie zur Ankunft der US-Soldaten sollte am 12. Januar stattfinden.


Die Brigaden sollen vorwiegend im westlichen Teil Polens eingesetzt werden, doch sind Übungen geplant, die im gesamten Land durchgeführt werden sollen.

Nach den Militärübungen sollen die Soldaten auf Polen, Bulgarien, Rumänien und die baltischen Länder aufgeteilt werden. Eine Zentrale wird in Deutschland errichtet.

Die Ankunft der amerikanischen militärischen Ausrüstung und des Personals in Polen ist ein weiterer Schritt der Operation Atlantic Resolve. Diese groß angelegte militärische Unternehmung hatten die USA im April 2014 gestartet, direkt nachdem sich die Krim nach einem Referendum mit Russland wiedervereint hat. Das Projekt soll eine Demonstration von "fortgesetztem US-Engagement für die kollektive Sicherheit Europas" darstellen.

Die NATO beschreibt den Aufbau an den Grenzen Russlands als eine Verteidigungsmaßnahme, die durch die angebliche Beteiligung Moskaus an der ukrainischen Krise gerechtfertigt ist.
Peskow betonte, dass "jedes Land eine Ansammlung ausländischer militärischer Präsenz an seinen Grenzen negativ aufnehmen kann und wird".

"Das ist genau, wie wir es aufnehmen", erklärte Peskow.
Seien es 1.000 oder 10.000 Soldaten, es ist das Gleiche. Das ist ein Aufbau von militärischer Präsenz und ich habe dem nichts hinzuzufügen", betonte er auf die Frage, ob der neue US-Einsatz eine reale Bedrohung darstelle oder einfach nur ärgerlich für Russland sei.

Russland hat wiederholt die Bewegungen des Blocks als aggressiv bezeichnet und betont, dass sie die Sicherheit in Europa untergraben. Als Reaktion darauf führte Moskau großflächige Militärübungen auf seinem Territorium durch und stationierte seine modernsten Waffen und Ausrüstung an seinen westlichen Grenzen. Mittlerweile hat die Russische Föderation ihre militärische Präsenz auch in der Enklave Kaliningrad ausgebaut. Die Region um das ehemalige Königsberg liegt zwischen Polen und Litauen und nicht weit von Westeuropa entfernt.

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