Parlamentswahlen in Großbritannien: Mays Konservative könnten absolute Mehrheit verlieren

Parlamentswahlen in Großbritannien: Mays Konservative könnten absolute Mehrheit verlieren
Die Resultate der Exit-Pool-Umfragen zu vorgezogenen Parlaments-Wahlen in Großbritannien am 8. Juni 2017, Stand 21:00 Uhr.
Theresa Mays Wahlkampf lief nicht glatt - auch, weil mehrere Terroranschläge das Land erschütterten. Einer ersten Prognose zufolge könnte sie sich mit der vorgezogenen Neuwahl verzockt haben. 
 
Die konservative Partei von Großbritanniens Premierministerin Theresa May ist in der Unterhauswahl einer ersten Prognose zufolge stärkste Kraft geworden. Nach der Nachwahlbefragung kommen die regierenden Tories aber nur auf 314 der 650 Sitze. Damit würde May voraussichtlich eine zur Alleinregierung notwendige absolute Mehrheit verfehlen. Die magische Marke liegt bei 326 Sitzen.

Umfragen hatten Mays Tories durchgehend vorn gesehen, allerdings war ihr Vorsprung vor Herausforderer Jeremy Corbyn von der Labour-Partei in den vergangenen Wochen stark geschrumpft. Nach den Terroranschlägen in London und Manchester war May unter Druck geraten, weil in ihrer Amtszeit als Innenministerin Polizei-Stellen gestrichen worden waren. Auch Vorschläge zur Sozialpolitik waren bei den Briten nicht gut angekommen.

Es sieht nach einem äußerst knappen Rennen aus. Premierministerin Theresa May und Labour-Oppositionsführer Jeremy Corbyn kämpfen um jede Stimme.

Die vorgezogene Neuwahl hatte die Premierministerin im April überraschend angekündigt mit dem Ziel, sich mehr Rückendeckung für die anstehenden Brexit-Verhandlungen zu holen. Zu diesem Zeitpunkt lagen ihre Konservativen in Umfragen noch deutlich vor Labour.

Mit May als Premierministerin müsste sich die Europäische Union (EU) auf harte Brexit-Verhandlungen einstellen, die am 19. Juni beginnen sollen. Die Konservative betonte, Großbritannien werde die EU eher komplett ohne Einigung verlassen, als einen «schlechten Deal» zu akzeptieren.
May hatte das Amt der Regierungschefin im vergangenen Jahr von David Cameron übernommen, nachdem eine knappe Mehrheit der Briten in einem Referendum für den Brexit gestimmt hatte.

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