Quelle: Sputnik
Russland und die Türkei könnten gemeinsame
Truppenkontingente in die syrische Rebellen-Region Idlib schicken, um
die Einhaltung des Waffenstillstands zu beaufsichtigen, sagte der
türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalin am Donnerstag. Ein
russischer Parlamentarier bestätigte die Verhandlungen.
Kalin deutete im Gespräch mit Reportern an, dass Russland mit dem Iran Truppen zum Beispiel nach Damaskus entsenden könnte. Jordanien und die USA wiederum sollen eine Sicherungsfunktion in der südsyrischen Stadt Deraa erhalten. Russland und Türkei wollen militärisch in der größten Rebellenregion des Landes, Idlib, miteinander kooperieren, bestätigte der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalin. Die Regionen Idlib, Homs, Damaskus/Ghouta und Deraa werden den „konfliktberuhigten Zonen“ zugerechnet, die Moskau, Teheran und Ankara im Mai aushandelten.
„Die Russen haben einen Vorschlag: Vielleicht werden die Kirgisen oder Kasachen auch Truppen entsenden. Sie könnten an dieser Arbeitsgruppe teilnehmen“, sagte Kalin.
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Ein hochrangiger Parlamentsabgeordneter bestätigte, dass Russland mit zwei zentralasiatischen Staaten über die Entsendung von Truppen verhandelt. Diese sollen den Waffenstillstand in Syrien beaufsichtigen, schriebt die Nachrichtenagentur RIA Novosti.
Der Vorsitzende des Verteidigungskomitees in der russischen Staatsduma, Wladimir Schamanow, konkretisierte, dass es sich bei den zwei zentralasiatischen Ländern um die Turkstaaten Kasachstan und Kirgistan handelt.
Der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalin fügte hinzu, dass die Befriedung West-Syriens konkrete Ergebnisse zeigte. Trotz Verletzungen des Waffenstillstands wurde der Konflikt seit Dezember minimalisiert.
Russland und die Türkei nehmen eine Schlüsselrolle bei der Etablierung des Waffenstillstands im kriegsgeschüttelten Land ein. Beide Seiten organisierten die Evakuierung von Aleppo Ende Dezember 2016. Danach ergriffen die Länder gemeinsam mit Iran die Initiative, die syrische Regierung und Opposition in Astana an den Verhandlungstisch zu bringen.
Seit dem Jahr 2011 befindet sich Syrien im Krieg. Erhebungen der Vereinten Nationen gehen davon aus, dass mindestens 400.000 Menschen seitdem ums Leben kamen. Weitere 6,3 Millionen Bürger wurden zu Inlandsvertriebene. 5,1 Millionen Menschen flohen ins Ausland.
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