Jemen: „Missbildungen bei Neugeborenen sind durch den Krieg drastisch angestiegen“

Missgebildetes Kind im Jemen.
Missgebildetes Kind im Jemen.
Im jemenitischen al-Sabeen-Krankenhaus herrschen katastrophale Zustände. Ein Arzt der Geburts- und Kinderklinik berichtet von einem drastischen Anstieg von Missbildungen bei Säuglingen seit Beginn des Krieges. Seit zwei Jahren bombardiert Saudi-Arabien das Land. Das Königreich gestand ein, im Jemen die international geächteten Streubomben "in eingeschränkter Art und Weise und zu einer begrenzten Anzahl" eingesetzt zu haben. 
 
Streumunition verteilt sich weitflächig und ungenau. Laut der Menschenrechtsorganisation „Handicap International“ sind 98 Prozent der von den Auswirkungen von Streubomben betroffenen Menschen Zivilpersonen, davon 27 Prozent Kinder. Bereits im Sommer 2016 wendeten sich Mitarbeiter des Krankenhauses an Hilfsorganisationen und Pressevertreter, wegen des dramatischen Anstiegs von Fehl- und Totgeburten sowie missgebildeten Kindern bei Frauen, die aus bombardierten Gebieten stammen. Saudi Arabien hat nachweislich Streubomben aus britischer und US-amerikanischer Herstellung im Jemen eingesetzt.

Menschenrechtsorganisationen haben die Angriffe der saudisch geführten Kriegskoalition auf zivile Ziele im Jemen mehrfach als völkerrechtswidrig verurteilt. Derzeit leiden rund 3,3 Millionen Menschen im Jemen, darunter 2,1 Millionen Kinder unter akuter Unterernährung und über 7 Millionen Menschen unter extremer Not und benötigen dringend humanitäre Hilfe.

Hilfsorganisationen fürchten, dass die Boden-, See-, und Luft-Blockade im Jemen, das über 90 Prozent seiner Lebensmittel importieren muss, bald tödlicher sein könnte, als der Krieg an sich.
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