Seit mehreren Jahren hat
sich die Idee verbreitet, dass die Bilderberg Gruppe der Ansatz der
Weltregierung wäre. Dank des Zugangs zu Archiven des sehr geheimen Klubs
zeigt Thierry Meyssan, dass diese Beschreibung eine falsche Spur ist,
um die wirkliche Identität und Funktion der Gruppe zu verbergen: der
Bilderberg ist eine Schöpfung der NATO. Er zielt darauf ab, die Leader
zu überzeugen und durch sie die öffentliche Meinung zu manipulieren,
damit sie die Bilderberg-Konzepte annimmt und die Aktionen der Allianz
teilt.
Jedes Jahr seit 1954
versammeln sich ungefähr hundert der eminentesten Personalitäten
West-Europas und Nord-Amerikas – unter Ausschluss der Öffentlichkeit und
unter sehr hoher Bewachung – innerhalb der Bilderberg Gruppe. Ihr
Seminar dauert drei Tage und nichts von ihren Diskussionen filtert nach
draußen.
Seit der Auflösung der Sowjetunion
machten sich Journalisten daran, etwas von dieser elitären und geheimen
Organisation zu erfahren. Manche Autoren sahen in ihr den Keim einer
Weltregierung und ordneten ihr die wichtigsten politischen, kulturellen,
wirtschaftlichen und militärischen Beschlüsse der zweiten
Jahrhunderthälfte zu. Dies war eine von Fidel Castro verbreitete
Hypothese, die jedoch in keiner Weise bestätigt noch entkräftet wurde.
Um zu erfahren was die Bilderberg Gruppe
ist oder nicht ist, habe ich Dokumente und Zeugen gesucht. Ich hatte
Zugang zu den gesamten Archiven der Periode 1954-1966 und zu zahlreichen
Stücken späterer Zeit und konnte mit einem seiner ehemaligen Gäste
sprechen, den ich schon seit Langem kenne. Kein einziger Journalist, und
sicherlich auch nicht die Erfolgsautoren, die diese Klischees
verbreitet haben, hatten zu so vielen internen Bilderberg-Dokumenten
Zugang.
Hier also was ich entdeckt und verstanden habe:
Die erste Versammlung
70 Persönlichkeiten aus 12 Ländern
nehmen an der ersten Versammlung der Gruppe teil. Es ist ein dreitägiges
Seminar, vom 29. bis zum 31. Mai 1954, nahe bei Arnheim (Niederlande).
Die Gäste sind in zwei nahestehenden Hotels untergebracht, aber die
Gespräche werden im Hauptgebäude, das der Gruppe seinen Namen gegeben
hat, abgehalten.
Die Einladungen mit Briefkopf des
Soestdijkpalastes sind rätselhaft: „Ich würde ihre Gegenwart am
internationalen Kongress aufs Innigste schätzen, der ohne offiziellen
Charakter in den Niederlanden gegen Ende Mai stattfinden wird. Dieser
Kongress soll eine gewisse Zahl von Fragen von größter Bedeutung für die
westliche Zivilisation studieren und hat das Ziel, den goodwill und das
reziproke Verständnis durch einen freien Meinungs-Austausch zu
fördern“. Sie sind von Prinzgemahl der Niederlande, Bernhard zu
Lippe-Biesterfeld unterschrieben und von einigen Seiten administrativer
Informationen für den Transport und die Unterkunft begleitet. Man kann
nur erfahren, dass die Beauftragten von den USA und 11 westeuropäischen
Ländern kommen werden, und dass 6 Arbeits-Sitzungen von dreistündiger
Dauer vorgesehen sind.
Wegen der Nazi-Vergangenheit des Prinz
Bernhard (der in der SS-Kavallerie gedient hat bis zu seiner Hochzeit
1937 mit Prinzessin Juliana) und der McCarthy-Epoche, ist es klar, dass
die „ Fragen größter Bedeutung für die westliche Zivilisation“ sich um
den Kampf gegen den Kommunismus drehen.
