US Army und Bundeswehr verlegen Kampftruppen nach
Osteuropa! Die USA arbeiten weiterhin unermüdlich an der direkten
militärischen Konfrontation mit Russland. Die Verlegung von 2.000
US-Kampfpanzern und weiterem schweren Militärgerät nach Deutschland hat
mit der Landung des US-Transportschiffs „Resolve“ am Mittwochabend in
Bremerhaven die Umsetzungsphase erreicht. Dies bestätigten die
Bundeswehr und das 21. Theater Sustainment Command der US-Armee.
Gegenwärtig findet ein massiver Aufmarsch von US- und Nato-Truppen in
Polen und den baltischen Staaten statt. Laut einer Mitteilung des
Presse- und Informationszentrums der Streitkräftebasis der deutschen
Bundeswehr vom 30. Dezember werden „in der ersten Januarwoche im Rahmen
der NATO Operation ‚Atlantic Resolve‘ drei Transportschiffe der
US-Streitkräfte in Bremerhaven erwartet“.
Bereits Anfang November hätten „Soldaten der 3. Brigade der 4.
US-Infanteriedivision in den USA damit begonnen, die Schiffe mit
Fahrzeugen und Containern zu beladen“. Insgesamt würden „mehr als 2.500
sogenannte Ladungsstücke (LKW, Gefechtsfahrzeuge, Anhänger, Container)
zunächst nach Deutschland verschifft und anschließend über Polen in
weitere Länder Mittel- und Osteuropas transportiert.“ Das Material werde
„im Zeitraum vom 6. bis 8. Januar per Seetransport in Bremerhaven
eintreffen und anschließend im Bahntransport und mit Militärkonvois bis
voraussichtlich zum 20. Januar nach Polen befördert“. Verlegung
von Panzern des Typs M1 Abrams der 3. Kampfpanzerbrigade sowie von M2
Bradley IFV-Schützenpanzern der 4. Infanteriedivision (Kampfname
„Eiserne Brigade“) aus Fort Caston in Colorado im Hafen von Beaumont in
Texas zur Verschiffung nach Bremerhaven.
Die Kieler Nachrichten hatten die Aufrüstungsoffensive
bereits Mitte Dezember als „die größte Truppenverlegungsoperation der US
Army nach Deutschland seit 1990“ bezeichnet. Es gehe um mehr als 2000
Panzer, Haubitzen, Jeeps und LKW für NATO-Manöver, die neun Monate lang
in Osteuropa stattfinden sollen.
Laut Aussagen der US-Army Europe sollen die zusätzlichen 4000
Soldaten und 2000 Panzer ein „Zeichen der Abschreckung und der
Verteidigungsfähigkeit“ setzen. Zudem diene die Operation dem Nachweis,
dass „die nötige Kampfkraft zur rechten Zeit an den rechten Ort in
Europa gebracht“ werden könne, so Oberst Tedd Bertulis,
Vize-Logistik-Chef des US-Kommandos in Europa (EuCom), das seinen Sitz
in Stuttgart hat.
„Drei Jahre, nachdem die letzten amerikanischen Panzer den Kontinent
verlassen haben, müssen wir sie zurückholen“, erklärte der Befehlshaber
der US-Streitkräfte in Europa, Generalleutnant Frederick „Ben“ Hodges,
seinerseits bei einem Besuch der Logistikschule der Bundeswehr im
niedersächsischen Garlstedt. Gegenüber Journalisten bezeichnete er die
Maßnahmen als „Antwort auf die russische Invasion der Ukraine und die
illegale Annexion der Krim“.
Russland bereite sich auf Krieg vor, behauptete der General weiter.
Alle russischen Ministerien würden sich „dementsprechend vorbereiten –
mobilisieren, wenn Sie so wollen. Das heißt nicht, dass es unbedingt
Krieg geben muss, nichts davon ist unausweichlich, aber Moskau bereitet
sich auf die Möglichkeit vor.“
Genau umgekehrt wird ein Schuh daraus. Tatsächlich ist die Verlegung
der US-Kampftruppen Bestandteil der Kriegsvorbereitungen der Nato, die
seit der Auflösung der Sowjetunion vor 25 Jahren systematisch gen Osten
vorrückt, gegen Russland. Auch in der Ukraine ist nicht Russland der
Aggressor, sondern die USA und die Nato. Washington und Berlin haben
dort Anfang 2014 in enger Zusammenarbeit mit faschistischen Kräften
einen Putsch gegen den pro-russischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch
organisiert. Seitdem nutzen sie die überwiegend defensive Reaktion
Russlands, um systematisch politisch und militärisch gegen Moskau in die
Offensive zu gehen.
