Nach Trumps Klimaausstieg: Bloomberg bietet 15 Millionen US-Dollar Ausgleich an

Nach Trumps Klimaausstieg: Bloomberg bietet 15 Millionen US-Dollar Ausgleich an
Michael Bloomberg hält eine Rede während des "Women4climate" Events in New York, USA, 15. März 2017.
New Yorks Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg will die Vereinten Nationen mit 15 Millionen US-Dollar unterstützen, nachdem Trump den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen erklärt hatte. Auch der Follow-Up zu Al Gores Klimafilm soll erweitert werden. 
 
Michael Bloomberg, ehemaliger New Yorker Bürgermeister und Medienmogul, erklärte nach Bekanntgabe des amerikanischen Klimavertragsaustritts:
Wir werden alles tun, was die USA getan hätten, wenn sie sich weiterhin [dem Pariser Klimaabkommen] verpflichtet hätten.
Mit 15 Millionen US-Dollar will Bloomberg fehlende finanzielle Mittel zum Erreichen des so genannten Klimaziels beisteuern und an die Vereinten Nationen zahlen. Die Spende soll es ermöglichen, die Gehälter von Mitarbeitern des Klimasekretariats zu bezahlen, das seinen Sitz in Bonn hat.

Wladimir Putin zum Pariser Klimaabkommen:

Der Al-Gore-Film "An Inconvenient Sequel: Truth to Power", der in den USA am 28. Juli veröffentlicht wird, soll nun um die Aussagen Trumps zum Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen ergänzt werden. Das Werk, in dem Gore selbst mitspielt, erklärt das Entstehen des Pariser Abkommens und enthält auch Ausschnitte aus Trumps Wahlkampf, in denen er über den Narrativ eines menschengemachten Klimawandels scherzte. Es ist die Fortsetzung des 2006 erschienenen, von David Guggenheim gedrehten Dokumentarfilms "An Inconvinient Truth" (Eine unbekannte Wahrheit).

Bevor der US-Präsident offiziell den Austritt erklärte, sagte der Pressesprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer:
Er [Donald Trump] will einen fairen Deal für die Amerikaner. 
Im September 2016 hatten sich die USA unter der Regierung Obamas zusammen mit China der Ratifizierung des UN-Klimaschutzabkommens von Paris angeschlossen. Das Abkommen war im Dezember 2015 verhandelt worden. Damals hatte Obama gesagt, dass der Kampf gegen den Klimawandel nur gemeinsam geführt werden könnte.

Das Ziel des Abkommens ist es, bis Mitte des Jahrhunderts die so genannte Treibhausgasneutralität zu erreichen. Damit auch Entwicklungsländer an diesem "Pakt gegen den Klimawandel" teilhaben können, sollen sie von den Industrieländern finanziell unterstützt werden. Ab 2020, so wurde es festgesetzt, sollten hundert Milliarden US-Dollar pro Jahr an finanzieller Hilfe in Entwicklungsländer fließen.

Ein Streitpunkt sind geforderte Entschädigungszahlungen an Entwicklungsländer vonseiten der Industrienationen. Das Argument der Entwicklungsländer lautet, dass sie unter den Klimaschäden litten, die die erste Welt verursacht habe. Durch ihr Ausscheiden aus dem Klimapakt hinterlassen die USA eine Lücke von zwei Milliarden US-Dollar.

Klimaskeptiker halten die Geschäftigkeit in Sachen Klimapolitik hingegen für unangemessen. Sie werfen Befürwortern verbindlicher internationaler Vorgaben zum Klimaschutz vor, durch möglichst visuelle Katastrophenwarnungen einen Vorwand für höhere Belastungen der Bürger und mehr staatliche Eingriffe in persönliche und wirtschaftliche Freiheiten schaffen zu wollen.

Die Weltgesundheitsorganisation beschreibt bereits neue Katastrophenszenarien, die der Ausstieg der USA aus dem Vertrag zur Folge hätte. Die WHO spricht auf Twitter von "jährlich 250.000 zusätzlichen Todesfällen zwischen 2030 und 2050":

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