An Ort und Stelle wird der Eindruck der
Gäste durch zwei vorsitzende Präsidenten gemäßigt: der US-Unternehmer
John S. Coleman und der aus dem Amt kommende belgische Außenminister
Paul van Zeeland. Der erste ist ein Aktivist des freien Unternehmens,
der zweite, ein Partisan der Europäischen Verteidigungs-Gemeinschaft
(EVG) [1]. Zuletzt sieht man am Ende der Tribüne Joseph
Retinger, die graue Eminenz der Briten. Dies alles lässt ahnen, dass
die holländische und britische Monarchien dieses Treffen gesponsert
haben, um die Europäischen Verteidigungs-Gemeinschaft und das
wirtschaftliche Model des kapitalistischen Freien Handels zu stützen,
gegen den von Kommunisten und Gaullisten geförderten Antiamerikanismus.
Der äußere Eindruck jedoch täuscht. Es
handelt sich nicht um Kampagne für die EVG zu führen, sondern die Eliten
für den kalten Krieg zu mobilisieren.
S.H. Prinz Bernhard wurde ausgewählt um
diesen Kongress zu organisieren, weil sein Stand als Prinzgemahl ihm
einen staatlichen Charakter verleit, ohne dabei offiziell zu sein. Er
verbirgt den Auftraggeber: eine Inter-Regierungs-Organisation die
Regierungen gewisser Mitglieds-Staaten manipulieren wird.
John S. Coleman ist noch nicht Präsident
der US-Handelskammer, aber er hat gerade das Bürgerkomitee für eine
nationale Handelspolitik geschaffen (Citizen’s Committee for a National
Trade Policy — CCNTP). Laut ihm, gestattet der absolute freie Handel,
d.h. vollkommenes Verzichten auf jegliche Zollrechte, den mit USA
alliierten Ländern, ihren Wohlstand zu vergrößern und die Europäische
Verteidigungs-Gemeinschaft zu finanzieren (d.h. Deutschland aufzurüsten
und seine potentielle militärische Macht der NATO einzugliedern).
Nun zeigen die in unseren Händen
befindlichen Dokumente, dass der CCNTP nichts mit Bürgertum zu tun hat.
Es ist in Wirklichkeit eine Initiative von Charles D. Jackson, dem
Berater des Weißen Hauses für psychologischen Krieg. Die Operation ist
von oben her gesteuert durch William J. Donovan, den ehemaligen OSS (das
US-Abwehr-Amt während des Krieges) Kommandanten, der jetzt aber mit dem
Bau des US-Zweiges des neuen Geheimdienstes der NATO, dem Gladio
beauftragt ist [2].
Paul van Zeeland ist nicht nur der
Promotor der Europäischen Verteidigungs-Gemeinschaft, er ist auch ein
Politiker mit großer Erfahrung. Nach der Befreiung präsidierte er die
unabhängige Liga der europäischen Kooperation (LICE) deren Objektiv es
war, eine Zoll- und Währungsunion zu schaffen. Diese Organisation war
von Joseph Retinger, (siehe oben) ins Leben gerufen worden.
Es ist genau Retinger, der den Sekretär
des Bilderbergkongresses spielt, und welcher während des Krieges im
Dienst des englischen Geheimdienstes (SOE) unter General Colin Gubbins
stand. Als polnischer Abendteurer, wurde Retinger Ratgeber der
Sikorsky-Regierung im Exil in Großbritannien. Er belebte in London den
Mikrokosmos der Exilregierungen, wodurch er sich ein wunderbares
Adressbuch des befreiten Europas aufstellen konnte.
Sein Freund Sir Gubbins verließ
offiziell den Dienst und der SOE wurde aufgelöst. Er leitet eine kleine
Teppich und Textil Firma, die als „Deckmantel“ fungiert. In Wirklichkeit
ist er neben seinem Kollegen Donovan mit der Aufgabe betraut, den
britischen Zweig des Gladio aufzubauen. Er hat an allen
Vorbereitungsarbeiten des Bilderbergkongresses mitgearbeitet und gehört
zu den Gästen, am Verhandlungstisch neben Charles D. Jackson platziert.
