Neuer alternativer Bakterienkiller entdeckt: Kenianische Ameise trägt natürliches Antibiotikum

Neuer alternativer Bakterienkiller entdeckt: Kenianische Ameise trägt natürliches Antibiotikum
In biotechnologischen Laboren werden Tests zur Wirkung neu entdeckter Organismen für die Entwicklung von Antibiotika durchgeführt. (Symbolbild)
Jährlich sterben zehntausende Menschen an Keimen, die sich mit herkömmlichen Medikamenten nicht mehr bekämpfen lassen. Jetzt haben Forscher möglicherweise eine Allzweckwaffe gegen das Problem entdeckt: auf Akazienbäumen. 
 
Antibiotikaresistente Bakterien verbreiten sich wie ein Lauffeuer. Sie sind eine der größten Herausforderungen für die moderne Medizin und Biotechnologie. Viele bakterielle Erkrankungen behandelte man bisher, indem man Antibiotika verabreichte. Die oft synthetisch hergestellten Arzneistoffe prägen das Gesundheitswesen stark und werden vielseitig eingesetzt.

Krankheiten wie Tuberkulose stellen heute keine Gefahr mehr für den Durchschnittsbürger dar. In den letzten Jahren entstehen allerdings zunehmend multiresistente Bakterien, bei denen keine Therapie mehr Wirkung zeigt. Die wichtigsten Ursachen sind die Lebensmittelindustrie, Ärzte, die allzu leichtfertig Antibiotika verschreiben, und mangelnde Hygiene in Krankenhäusern.

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Eine kleine Ameise aus Kenia könnte nun das Problem lösen. Die Tetraponera penzigi rückt immer mehr ins Rampenlicht der modernen Forschung, weil sie ein vielversprechendes Bakterium auf sich trägt. Besagte Ameisen leben in der Natur auf Akazienbäumen. Sie werden von einer neu entdeckten Bakterienspezies bewohnt, der Streptomyces formicae. Diese bilden Endprodukte während des Stoffwechsels, die isoliert einer neuen natürlich vorkommenden Klasse von Antibiotika zugeordnet werden können. Forschungen des John Innes Centre und der Universität East Anglia ergaben, dass sie auch gegen multiresistente Keime wirken.

Nicht nur das – die getesteten Erreger weisen fast keine Resistenzen gegen die Antibiotika auf. Und die antibiotische Reaktion setzt schon in geringen Konzentrationen ein. Es könnte sich also um eine Wunderwaffe gegen diese multiresistenten Keime handeln. Um zu prüfen, wie die Patienten auf die neue Antibiotika-Klasse reagieren, müssen allerdings noch weitere Studien durchgeführt werden.

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