Vor dem Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump am
20. Januar preschen die extrem anti-russischen Elemente in der
amerikanischen herrschenden Klasse vor, um sicherzustellen, dass die USA
und die Nato auch unter der neuen US-Administration auf Kriegskurs
gegen Moskau bleiben.
In dieser Woche bereiste der republikanische Senator John McCain die
baltischen Staaten, um ihnen die fortdauernde Unterstützung der USA zu
versichern. Trump habe jüngst erklärt, dass er die Nato unterstütze und
das Militär aufgerüstet werden müsse, erklärte er in einem Interview im
estnischen Rundfunk. Außerdem halte jedes „glaubwürdige Mitglied“ im
US-Kongress, den russischen Präsident Putin „für das was er ist: ein
Verbrecher, ein Tyrann und ein KGB-Agent“.
Die Bundeswehr spielt bei der gefährlichen Eskalation gegen die
Atommacht Russland, die die Gefahr eines Dritten Weltkriegs erhöht, eine
zentrale Rolle. „Ohne die Unterstützung der Bundeswehr kommen wir
nirgendwo hin“, erklärte Hodges bei seinem Aufritt in der
Streitkräftebasis der Bundeswehr.
Generalleutnant Peter Bohrer, stellvertretender Inspekteur der
Streitkräftebasis, pflichtete ihm bei: „Früher war Deutschland ein
Frontstaat, heute sind wir Transitzone und eine unserer zentralen
Aufgaben ist es, gemeinsame Unterstützungsaufgaben zu leisten.“ Und:
„Wir sind offen, diese Aufgaben gemeinsam mit unseren amerikanischen
Partnern durchzuführen.“
In Deutschland angekommen, sollen die amerikanischen Soldaten und
ihre schweres Gerät von Bremerhaven mit der Bahn durch Norddeutschland
nach Osteuropa verlegt werden. „Etwa 900 Waggons mit militärischem
Material werden per Eisenbahn von Bremerhaven nach Polen gebracht. Dazu
kommen ungefähr 600 Frachtstücke, die vom Truppenübungsplatz
Bergen-Hohne ebenfalls per Bahn nach Polen transportiert werden. Knapp
40 Fahrzeuge werden direkt über die Straße von Bremerhaven nach Polen
bewegt“, so die Pressestelle der Bundeswehr.
Gleichzeitig bereitet Deutschland, das im Zweiten Weltkrieg ganz
Osteuropa mit einem brutalen Vernichtungskrieg überzogen hat, selbst die
Entsendung von Kampftruppen ins Baltikum vor. Ebenfalls bereits im
Januar sollen 26 Panzer, 100 weitere Fahrzeuge und 120 Container mit der
Bahn nach Litauen verlegt werden.
In einem Interview mit der Militärzeitung Bundeswehr aktuell
bestätigt General Volker Wieker, dass sich Deutschland zusammen mit den
USA, Kanada und Großbritannien auf dem Nato-Gipfel in Warschau
verpflichtet habe, „ins Lead zu gehen und jeweils einen Gefechtsverband
aufzustellen“. Deutschland werde das Panzergrenadierbataillon 122
entsenden. Vor Ort in Litauen erfolgten „dann weitere Beistellungen
durch die Niederländer und die Norweger, so dass wir eine sogenannte
Full Operational Capability bis Mitte des Jahres erreichen werden“.
Was mit „Full Operational Capability“ gemeint ist, unterstrich eine
öffentliche Übung der Bundeswehr in Grafenwöhr, mit der sich das
deutsche Bataillon jüngst auf den Einsatz vorbereitete. Laut einer
Videoreportage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ging es bei
dem Manöver um „einen feindlichen Übergriff an der litauisch-russischen
Grenze“. Der künftige Kommandeur der Nato-Battle-Group in Litauen,
Oberst-Leutnant Christoph Huber, erklärte den „taktischen Zweck“ des
Manövers wie folgt: „Die Kameraden der zweiten Kompanie haben hier
erfolgreich das Gefecht […] geführt, Zeit für ihre Kameraden gewonnen
und dabei feindliche Kräfte vernichtet. Dies ist eine hochintensive
Gefechtsausbildung.“
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