Ohne dass die Teilnehmer es wussten,
sind es die Geheimdienste der NATO, die Einladungen ausgaben. Bernhard,
Coleman und van Zeeland fungieren als Deckmantel.
Ob es nun den erfindungsreichen
Journalisten, die im Bilderberg den Willen gesehen haben, eine geheime
Weltregierung zu schaffen, gefällt oder nicht, ist dieser Klub
einflussreicher Persönlichkeiten nur ein Werkzeug der NATO-Lobby, um
ihre Interessen zu fördern. Dies ist wesentlich ernster und viel
gefährlicher, weil es die NATO ist, welche anstrebt, eine okkulte
Weltregierung zu sein, die den Fortbestand des internationalen status
quo und des US Einflusses garantiert.
Übrigens wird die Sicherheit aller
folgenden Sitzungen nicht durch die Polizei des Gastlandes gewährt
werden, sondern durch die Soldaten der Allianz.
Unter den sechs angemeldeten Rednern
erkennt man zwei ehemalige Premierminister (Guy Mollet, Frankreich und
Alcide de Gasperi, Italien), drei Verantwortliche des Marshallplans, den
Falken des Kalten Krieges (Paul H. Nitze) und vor allem einen sehr
mächtigen Finanzmann (David Rockefeller).
Auf Grund der Vorbereitungsdokumente
sind ungefähr zwanzig Teilnehmer ins Geheimnis eingeweiht. Sie wissen
mehr oder weniger genau, wer die Drahtzieher sind und haben im Voraus
ihre Mitteilungen geschrieben. Die kleinsten Details wurden ausgefeilt
und nicht die geringste Improvisierung ist am Werk. Im Gegenteil, die
fünfzig anderen Teilnehmer haben keine blasse Ahnung von dem, was da
vorgeht. Sie wurden ausgewählt, um ihre eigenen Regierungen und die
öffentliche Meinung ihres Landes zu beeinflussen. Das Seminar ist also
derart organisiert, um sie zu überzeugen und dahinzuführen, dass sie die
Ideen verbreiten, die man verbreiten will.
Die Stellungnahmen betreffen nicht die
großen, internationalen Probleme, sondern untersuchen die vermeintliche
ideologische Strategie der Sowjetunion und die Art, wie sie von der
„freien Welt“ gekontert werden soll.
Die ersten Stellungnahmen bewerten die
kommunistische Gefahr. Die „bewussten Kommunisten“ sind Menschen, die
ihr Vaterland zu Nutzen der Sowjetunion einsetzen wollen, um der Welt
ein kollektivistisches System aufzuzwingen. Sie müssen bekämpft werden.
Aber dieser Kampf ist schwierig, da diese „bewussten Kommunisten“ in
Europa in der kommunistisch wählenden Masse versteckt sind, Masse, die
nichts von ihren düsteren Zielen weiß und ihnen in der Hoffnung auf
bessere soziale Verhältnisse folgt.
Allmählich erhärtet sich die Rhetorik.
Die „freie Welt“ sollte dem „welt-kommunistischen Komplott“
entgegentreten, nicht nur auf allgemeiner Art, sondern auch mit
Antworten auf konkrete Fragen, die die US-Investitionen in Europa oder
die Dekolonisierung betreffen.
Endlich kommen die Redner zum
Hauptproblem – welches die Sowjetunion, behaupten sie, zu ihrem Nutzen
ausbeutet -: aus kulturellen und historischen Gründen benützen die
politischen Führer der „freie Welt“ in den USA und in Europa verschieden
Argumente, die einander manchmal widersprechen. Der bekannteste Fall
ist jener der Säuberungsaktion, die von Senator McCarthy organisiert
wurde. Sie sei unumgänglich, wenn man die Demokratie retten wollte, aber
diese Methode würde in Europa als totalitär angesehen.
