Von Wolfgang Eggert
Rabenschwarze Aussichten
Am 20. Juni 2012 schockte der
FOCUS seine Leser in einem Aufsehen erregenden Artikel unter dem Titel
„Die Wahrheit über den Euro-Crash“ mit den Worten: „Immer mehr Experten
warnen vor schwersten Unruhen mitten in Europa.“ Der Beitrag, der die
Gefahren eines Zusammenbruchs des europäischen Währungssystems
behandelte, wartete mit Experten auf die erstaunlich offen warnten.
Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft,
wurde wie folgt zitiert: „Natürlich erwartet die Bundesregierung hier
schwere soziale Unruhen. Man weiß, was sich da zusammenbraut, aber man
verdrängt das in der Öffentlichkeit lieber“.
Ein Finanz-Artikel. Sicher. Und
zudem ein paar Tage her. Auch richtig. Allein, die Gefahren für den Euro
sind seitdem nicht geringer geworden. Im Gegenteil: der griechische
Pleitepatient hängt nach wie vor am Tropf, hinzugekommen sind der
Ausstieg Großbritanniens aus dem gemeinsamen Wirtschaftsraum und der
drohende Abfall Italiens. Die Wahlen in Frankreich, die aller
Voraussicht nach zu einem Durchmasch des Eurofeindlichen Front National
führen werden, stehen noch bevor.
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