Präsident Assad: Die Zahl der Kriegsopfer in Syrien ist aufgeblasen um Einmischung zu provozieren

Präsident Syriens Baschar al Assad
Syrischer Präsident Baschar al Assad gibt Interview Dmitri Kisseljow, dem Chef des Holdings Rossija segodnya am 29. März 2016.
Der syrische Präsident Baschar Hafiz al Assad warf Westen vor die Zahl der Kriegstoten zu übertreiben. Es kann von Hunderttausenden nicht die Rede sein. Das sagte er in einem großen Interview, das er der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti gegeben hat. 
 
Syriens Präsident Baschar Assad nahm in seinem Interview zu allen aktuellen Ereignissen rund um den Syrien-Konflikt die Stellung. Die Zahl der primär in den westlichen Medien genannten Opfer des Krieges hat seiner Ansicht nach prinzipielle Bedeutung für die Dämonisierung seiner Regierung. Diese stimmt aber nicht, so Assad.
Wir können nur von offiziellen Zahlen reden. Das sind Zehntausende Menschen, aber keine Hunderttausende, von denen Sie in den Medien hören. Natürlich, kann man auch Tausende Vermisste, deren Schicksal unbekannt ist, auch erwähnen. Das sind offizielle Daten, sagte Assad.
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Der syrische Präsident wies darauf hin, dass der Westen bei der Zahl der im Krieg umgekommenen Syrer auch die getöteten Terroristen und ausländische Söldner mitzählt. Diese zähle Damaskus aber nicht mit. Nach seiner Darstellung, sind die Daten zu den Opfern, die in den Westmedien kursieren, ungenau.
Sie werden angegeben nur um die Zahlen aufzublasen und zu zeigen, wie schrecklich die Situation ist und damit humanitären Vorwand für den Einmarsch in Syrien zu liefern. Als Staat, als Regierung können wir aber im Moment von Zehntausenden ausgehen, erklärte Assad.
Er fügte auch hinzu, dass die 300 000 Toten - die Zahlen, die UNO angibt, auch falsch sind, denn diese Organisation hat keine Instrumente  für die Aufzählung der Menschen, die im Laufe des Krieges ums Leben gekommen sind.
In Wirklichkeit gibt es dieses Instrument nicht, denn wie ich schon sagte, wir reden von verschiedenen Gruppierungen, von Ausländern, Syrern usw, deswegen ist es schwer sie aufzuzählen. Das einzige, was wir haben, sind offizielle Daten. Die wahre Opferzahl dürfte natürlich höher liegen, aber wir können einfach nicht genau schätzen und irgendeine verlässliche Anzahl geben, sagte der Politiker.
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Seit dem Ausbruch des Krieges im Jahr 2011 bekämpfen unterschiedliche militante Gruppen, darunter weltweit als terroristische Vereinigungen anerkannte Organisationen die Regierungstruppen.
Das russische Institut für Ostkunde der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN) machte eigene Untersuchung, gestützt aus die Daten des syrischen zentralen statistischen Büros. Ihr zufolge, beträgt die Gesamtzahl der syrischen Todesopfer seit dem Ausbruch des Krieges 105 000.

Verluste der Regierungsarmee und der Volkswehr betrugen 45 000 Mann, der Kämpfer terroristischer Vereinigungen und militanter Gruppen 24 000, Zivilsten – 36 000. Dabei ging der Großteil der zivilen Opfer auf das Konto der Dschihadisten und der sogenannten gemäßigten Opposition. Nach der Schätzung der russischen Wissenschaftler kamen während des Konflikts rund 18 000 ausländischer Söldner um – Staatsbürger aus über mehr als 80 Ländern der Welt.

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