Die Schlussbemerkung ist, dass es keine
diplomatischen Verhandlungen, keinen Kompromiss mit den « Roten“ geben
könnte. Man müsse um jeden Preis die Kommunisten daran hindern, eine
Rolle in Westeuropa zu spielen, jedoch List sei dazu geboten: da man sie
nicht festnehmen und erschießen kann, müsste man sie mit Diskretion
neutralisieren, ohne dass selbst ihre Wähler es bemerkten. Kurz gesagt
ist die entwickelte Ideologie, die der NATO und des Gladio. Niemals
wurde gesagt, man sollte die Wahlen fälschen, oder die Leute mit
schwacher Überzeugung ermorden, aber alle Teilnehmer waren sich einig,
man müsste die Freiheit in Klammern setzen, wenn man die „freie Welt“
retten wollte.
Obwohl das Projekt der Europäischen
Verteidigungs-Gemeinschaft (EVG) drei Monate später unter dem groben
Ausfall der kommunistischen Abgeordneten und den „National-Extremisten“
(d.h. den Gaullisten) im französischen Parlament abstürzte, wurde der
Kongress als erfolgreich betrachtet. Trotz des Anscheins hatte es nicht
zum Ziel, die EVG oder jegliche andere politische präzise Maßnahme zu
schaffen, sondern die Ideologie der herrschenden Klasse zu verbreiten,
und durch sie, in die Gesellschaft zu dringen. Objektiver Weise hatten
die Westeuropäer immer weniger das Bewusstsein, dass ihre Freiheit
eingeengt wurde und sie immer mehr über den Mangel an Freiheit der
Bewohner der Ostblockländer hörten.
Der Bilderberg wird eine Organisation
Ein zweiter Kongress wird in Frankreich, in Barbizon organisiert, vom 18. bis 20. März 1955.
Allmählich zwingt sich die Idee auf,
dass dieser Kongress sich jährlich abhalten sollte und dass er ein
permanentes Sekretariat brauchte. Prinz Bernhard zieht sich zurück, als
er auf frischer Tat passiver Bestechung ertappt wurde, im
Lockheed-Martin Skandal. Er überlässt den Vorsitz dem ehemaligen
britischen Premierminister Alec Douglas Home (1977-80), welcher dann vom
ehemaligen deutschen Kanzler und Präsidenten Walter Scheel (1981-85)
eingenommen wird. Dann kommen der ehemalige Gouverneur der britischen
Bank Eric Roll (1986-89), der ehemalige Generalsekretär der NATO Peter
Carrington (1990-98), und endlich der ehemalige Vize-Präsident der
Europäischen Kommission Étienne Davignon (seit 1999).
Für lange Zeit ist der Präsident der
Bilderberg-Gruppe von zwei Generalsekretären umgeben, einem für Europa
und Kanada (die Vasall Staaten), dem anderen für die USA (der
Lehnsherr), aber seit 1999 gibt es nur mehr einen einzigen
Generalsekretär.
Vom einen zum anderen Jahr sind die
Debatten sehr ähnlich, weshalb die Gäste gewechselt werden. Es gibt
immer einen harten Kern, der das Seminar im Voraus ausgearbeitet hat und
die Neulinge, denen man die momentane atlantische Rhetorik beibringt.
Derzeit versammeln sich in den
alljährlichen Seminaren mehr als 120 Teilnehmer, wovon ein Drittel immer
den harten Kern bildet. Sie wurden von der Allianz in Abhängigkeit von
ihren wichtigen Beziehungen und ihrer Einflussstärke ausgewählt,
unabhängig von ihrer Position in der Gesellschaft. Somit bleiben sie
Mitglieder des harten Kerns, wenn sie ihre Position wechseln.
Hier folgend, die genaue Liste des
harten Kerns, mit den Mitgliedern des Ausschusses, die als
Aushängeschild für die Gäste fungieren, und die weniger sichtbaren
Mitglieder, um die Neu- angekommenen nicht abzuschrecken.
Ausschuss
Josef Ackermann | Schweizer Bankier, Direktor der Deutschen Bank, Vize-Präsident des Davosforums. |
Roger C. Altman | US-Bankier, ehemaliger Berater für Wahlkampagnen von John Kerry und Hillary Clinton, Direktor der Investitionsbank Evercore Partners Inc. |
Francisco Pinto Balsemão | Ehemaliger sozialistischer Premierminister von Portugal (1981-83), Gründer-Präsident des größten portugiesischen TV Konzerns SIC. (T) |
Fran Bernabè | Italienischer Bankier, heute Besitzer der Telecom Italia (T) |
Henri de Castries | Präsident Generaldirektor der französischen Versicherung AXA |
Juan Luis Cebrián | Direktor der spanischen Pressegruppe und TV Prisa. |
W. Edmund Clark | Kanadischer Bankier, Präsident Direktor-Gründer der Toronto-Dominion Bank Financial Group |
Kenneth Clarke | Ehemaliger Vizepräsident von British American Tobacco (1998-2007), britischer Justizminister, Vizepräsident der Europäischen Bewegung UK. |
George A. David | Präsident Generaldirektor von Coca-Cola. |
Étienne Davignon | Belgischer Geschäftsmann, ehemaliger Vizepräsident der Europäischen Kommission (1981-85), derzeit Vizepräsident von Suez-Tractabel. |
Anders Eldrup | Präsident Generaldirektor der dänischen Firma Gas und Öl DONG Energy. |
Thomas Enders | Direktor von Airbus. |
Victor Halberstadt | Ökonomieprofessor der holländischen Universität Leiden, Berater verschiedener Firmen wie Goldman Sachs oder Daimler-Chrysler. |
James A. Johnson | US Finanzmann, einer der wichtigsten Verantwortlichen der Demokratischen Partei und Urheber der Investitur von B. Obama. Vizepräsident der Geschäftsbank Perseus. |
John Kerr of Kinlochard | Ehemaliger Botschafter Großbritanniens in Washington, Vizepräsident von der Ölfirma Royal Dutch Shell (T). |
Klaus Kleinfeld | Deutscher Präsident Generaldirektor des US-Giganten für Aluminium, Alcoa. |
Mustafa V. Koç | Präsident Generaldirektor der Holding Koç, erste türkische Firma |
Marie-Josée Drouin-Kravis | Ökonomie-Leitartiklerin in der schriftlichen und audiovisuellen kanadischen Presse. Forscher im sehr militaristischen Hudson-Institute. Dritte Ehefrau von Henry Kravis. |
Jessica T. Mathews | Ehemalige Leiterin der Globalen Sachen im Nationalen Sicherheitsrat der USA. Derzeit Direktor der „Foundation Carnegie“. |
Thierry de Montbrial | Ökonom, Gründer-Direktor des französischen Instituts für Internationale Verbindungen (IFRI) und der World Policy Conference. |
Mario Monti | Italienischer Ökonom, ehemaliger Europäischer Kommissar für Konkurrenz (1999-2005), Mit-Begründer der Spinelli-Gruppe für Europäischen Föderalismus. |
Egil Myklebust | Ehemaliger Präsident der norwegischen Arbeitgeberschaft, Direktor von Scandinavian Airlines System (SAS). |
Matthias Nass | Vize-Direktor der deutschen Tageszeitung Die Zeit |
Jorma Ollila | Finnischer Geschäftsmann, ehemaliger Präsident Generaldirektor von Nokia, derzeit Präsident der Ölfirma Royal Dutch Shell. |
Richard N. Perle | Finnischer Geschäftsmann, ehemaliger Präsident Generaldirektor von Nokia, derzeit Präsident der Ölfirma Royal Dutch Shell. |
Heather Reisman | Kanadische Geschäftsfrau, Präsident Generaldirektor der Verlegergruppe Indigo-Chapters. |
Rudolf Scholten | Ehemaliger österreichischer Finanzminister, Gouverneur der Zentralbank. |
Peter D. Sutherland | Ehemaliger irischer Europäischer Kommissar für die Konkurrenz, dann Generaldirektor des World Trade Organization (WTO). Ehem. Direktor von BP. Derzeit Präsident von Goldman Sachs International. Ehem. Präsident der europäischen Sektion der Trilateral Kommission und Vize-Präsident der European Round Table of Industrialists, derzeit Ehren-Präsident der Europäischen Bewegung Irland. |
J. Martin Taylor | Ehem. Britischer Abgeordneter, Präsident Generaldirektor des Chemie- und Agroaliment Giganten Syngenta. |
Peter A. Thiel | US-Firmenchef, Präsident Generaldirektor von Paypal, Präsident von Clarium Capital Management und dadurch Aktionär von Facebook. |
Daniel L. Vasella | Präsident Generaldirektor des Schweizer Pharmakonzerns Novartis. |
Jacob Wallenberg | Schwedischer Bankier, Verwalter von zahlreichen transnationalen Firmen. |
Unsichtbare Mitglieder des harten Kerns
Carl Bildt | Ehem. Premierminister liberal von Schweden (1991-94), ehem. Gesandter der EU und dann der UNO im Balkan (1995-97, 1999-2001), derzeit schwedischer Außenminister (T). |
Oscar Bronner | Präsident Generaldirektor der österreichischen Tageszeitung Der Standard. |
Timothy C. Collins | US-Finanzmann, Direktor des Fond Ripplewood. (T) |
John Elkann | Präsident Generaldirektor des italienischen Automobil-Konzerns Fiat (sein Großvater Gianni Agnelli war während 40 Jahren ein aktives Bilderberg Mitglied. Er hat das Familienvermögen nach dem Tod seines Großvaters und des vorzeitigen Todes von seinem Onkel Edoardo geerbt. Polizeiquellen sind jedoch überzeugt, dass Edoardo ermordet wurde, nachdem er sich zum schiitischen Islam bekehrt hatte, sodass das Vermögen dem jüdischen Zweig der Familie zukommt). |
Martin S. Feldstein | Ehem. Wirtschaftsberater von Ronald Reagan (1982-84), und derzeit Wirtschaftsberater von B. Obama. Er war auch Berater von George W. Bush für die Außen Abwehr. Er lehrt auf Harvard. (T). |
Henry A. Kissinger | Ehem. Nationaler Sicherheitsberater der USA und Staatssekretär, zentrale Personalität des US-Militär-Industriellen Komplexes, derzeit Präsident der Beratungs-Gesellschaft Kissinger Associates. |
Henry R. Kravis | US-Finanzmann, Verwalter des Fond KKR. Er ist der Hauptkollektor für Fond der Republikanischen Partei. |
Neelie Kroes | Ehem. liberale Holländische Ministerin für Transport, Euro-Kommissar für die Konkurrenz und derzeit Kommissar der numerischen Gesellschaft. |
Bernardino Léon Gross | Spanischer Diplomat, Generalsekretär des Präsidiums der sozialistischen Regierung von José-Luis Zapatero. |
Frank McKenna | Ehem. Mitglied der Aufsichtskommission der kanadischen Geheimdienste, Botschafter von Kanada in Washington (2005-06), Vize-Präsident der Bank Toronto-Dominion. |
Beatrix des Pays Bas | Königin der Niederlande. Sie ist die Tochter von Prinz Bernhard. |
George Osborne | Britischer Finanzminister. Dieser Neo-Konservative wird als Euro-Skeptiker betrachtet. Man muss da verstehen, dass er einer Teilnahme Großbritanniens an der EU entgegensteht, aber Partisan für eine Organisation des Kontinentes innerhalb der Union ist. |
Robert S. Prichard | Kanadischer Ökonom, Direktor des Presse- und TV-Konzerns Torstar. |
David Rockefeller | Der Patriarch einer alten Dynastie von Finanzmännern. Er ist das älteste Hartkernmitglied der Bilderberger. Er ist auch Präsident der Trilaterale Commission, einer ähnlichen Organisation, die auch asiatische Mitglieder hat. |
James D. Wolfensohn | Australischer Finanzmann der die US-Bürgerschaft angenommen hat, um Weltbankpräsident zu werden (1995-2005). Heute Direktor des Beratungskabinetts Wolfensohn & Co. |
Robert B. Zoellick | US Diplomat, ehem. Staatsekretär für Handel der USA (2001-05), heute Präsident der Weltbank. |
Die Bilderberger engagieren nicht die
Firmen oder Institute, in welchen sie aktiv sind. Jedoch ist es
interessant die Vielfalt ihrer Aktivitätssektoren zu beobachten.
Die Lobby der mächtigsten Militärorganisation der Welt
Im Laufe der letzten Jahre war die Zahl
der angeschnittenen Themen während der jährlichen Seminare, der
internationalen Aktualität angemessen, angestiegen. Aber dies lehrt uns
nichts, weil diese Diskussionen für sich selbst nichts bedeuten, sie
sind nur ein Vorwand um Ideen zu verbreiten. Leider haben wir keinen
Zugang zu den Vorbereitungsdokumenten der neuesten Seminare gehabt und
können nur ahnen, welche Losungen die NATO versucht, durch ihre
Meinungsleader zu verbreiten.
Der Ruf der Bilderberg Gruppe hat
gewisse Autoren dazu geführt, ihr die Fakultät zu erleihen, Ernennungen
bewirken zu können. Dies ist sinnlos und vertuscht die wahren
Drahtzieher die sich im Inneren der Allianz befinden.
Zum Beispiel hat man erzählt, dass
während der letzten Präsidentschaftswahlkampagne in den USA, Barack
Obama und Hillary Clinton während eines Tages, dem 6. Juni 2008
verschwunden seien, um in aller Stille das Ende ihrer Rivalität
auszuhandeln. In Wirklichkeit sind sie zum jährlichen Seminar der
Bilderberg Gruppe in Chantilly (Virginia USA) gegangen. Am nächsten
Morgen erklärte nun Frau Clinton, sie zöge sich von dem Wettbewerb
zurück. Manche Autoren haben daraus geschlossen, dass diese Entscheidung
im Laufe der Bilderberg Versammlung gefallen wäre. Dies ist nicht
logisch, da diese Entscheidung seit drei Tagen schon sicher war,
angesichts der Zahl der Stimmen in dem Investitionskomitee der
Demokratischen Partei zu Gunsten von Senator Obama.
Unserer Quelle nach ist etwas anderes
passiert. Barack Obama und Hillary Clinton haben abseits ein
finanzielles und politisches Abkommen getroffen. Senator Obama hat die
Kasse seiner Rivalin wieder flottgemacht und ihr einen Posten in seiner
Verwaltung angeboten (Frau Clinton hat den Vize-Präsidentenposten
zurückgewiesen und das Staatsdepartement gewählt) gegen eine aktive
Unterstützung seiner Kampagne gegen den Kandidaten der Republikaner.
Dann wurden die beiden Leader durch
James A. Johnson im Bilderberg Seminar eingeführt, wo sie versicherten,
zusammen zu arbeiten. Seit langer Zeit schon war B. Obama der Kandidat
der NATO. Herr Obama und Familie haben immer schon für die CIA und das
Pentagon gearbeitet [3]. Noch dazu wurden die ersten
Zuschüsse zu seiner Kampagne von der britischen Krone via den
Geschäftsmann Nadhmi Auchi geliefert. Den schwarzen Senator den
Bilderbergern präsentieren, entsprach einer Öffentlichkeitsarbeit auf
internationalem Niveau von Seiten der Atlantischen Allianz zu Gunsten
des zukünftigen Präsidenten der USA.
Gleicherweise hat man erzählt, dass die
Bilderberg Gruppe ein unvorhergesehenes Dinner organisiert hatte,
außerhalb des Seminar, am 14. September 2009 im Schloss Val Duchesse,
Eigentum des belgischen Königs. Der ehemalige belgische Premierminister
Herman von Rompuy hielt dort eine Ansprache. Fünf Tage danach wurde er
nun zum Präsidenten des Eurorates gewählt. Auch da haben manche Autoren
zu Unrecht geschlossen, dass die Bilderberg Gruppe ein „Königmacher“
wäre.
In Wirklichkeit konnte der Präsident der
Europäischen Union nicht außerhalb der NATO Kreise gewählt werden, da –
erinnern wir uns – die Europäische Union aus den geheimen Abkommen des
Marshall Plans entstanden ist. Und diese Wahl sollte von den
Mitgliedsstaaten ratifiziert werden. Dieses Muster von Entscheidungen
benötigt lange Verhandlungen und kann nicht die Frucht eines Dinners
unter Freunden sein.
Immer noch nach unserer Quelle hat der
Präsident der Bilderberg Gruppe, Étienne Davignon, dieses
außerordentliche Dinner organisiert, um van Rompuy seinen
Einflusskreisen vorzustellen. Die Sache war umso wichtiger als die erste
Person, die diesen neuen Posten des EU-Präsidenten einnehmen sollte,
außerhalb Belgiens absolut unbekannt war. Im Laufe dieses Dinners hat M.
Van Rompuy sein Programm dargelegt: eine europäische Steuer einzuführen
um die Institutionen der EU direkt, ohne bei den Mitgliedsstaaten
anfragen zu müssen, zu finanzieren. Es blieb den Bilderbergern nur mehr,
lauthals wo immer sie konnten zu beteuern, dass sie Herman von Rompuy
kennten und seine Eignung die Union zu präsidieren, bestätigen konnten.
Die Realität der Bilderberg Gruppe ist
nun weniger romantisch als manche Autoren sie sich vorgestellt haben.
Die unglaublich große Militärentfaltung um ihre Sicherheit zu schützen
ist nicht so sehr dafür bestimmt, um sie zu beschützen als jene, die an
ihr teilnehmen, zu beeindrucken. Die Gruppe zeigt nicht ihre Macht,
sondern zeigt, dass die einzige Macht im Westen, die NATO ist. Es ist
ihnen freigestellt, sie zu unterstützen und dann von ihr unterstützt zu
werden, oder gegen sie aufzutreten und durch sie unerbittlich zermalmt
zu werden.
Darüber hinaus, obwohl die Bilderberg
Gruppe in ihren Anfängen eine antikommunistische Rhetorik entwickelt
hatte, war sie nicht gegen die UdSSR gerichtet und ist auch heute nicht
gegen Russland eingestellt. Sie verfolgt die NATO-Strategie, die kein
Pakt gegen Moskau ist, sondern für die Verteidigung – und die mögliche
Erweiterung – der Einflusszone von Washington arbeitet. In ihrer
Gründungszeit hatte die NATO gehofft, die Sowjetunion einzugliedern, was
einem Engagement Moskaus, die in den Potsdam- und Yalta-Konferenzen
beschlossene Weltteilung nicht in Frage zu stellen, gleich gekommen
wäre. Neuerdings hat die Allianz Präsident Dimitri Medwedew im Lissabon
Gipfel empfangen und ihm vorgeschlagen, dass Russland sich ihr
anschließe. Es handelte sich nicht um eine Vasallisierung , sondern um
eine Anerkennung der Neuen-Welt-Ordnung, in der ganz Zentral- und
Osteuropa in die US-Einflusszone übergeht. Ein russische Zusage gelte in
gewisser Weise einem Friedensvertrag: Moskau würde seine Niederlage im
Kalten Krieg und die neue Weltteilung anerkennen.
In diesem Fall würde die Bilderberg
Gruppe russische Persönlichkeiten zu ihren jährlichen Versammlungen
einladen. Sie würde nicht von ihnen verlangen, die öffentliche russische
Meinung zu beeinflussen um sie zu amerikanisieren, sondern um sie zu
überzeugen, ihre alten Träume für eine Großmacht endgültig aufzugeben.
Kommentare